Muss das Haas F1 Team die Lackierung seines Formel-1-Autos ändern und auch das gesamte Teamequipment samt aller Online-Auftritte anpassen? Nach einem Gerichtsurteil aus Großbritannien deutet aktuell alles darauf hin. Konkret geht es um das an ein Hirschgeweih erinnernde Logo des 2019 neuen Haas-Titelsponsors Rich Energy.

Die Logos im Vergleich, Foto: Intellectual Property Enterprise Court
Die Logos im Vergleich, Foto: Intellectual Property Enterprise Court

Im März dieses Jahres hatte der Londoner High Court in einer Urheberrechtsache verhandelt. ATB Sales, Inhaber des Fahrradherstellers Whyte Bike, hatte gegen die Energy-Drink-Marke geklagt, Rich habe sein Logo einfach von der von Whyte Bike bereits seit 2008 genutzten Grafik abgekupfert und ohne Genehmigung verwendet.

Der Kläger forderte daher eine Anordnung zur Entfernung aller Logos auf den Getränkedosen als auch auf den Formel-1-Boliden von Haas F1, deren Equipment sowie deren Teamwebsite. Dem gab das Gericht in einem an diesem Dienstag verkündeten Urteil statt. Whyte habe Anspruch auf Unterlassungsanspruch und Schadenersatz. Damit darf Rich sein Hirsch-Logo effektiv in keiner Form mehr verwenden.

Rich-Chef William Storey, Foto: LAT Images
Rich-Chef William Storey, Foto: LAT Images

Noch dazu habe Rich-Chef William Storey das ganze wissentlich vorgenommen und sei selbst voll in den Designprozess eingebunden gewesen. Vor Gericht habe er zudem widersprüchliche Angaben zur Entstehung des Logos gemacht, noch dazu eine Hinhaltetaktik verfolgt, keine Fragen direkt beantwortet und stattdessen lieber über seine Unternehmensphilosophie sinniert und in der dritten Person von sich gesprochen.

Rich Energy hat sich bereits zu Wort gemeldet, will alle bleibenden rechtlichen Optionen begutachten, einschließlich eines Einspruchs. Zuvor hatte man erfolglos argumentiert, sein Logo seit 2015 durch umfangreiche Internet-Recherchen selbst entwickelt zu haben, keineswegs von Whytes Version inspiriert worden zu sein.