Ein heißes Rennen erwartet die Fahrer und Teams am kommenden Wochenende im Badischen. Allerdings nicht unbedingt nur wegen der Rennaction auf der Strecke, sondern vor allem auch wegen der zu erwartenden Temperaturen.

Entsprechend geben nicht das Streckenlayout oder die Asphaltbeschaffenheit den Ausschlag bei der Reifenauswahl, sondern die fast immer hochsommerlich heißen Temperaturen. "Durch die Streckencharakteristik und die heiße Witterung würden weiche Reifen vorzeitig verschleißen", so Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier. "Deswegen haben sich unsere Partner bei den Testfahrten im Vorfeld des deutschen Grand Prix auf unsere mittelharten Reifentypen konzentriert."

Dies bestätigt Sam Michael, Technischer Direktor von BMW Williams: "Dank der fantastischen Reifen von Michelin haben wir in den vergangenen vier Jahren zwei Mal klar dominiert. Doch der Grat ist hier sehr schmal: Wir wollen immer möglichst weiche Reifen einsetzen, aber wer zu weit geht, zahlt unweigerlich den Preis."

"Hockenheim hält aus unserer Sicht keine außergewöhnlichen Belastungen bereit. Nur die Hinterreifen werden dort etwas stärker beansprucht als im Saisondurchschnitt - doch das gilt für alle schnellen Strecken", fügt Dupasquier hinzu. "Die hinteren Pneus heizen sich aus drei Gründen stark auf: wegen der schnellen Kurven, der häufigen Beschleunigungsphasen und wegen des relativ alten Asphalts im Motodrom, der wenig Grip bietet. Dadurch und wegen des geringen Abtriebs rutschen die Autos dort stärker."

Letztlich erwartet der Michelin-Rennchef aber keine Überraschungen: "Ob warmes oder kaltes Wetter - seit dem Beginn der Saison waren unsere Pneus unter allen Bedingungen mehr als konkurrenzfähig. Ich hoffe, dass unsere Partnerteams auch diesmal wieder von optimal an die Bedingungen angepassten Reifen profitieren werden."

Ähnlich optimistisch geht auch die Konkurrenz von Bridgestone in das zwölfte Rennwochenende dieses Jahres. Besondere moralische Unterstützung bietet den Japanern der Vorjahressieg von Michael Schumacher, welcher ihnen Mut macht, dass die beiden Ferrari-Piloten auch in diesem Jahr "eine Chance auf das Podest" haben. "Es wird ein hartes Rennen", prophezeit Motorsportdirektor Hiroshi Yasukawa, "aber hoffentlich auch ein gutes."

Damit dies so kommt, testeten die Japaner in der letzten Woche ihre neueste Reifenreihe in Le Castellet. "Die Ergebnisse waren viel versprechend", resümierte Hisao Suganuma, "und ich freue mich darauf die Reifen in Deutschland in Aktion zu sehen."