Sky Deutschland hat die letzte große, aber vielleicht spannendste Personalie für sein Formel-1-Comeback 2019 (Saisonstart am Wochenende, 15.-17. März 2019, in Melbourne, Australien) bekanntgegeben: den Nachfolger des nicht mehr verfügbaren, weil inzwischen bei ausgewählten Rennen im Schweizer Fernsehen zu hörenden, Marc Surer als TV-Experten.

Und dabei handelt es sich um mehr als nur einen bekannten Namen, nämlich den Namen Schumacher. Genauer gesagt Ralf Schumacher. Der Bruder von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher, selbst sechsfacher GP-Sieger bei 180 F1-Starts, übernimmt beim Sky-Comeback nach einem Jahr Pause 2018 jetzt den Posten an der Seite des alten wie neuen F1-Kommentators Sascha Roos.

Ralf Schumacher: Fahrer, Teamchef, TV-Experte

Das vermeldete der Sender am Montag im Rahmen einer Präsentation des neuen Redaktionskonzepts im Deutschland-Sitz in Unterföhring bei München sowie auf seiner Website. Seine ersten Einsätze hat Schumacher gleich beim Saisonauftakt in Australien während des Qualifyings und des Rennens. Offen bleibt, wer neben Schumacher ebenfalls zum Mikrofon greifen wird. Immerhin hatte Sky bereits eine Rotation auf dem Posten des Experten angekündigt.

"Ich habe das schon ein paar Mal woanders gemacht vor einigen Jahren. Das war schon sehr interessant und hat Spaß gemacht. Deshalb musste ich nicht allzu lange überlegen als jetzt die Anfrage kam", sagt Schumacher bei Sky über seine Motivation für den neuen Job. "Ich freue mich darauf."

Die größte Herausforderung werde es jetzt für ihn, ein Rennen wirklich live im Geschehen zu kommentieren. "Wenn auch nur als Co. Gott sei Dank macht das ja der Sascha!", so Schumacher über Hauptkommentator Roos. "Aber das wird sicherlich die größte Herausforderung. Nachher eine Einschätzung zu geben, ist immer etwas anderes. Aber ich habe das ja schonmal im Kleinen gemacht, im GT Masters, das war schon schwierig."

Wie Ralf Schumacher die Formel 1 seit 2007 verfolgt hat

Bei Schumacher, zuletzt 2007 im Formel-1-Cockpit, handelt es sich um eine durchaus spannende Wahl. Zumal der 43-Jährige gegen immerhin ein Fünftel des aktuellen Feldes - Sebastian Vettel, Lewis Hamilton, Kimi Räikkönen und F1-Rückkehrer Robert Kubica - noch selbst gefahren war. Nach einer folgenden DTM-Karriere bis 2012 war Ralf Schumacher zuletzt an den Kommandostand gewechselt - als Teamchef in der ADAC Formel 4.

Wie nah blieb Ralf Schumacher also dran an der Formel 1? "Von der Kartbahn habe ich nicht jedes Wochenende geschaut, denn da war es ein bisschen schwer", gesteht der neue Experte. "Aber bei den anderen Rennstrecken habe ich mir die Rennen angeschaut wenn wir nicht gerade selbst ein Training oder Rennen hatte. Denn es war doch immer interessant. Das letzte Jahr war zudem etwas interessanter als die Jahre zuvor, weil da der Battle war zwischen Ferrari und Mercedes, was die Jahre zuvor ein bisschen gefehlt hat."

Sky: Formel-1-Team jetzt komplett

Mit Neuzugang Ralf Schumacher ist das neue On-Air-Team der deutschen Ausgaben von Sky Sport F1 HD jetzt komplett. Neben Schumacher und Roos in der Kommentatorenkabine übernimmt Sandra Baumgartner die Rolle der Moderatorin (Motorsport-Magazin.com berichtete). Baumgartner folgt auf die in dieser Funktion bis 2017 aktive Tanja Bauer, die 2018 für das Presseteam von Mercedes arbeitete. Ergänzt wird das Programm - wie schon vor dem einjährigen Ausstieg - von Inhalten der britischen wie italienischen Sky-Programme.

Das 'Formel-1-Dreamteam' Roos/Baumgartner, so Sky, hatte im Münchner Studio zuvor bereits am Sonntag einen Trailerdreh für die neue Saison absolviert. "Letzte Schicht bei Sky Sport News HD bevor es am Montag nach Melbourne geht", schrieb Baumgartner auf Instagram. Dasselbe gilt für Motorsport-Magazin.com. Der längste Flug, dafür mit der größten Vorfreude des Jahres, hat begonnen!