Damit hätte zu Beginn des Rennwochenendes niemand gerechnet: Michael Schumacher verlässt Ungarn mit acht WM-Punkten und Rang zwei im Gepäck. Und auch für die anderen beiden Deutschen verlief das rennen erfreulich. Nur Christian Klien kam nicht weit.

Der Tag der Deutschen

Der Renntag der drei deutschen F1-Piloten verlief in Budapest absolut nach Wunsch. Denn vor dem Rennwochenende hätten Michael und Ralf Schumacher als Wunschziel sicherlich einen Podestplatz und Nick Heidfeld ein paar WM-Punkte genannt. Heute bekamen alle Drei was sie wollten!

"Ein zweiter Platz, das ist doch ein schönes Ergebnis, um in diese kurze Formel-1-Sommerpause zu gehen", strahlte Michael Schumacher über seinen zweiten zweiten Rang des Jahres. "Damit können wir nach der Form der letzten Monate - leider muss ich ja sagen: Monate, und nicht: Rennen - sehr zufrieden sein, denn das war klar ein Schritt in die richtige Richtung."

Ralf spritzte zum ersten Mal Champagner für Toyota., Foto: Sutton
Ralf spritzte zum ersten Mal Champagner für Toyota., Foto: Sutton

Ein Sieg lag jedoch nicht in Reichweite. Selbst da Schumacher sich da schon ein kleines überholfeindliches Szenario vorstellen hätte können: "Wenn wir es geschafft hätten, über das gesamte Rennen hinweg so konkurrenzfähig wie bis zum ersten Stopp zu sein, hätten wir bestimmt auch bis zum Schluss um den Sieg kämpfen können. So aber wurden die Reifen mit der Dauer des Rennens immer langsamer, und dann waren wir klar nicht mehr konkurrenzfähig im Kampf um den Sieg."

Obwohl auch Ralf Schumacher nicht in den Kampf um den Sieg eingreifen konnte, zeigte sich der Toyota-Mann mit seinem "Superwochenende" hochzufrieden. "Ich konnte eine gute Pace fahren durch das ganze Rennen hinweg. Das hat mir ermöglicht am Ende noch zu Michael aufzufahren. Ich musste hoffen, dass er einen Fehler machen würde, denn er hatte mächtig viel Höchstgeschwindigkeit und es war unmöglich für mich, aus der letzten Kurve schnell genug herauszufahren, um ihn am Ende der Geraden zu überholen." Den Gefallen eines Fehlers machte ihm Michael allerdings nicht.

Nick beschenkte sich mit drei Punkten., Foto: Sutton
Nick beschenkte sich mit drei Punkten., Foto: Sutton

Dafür erfüllte sich auch Nick Heidfeld seinen Wunsch vor der Sommerpause: Mit Rang sechs holte er für sich und sein Team drei wichtige Zähler und ließ zugleich seinen Teamkollegen hinter sich. 2Insgesamt bin ich ganz zufrieden mit dem Ergebnis und froh über die Punkte", freute sich Quick Nick. "Der Start an sich war nicht gut. Da sind einige Autos an mir vorbeigezogen. Aber ich habe vor der ersten Kurve sehr spät gebremst. Das hat gepasst, dabei konnte ich Plätze gutmachen."

Ganz nach Plan lief sein Rennen allerdings nicht. "Anschließend hatte ich aber große Probleme. Ich musste bis zum ersten Stopp mit dem schwächsten Motorprogramm fahren, weil ein größeres Trümmerteil den Kühler verstopft hatte. Die Balance des Autos war nicht perfekt, aber ganz ordentlich. Nach meinem zweiten Stopp hatte ich zu Button aufgeschlossen, konnte ihn aber doch nicht überholen".

Der Tag des Österreichers

Als einziger Fahrer des deutschsprachigen Quartetts verlässt Christian Klien Budapest ohne WM-Punkte. Sogar noch schlimmer: Der Österreicher schaffte es noch nicht einmal die erste Runde zu beenden.

"Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung was passiert ist, es hat mich von hinten einer erwischt, aber es ging alles so schnell, ich hab mich überschlagen und ich hab keine Schmerzen", lautete die erste Einschätzung des Vorarlbergers, der später präzisierte: "Mir ist nichts passiert, es ist nur schade, dass das Rennen schon so früh vorbei war. Ich habe ihn nicht gesehen und ich habe hinten leider keine Augen. Wir haben uns hier einiges erwartet und wir waren von der Strategie gut unterwegs. Es ist einfach enttäuschend. Es sollte an diesem Wochenende einfach nicht sein. Es war nicht mein Rennen."