Viel versprechend begann das Rennwochenende von Hockenheim für die Schweizer von Peter Sauber. Im Rennen kam dann aber ein kleiner Rückschlag: Jacques Villeneuve wurde von so ziemlich jedem Kollegen torpediert. Sein Teampartner Felipe Massa konnte jedoch immerhin einen WM-Zähler ergattern. Auf dem Hungaroring möchten nun beide in den Punkterängen landen.

Jacques Villeneuve:
Ich genieße das Rennen in Ungarn und die Stimmung dort. Die Ungarn freuen sich sehr über den Grand Prix und Budapest ist eine so lebhafte Stadt. Es war immer schön, dort zu fahren. Die Strecke ist außergewöhnlich, denn sie verfügt nicht wirklich über Geraden, sondern ist stark gewunden. Normalerweise ist das nicht gut, aber irgendwie macht das Layout Spaß und hat einen guten Rhythmus. Überholmanöver sind hier eher schwierig: Die erste Kurve bietet wahrscheinlich die einzige realistische Chance dafür. Es ist für gewöhnlich nicht einfach, hier eine anständige Fahrzeugbalance zu finden, aber unserem Auto sollten die Streckeneigenschaften liegen. Die hohen Luft- und Asphalttemperaturen beeinflussen die Reifenabnutzung. Je heißer es ist, umso härter ist es für die Fahrer und natürlich die Motoren, aber wir sind gut vorbereitet und ich denke, wir werden konkurrenzfähig sein.

Felipe Massa:
Ich mag den Hungaroring sehr - er hat ein gute Streckenführung. Es sieht ziemlich eng aus, aber das ist es eigentlich nicht. Einige Kurven sind von mittelschneller bis sehr schneller Natur, was nicht schlecht ist. Das einzige Problem liegt im Mangel an Überholmöglichkeiten, also muss man im Qualifying das Beste aus dem Auto herausholen und diese Position im Rennen verteidigen. Im vergangenen Jahr hatte ich ein Bremsproblem, konnte aber im Training mit einer beachtlichen Benzinmenge in die Top 10 fahren. Deshalb denke ich, dass ich auf diesem Kurs gut auskomme und hoffe, dass er dem C24 liegen wird. Dieses Jahr fahren wir mit Michelin-Reifen und damit sollten wir hier wettbewerbsfähig sein. Ich freue mich wirklich sehr auf dieses Wochenende.

Willy Rampf, Technischer Direktor:
Der Hungaroring und Monaco sind sich recht ähnlich: Beide verlangen maximalen Abtrieb und Überholmöglichkeiten sind Mangelware. Auch die Verlängerung der Start-/Zielgeraden vor zwei Jahren änderte nichts daran. Doch im Gegensatz zu Monaco sind die Lufttemperaturen in Ungarn sehr hoch, und deshalb müssen wir mit bestmöglicher Kühlung fahren. Abtrieb und Kühlung sind hier wesentlich wichtiger als der Luftwiderstand, und daher ist es auch kein Problem, wenn wir jede mögliche Öffnung nutzen. Wir werden hier zudem ein paar neue Aerodynamikteile am Fahrzeug haben. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Reifenperformance. Die Strecke ist für gewöhnlich sehr sandig und der Grip-Level demnach gering. Das kann zum Untersteuern führen. Dennoch können wir normalerweise mit weichen Gummimischungen fahren, und ich bin mir sicher, dass Michelin den Verschleiß im Griff hat. Die Performance der Reifen entscheidet über die Startposition und wird unsere Strategie stark beeinflussen. Es ist daher von oberster Priorität, die passende Fahrzeugbalance zu finden und die richtigen Reifen auszuwählen. Wenn wir weit genug vorn starten können, können wir eine Drei-Stopp-Strategie in Betracht ziehen. Allerdings macht das keinen Sinn, wenn man letztlich im dichten Fahrerfeld festsitzt. Daher könnten zwei Boxenstopps attraktiver sein. Es kommt also darauf an, wie gut man im Abschlusstraining abschneidet und ob man mit den Führenden mithalten kann.