Schon mehrfach wurde die diesjährige Weltmeisterschaft zu einer Reifen-WM ausgerufen. Besonders zu Saisonbeginn, als Bridgestone klare Performance- und Haltbarkeitsnachteile gegenüber Michelin hatte, standen die Reifen beinahe pausenlos im Mittelpunkt. Noch schlimmer wurde es nach der Indy-Farce, welche ebenfalls durch das schwarze Gold ausgelöst wurde.

Als einer der Gründe warum die japanischen Pneus in dieser Saison nicht konkurrenzfähig genug sind, wird immer wieder die Tatsache gehandelt, dass Bridgestone nur Ferrari, Jordan und Minardi mit Pneus ausstattet, während Michelin gleich sieben Rennställe mit Gummis beliefert - darunter die Top-Teams von Renault, McLaren oder Williams.

Entsprechend soll sich zuletzt auch Bridgestone darum bemüht haben ein oder zwei neue Kundenteams zu finden. Dieser Vorteil viele Teams auszurüsten, scheint Michelin aber mittlerweile zum Nachteile zu gelangen. Denn nicht umsonst betonten die Franzosen heute in einer eigens versendeten Pressemitteilung, dass sie für eine "ausgeglichenere Aufteilung" der Rennställe auf die beiden Reifenhersteller sind. Stein des Anstoßes soll die Anfrage eines achten Teams für die kommende Saison gewesen sein.

"Die Reifenhersteller müssen Leistung ihrer Teams selbst verbessern können und dies setzt voraus, dass mindestens zwei Reifenhersteller involviert sind - möglicherweise sogar mehr", betont Michelin-Boss Edouard Michelin zudem, dass die Franzosen auch weiterhin gegen einen Einheitsreifen in der Formel 1 sind.

Einen solchen fordert mittlerweile nicht nur FIA-Präsident Max Mosley, der in den letzten Wochen allerdings viele seiner ursprünglichen Ideen wieder revidierte oder durch andere Vorschläge ersetzte. Am kommenden Wochenende könnten nun ihrerseits die Automobilhersteller und Teams ihre Regelideen für die F1 ab 2008 vorlegen.