Silverstone liegt rund zwei Auto-Stunden von London entfernt. Nach den Terrorattacken in der britischen Hauptstadt war die Stimmung auch bei der FIA-Pressekonferenz ein wenig gedämpft. Giancarlo Fisichella, Mark Webber und die Lokalmatadoren Jenson Button und David Coulthard plauderten über die aktuellen Themen der Königsklasse.

Renault-Pilot Giancarlo Fisichella gesteht ein, dass "wir für Silverstone vielleicht nicht wirklich ein perfektes Auto haben" - doch ein Podestplatz hinter den McLaren sei realistisch. Wie es seinem Hintern geht, möchte der Fragesteller von Mark Webber wissen, der antwortet, dass er sich in Magny Cours im Cockpit seines Williams nicht den Hintern, sondern die Hüfte verbrannt hat. Und: "Wir werden sehen wie es morgen geht..." Dass Williams von der Performance her nicht dort steht, wo man stehen möchte, ist auch Webber klar. Magny Cours war ein Absturz.

Das trifft auch auf Red Bull Racing zu. David Coulthard sagt: "Ja, unsere Performance war vergleichbar mit jener, die wir auf dem Nürburgring geliefert haben - aber wir waren im Rennen schneller als Williams und auch schneller als Ferrari. Das Auto zeigt unter gewissen Umständen eine gute Performance."

Ob eine gute Performance auch in Silverstone zu erwarten ist? DC: "Bei den Tests hier waren wir nicht so gut im Vergleich zur Konkurrenz. Es wird von den Reifen abhängen, von den Temperaturen. Aber am Sonntag werden wir ein besseres Bild von den Kräfteverhältnissen erhalten." Der Fragesteller fragt verwundert: "Erst am Sonntag?" DC: "Ja sicher - auch wenn Tests oder Trainingszeiten gut sind, es gibt dafür keine Punkte. Es sind die Rennen, die zählen."

Eine Erleichterung sei seine Vertragsunterzeichnung zwar nicht gewesen - "die gab es im Dezember, als ich das erste Mal für Red Bull unterschrieben habe" - angenehm sei es aber dennoch, so früh den Vertrag für die kommende Saison in der Tasche zu haben, sagte der Schotte.

Eine Erleichterung, zumindest ein bisschen, waren die ersten WM-Punkte für B·A·R-Honda - das gibt Jenson Button gerne zu. Das kommende Rennwochenende betrachtet der Brite mit Skepsis: "Ich denke, so weit wir das bei den Tests sehen konnten, wird wohl niemand eine Chance gegen die McLaren haben. Ich denke, wir werden vielleicht näher an Renault aufrücken und einen guten Kampf gegen die Ferrari führen. Und man weiß zudem nie, was Red Bull und Williams leisten können."

Der Streit zwischen FIA-Präsident Max Mosley und der Fahrergewerkschaft GPDA respektive David Coulthard - Coulthard wiederholt, dass er lediglich seine private Meinung zu den aktuellen Regeln geäußert hat: "Jeder von uns hat doch eine Meinung dazu..." Dass Mosley dann das Treffen abgesagt hat, sei enttäuschend. Mark Webber steht DC bei: "Wir stehen hinter David." Webber in Richtung Mosley: "Die Einladung steht immer noch - Max kann gerne morgen zu unserem Meeting kommen. Wir wollen über die Sicherheit sprechen, und wir wollen nicht über das Reglement sprechen..."

Die verheerenden Terror-Anschläge in London. Jenson Button sagt: "Wir alle sind schockiert. Mein Herz schlägt für alle Opfer und ihre Angehörigen. Das ist natürlich ein sehr schwieriger Beginn eines Rennwochenendes. Wir werden unser Bestes geben."

Die Rolle von Michael Schumacher als Direktor der Fahrergewerkschaft GPDA. Coulthard: "Die Mitglieder der GPDA sind sich einig über die Rolle von Michael Schumacher als Direktor und daran wird sich auch nichts ändern."

Button spricht von einem starken B·A·R-Team, das "noch viele Erfolge feiern wird. Nach seinem Lobesmonolog fragt ein Journalist: "Heißt das, du bleibst in dem Team?" Button: "Nein, nein, ich sagte, dass das Team große Erfolge feiern wird."

Eine Frage an alle vier Piloten, sie betrifft Max Mosley: "Eure Teamchefs scheinen eine Ablöse von Mosley zu wollen - was sagt ihr dazu?" Vorsichtig antworten die Fahrer. Das wäre eine Frage für den Teamchef. David Coulthard spricht davon, dass er bereits seine Telefonnummer ändern musste und er lieber nichts sagen würde.

Was sagt Button zu einem Einheitsreifen? Button: "Ich denke, das würde Ferrari helfen, denn der Michelin ist ein toller Reifen." Und wenn Ferrari Michelin-Reifen fahren würde? "Dann wäre Ferrari konkurrenzfähiger", sagt JB. DC sagt, zu einem GP-Sport gehöre der Wettkampf, und daher auch "mehr als ein Reifenhersteller". Giancarlo Fisichella sagt, dass ein Einheitsreifen "die Sicherheit verbessern würde".