Dieser Artikel wurde überarbeitet. In der ursprünglichen Version hieß es, mit Bell und Arai hätten es zwei Hersteller noch nicht geschafft, ihre Helme homologieren zu lassen. Nach dem Erscheinen des Artikels veröffentlichte die FIA eine überarbeitete Homologations-Liste.

Sicherheit ist spätestens unter der Präsidentschaft von Jean Todt das oberste Gebot bei der FIA. Auf und neben der Rennstrecke kämpft der Franzose für mehr Sicherheit. In der Formel 1 wird das besonders deutlich: Jedes Jahr werden die Crashtests noch ein wenig verschärft und Sicherheits-Features wie Halo kommen dazu.

2019 werden unter anderem die Helme verbessert. Gemeinsam mit den Helm-Herstellern einigte sich die FIA schon vor einiger Zeit auf den neuen Standard 8860-2018-ABP. Am offensichtlichsten ist der Wegfall des Zylon-Panels auf dem Helm-Visier. Bislang war die Verstärkung auf das Visier aufgeklebt, beim neuen Standard ist die Verstärkung in die Helmschale integriert. Das Sichtfeld wir dadurch etwas kleiner.

Die Hersteller müssen somit einen komplett neuen Helm entwickeln. Die Anforderungen an die Schale sind enorm. Das Dokument, in dem der Standard definiert wird, erstreckt sich über 41 Seiten. Experten meinen, erst damit wären die Formel-1-Helme wasserdicht. Der Vorgänger-Standard ließ zu viel Raum für Interpretation, so ihre Kritik.

Neuer Helm-Standard 2019 bereitet Herstellern Probleme

Allerdings stellt der neue Standard die Hersteller vor größere Probleme. Der italienische Hersteller Stilo schaffte die Tests als Erster bereits im Sommer 2018, die deutsche Konkurrenz von Schuberth konnte Anfang Februar nachziehen.

Nach anfänglichen Problemen schaffte nun auch Bell am 07. Februar 2019 die Homologation. Damit ist das größte Fiasko nun abgewandt, denn Bell alleine liefert Helme für zehn Piloten. Noch immer aber wartet der japanische Hersteller Arai auf seine Homologation.

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Die gute Nachricht: Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com hat auch Arai den Crashtest inzwischen bestanden. Für die Homologation ist aber auch eine lückenlose Dokumentation erforderlich. Der Papierkram kann sich über Wochen hinziehen. "Der Test war die Hürde, alles andere sind Formalitäten", glaubt ein Insider.

Was passiert wenn? Keine Alternative für Ausfall von Bell

Die Frage ist: Was passiert, wenn Arai nicht rechtzeitig fertig wird? "Die Testfahrten sind eine Grauzone", meint der Insider. Notfalls könne man dort auch mit den 2018er Modellen antreten. Ebenfalls möglich: Der Helm hat zwar offiziell noch keine Homologation, darf aber aufgrund bestandener Tests schon gefahren werden. Die FIA wird sich wohl zusätzlich mit den Formalitäten etwas beeilen.

Zunächst standen noch 14 Piloten ohne homologierten Helm da. Weil Bell nun den vollständigen Prozess durchlaufen hat, sind nur noch vier Fahrer betroffen. Die haben es allerdings in sich: Sebastian Vettel, Max Verstappen, Daniel Ricciardo und Pierre Gasly vertrauen auf Arai-Helme.

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