Nicht Renault, sondern Toyota war im zweiten Freien Training zum Großen Preis von Großbritannien im Home of British Motor Racing der große Gegner der Topfavoriten von McLaren Mercedes. Entsprechend fanden sich auch alle sechs Fahrer der beiden Rennställe unter den Top6 ein!

Der Rundengeiz. Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt: Während in der ersten Session kaum Runden gefahren werden und höchstens die Testfahrer viele Kilometer abspulen, geht es in der zweiten Trainingsstunde mehr zur Sache. So auch heute. Entsprechend viel Fahrbetrieb bekamen die Fans vor Ort und an den TV-Bildschirmen zu sehen.

Die Zwischenfälle. Und mehr Fahraction bedeutet auch mehr Zwischenfälle, was sich unter anderem in Drehern von Christian Klien, Jacques Villeneuve oder Jarno Trulli niederschlug. Besondere Ereignisse wie der kleine Auffahrunfall von Michael Schumacher auf Nick Heidfeld am Ende der ersten Session gab es allerdings nicht zu bestaunen.

Die Motoren. Während die meisten Triebwerke anstandslos liefen, vermehrten sich zur Mitte des Trainings die Sorgenfalten bei British American Racing und Takuma Sato. Denn kleinere Rauchwölkchen und ein langsam um den Kurs rollender 007 versprechen nichts Gutes - auch wenn es kein Motorschaden sein muss.

Die Reifen. Wie üblich war Michael Schumacher der beste Bridgestone-Pilot. Allerdings fand sich der Deutsche am Ende nur auf Rang zehn der Zeitentabelle wieder. Wie das Kräfteverhältnis zwischen den beiden Reifenmarken auf der grünen Insel aussieht, lässt sich derzeit aber noch nicht genau sagen. Ein 'Überreifen' scheint den Japanern jedenfalls nicht gelungen zu sein.

Die Platzierungen. Pedro de la Rosa, McLaren, Ricardo Zonta, Toyota, Juan Pablo Montoya, McLaren, Kimi Räikkönen, McLaren, Ralf Schumacher, Toyota, Jarno Trulli, Toyota - Die Top6 des 2. Freien Trainings trugen entweder silberne oder weiß-rote Teamklamotten. Erst auf Rang sieben konnte sich deshalb der WM-Spitzenreiter Fernando Alonso einreihen, der ohnehin ein schwieriges Wochenende vorhergesagt hatte. Die Top10 komplettierten die beiden Red Bull von Tonio Liuzzi und David Coulthard sowie Michael Schumacher. Nick Heidfeld landete hingegen nur auf dem 18. Rang.

Die Analyse. Mit einer eindrucksvollen Vorstellung bestätigte McLaren seine von der Konkurrenz und den Experten vorhergesagte Favoritenrolle. Allerdings zählen hier nur die Zeiten der Stammpiloten und nicht die Bestzeitrunde von Pedro de la Rosa, der als Testfahrer ebenso wie Ricardo Zonta anderen Vorzeichen unterliegt. Ob Toyota tatsächlich in Silverstone in den Kampf um die vorderen Podestplätze eingreifen kann, muss sich aber erst morgen respektive am Sonntag beweisen. Denn auch in Magny Cours waren die Japaner auf einer Runde schnell und im Rennen von Setupprobleme geplagt. Renault spulte unterdessen das übliche Programm ab und dürfte auch morgen noch ein paar gelb-blaue Pfeile im Köcher haben.