Im Alter von 25 Jahren sicherte sich der Brasilianer Emerson Fittipaldi im Jahre 1972 seinen ersten WM-Titel und wurde zugleich der jüngste Formel 1 Champion aller Zeiten. Ein Rekord der bis heute angehalten hat und somit nicht nur für den sympathischen Ex-Doppelweltmeister aus Sao Paulo "einen der am längsten anhaltenden Rekorde in der Formel 1 Geschichte" darstellt.

Doch in diesem Jahr schickt sich ein Spanier namens Fernando Alonso an Fittipaldis Bestmarke zu brechen und ihm seinen Rekord abspenstig zu machen. motorsport-magazin.com-Chefredakteur Stephan Heublein traf den lustigen Südamerikaner im Rahmen des DTM-Wohltätigkeitsrennens der Legenden auf dem Nürnberger Norisring und befragte ihn natürlich auch über den Rekordjäger aus Andalusien.

Emerson engagiert sich für die neue A1GP Serie., Foto: DTM
Emerson engagiert sich für die neue A1GP Serie., Foto: DTM

Emerson, Sie tragen eine A1 Grand Prix Mütze, was auf Ihr Engagement in dieser neuen Rennserie hinweist. Was halten Sie von der Idee hinter der A1GP-Serie?

Emerson Fittipaldi: Ich habe den Franchise für das brasilianische A1GP-Team gekauft und entsprechend mag ich die Idee. Es wird eine große Herausforderung sein und einen engen Wettbewerb geben. Denn alle Autos sind gleich und somit ist die Ausgangslage für die Fahrer jedes Landes die selbe.

Sie sind wegen des DTM-Charity Rennens der Legenden hier in Nürnberg. Wie war es in einem DTM-Boliden Platz zu nehmen?

Emerson Fittipaldi: Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Es ist schon lange her, dass ich alle meine Freunde von früher einmal an einem Ort getroffen habe und es ist schön, dass wir solch ein Treffen mit einer Wohltätigkeitsveranstaltung verbinden konnten.

Verfolgen Sie die DTM?

Emerson Fittipaldi: Ja, sie ist sehr hart umkämpft und eine tolle Serie.

Was halten Sie von der Atmosphäre mit all den Fans rund um uns herum?

Emerson Fittipaldi: Es ist großartig all die Fans hier im Fahrerlager bei den Piloten zu sehen. Es erinnert mich an die Formel 1 in den 70er Jahren. Es ist ein tolles und glückliches Umfeld.

Nürnberg wird immer als das Monaco der DTM bezeichnet. Stimmen Sie dem zu?

Emerson Fittipaldi: Ja, natürlich. Es ist Straßenkurs in einer Innenstadt. Ein ganz besonderer Ort. Mir gefällt es hier sehr.

Die Fans umlagerten den sympathischen Brasilianer., Foto: DTM
Die Fans umlagerten den sympathischen Brasilianer., Foto: DTM

Sprechen wir über die Formel 1. Wer wird in diesem Jahr den Titel gewinnen? Kann Fernando Alonso Ihren Rekord brechen und jüngster Weltmeister aller Zeiten werden?

Emerson Fittipaldi: Es sieht so aus. Kimi hat auch ein konkurrenzfähiges Auto, aber er hatte in den letzten Rennen viel Pech, was sehr schade war. Beide Fahrer sind sehr schnell, aber Kimi hat momentan wohl das beste Auto. Es sind noch acht Rennen zu fahren und da kann noch sehr viel passieren. Ich hoffe jedenfalls, dass Alonso meinen Rekord nicht bricht. [lacht]

Was halten Sie von der aktuellen Lage bei Ferrari?

Emerson Fittipaldi: Ferrari macht momentan einen Zyklus durch. Aber sie wissen ganz genau wie sie zurückkommen können. Michael Schumacher ist ein fantastischer Fahrer und das Team ist ebenfalls weltklasse. Sie werden zurückkommen.

Liegt es momentan wirklich nur an den Reifen?

Emerson Fittipaldi: Es liegt ein bisschen an den Reifen und ein bisschen am Chassis.

So feierte man 1972 den jüngsten Weltmeister., Foto: Sutton
So feierte man 1972 den jüngsten Weltmeister., Foto: Sutton

Dieser Tage wird in der Formel 1 viel über Politik gesprochen. Verfolgen Sie diese Diskussionen?

Emerson Fittipaldi: Es war sehr schlecht was da in Amerika geschehen ist und ich hoffe, dass sich dies nie mehr wiederholen wird. Für die Fans an der Strecke und rund um die Welt war dies sehr enttäuschend.

Und was halten Sie vom FIA-Präsidenten Max Mosley?

Emerson Fittipaldi: Ich war genau wie er nicht dort. Aber man hätte der Idee mit einer Schikane und einem Rennen ohne WM-Punkte für die Michelin-Teams nachgeben sollen, um den Fans etwas zu bieten. Er hätte einfach flexibler sein und an die Fans sowie den Sport denken müssen. Ich weiß nicht, warum er die Vorschläge eines Nicht-WM-Rennens oder eines Rennens nur mit Punkten für die Bridgestone-Teams abgelehnt hat. Es war jedenfalls falsch.