Ferienzeit! Nicht nur in Deutschland versüßt uns das heiße Wetter den Urlaub, auch in der Formel 1 wird ordentlich gegönnt. Doch was treiben die F1-Stars eigentlich so in der Sommerpause? Arbeiten in der Fabrik ist ja nicht - der sogenannte 'Shutdown' zwingt zu Sperrstunde. Also Urlaub? Chillen? Quality Time? Oder doch lieber hart trainieren? Motorsport-Magazin.com hat die Pläne fast aller Stars zusammengetragen.

Kurios wurde es aber noch in Ungarn. In der Pressekonferenz nach dem letzten F1-Rennen vor der Sommerpause waren die Pläne auch noch Thema. Mit dabei: Sebastian Vettel, der ja bekanntlich viel auf Privatsphäre gibt. "

Sebastian Vettel: Mein Urlaub wird langweilig

"Wenn du ein Mann wärst, hätte ich gesagt, dass es dich nichts angeht. Aber weil du eine Lady bist, werde ich höflich sein", so Vettel zu einer Kollegin. Lewis Hamilton, direkt daneben, aber offenbar nur mit einem Ohr dabei, wirft ein: "Hast du gesagt alte Lady?!" Seb: "Nein." Und wiederholt seine Aussage.

Doch was treibt er denn nun, der Vettel? "Nichts allzu Spektakuläres. Um ehrlich zu sein, bis ich einfach zuhause. Wir reisen genug in Flugzeugen, also kein mich keiner dazu bringen, ein Flugzeug zu betreten. Ich werde einfach an einem Ort bleiben und es genießen. Mehr als Tagestrips mit dem Fahrrad oder etwas Langweiliges wie Fischen wird es wohl nicht werden. Langweilig. Aber damit bin ich glücklich", so Vettel.

Kimi Räikkönen: Hochzeitstag, Karaoke, Vater&Sohn-Action

Ganz anders der Teamkollege. Okay - sonderlich viel Fliegen will Räikkönen auch nicht. Nur noch einmal hin und her. Nach dem Ungarn GP testete er noch am Mittwoch auf dem Hungaroring. Warum nicht am Dienstag, versteht niemand so recht Denn so musste der Iceman noch einmal hin und her nach Hause in die Schweiz jetten. Dabei waren Minttu & Kids in Ungarn eigentlich noch dabei gewesen. Wie Räikkönen mussten sonst übrigens nur Pierre Gasly, Brendon Hartley, Daniel Ricciardo, Marcus Ericsson und Nico Hülkenberg für den Test ihren Urlaub etwas nach hinten legen. Charles Leclerc blieb sogar freiwillig - selbst ohne Tag im Auto.

Und nach dem Test? Schaltet der Iceman einen ganz runter - zumindest sportlich. Obwohl: Sohnekimster Robin wird am Wohnort in der Schweiz trotzdem noch auf diversen fahrbaren Untersätzen trainiert, wie Instagram von Kimi und vor allem Minttu zeigen. Deren Account liefert jedoch noch mehr: Hochzeitstag, wildes Kimi-Karaoke und Co. - kann man nur hoffen, dass Kimi da noch Zeit findet, den Akku auch wirklich aufzuladen. Doch ist dem Finnen die Pause sowieso zu kurz. "Sehr lang ist es ehrlich gesagt nicht und mit so vielen Dingen, die anstehen, ist Relaxen so ganz gar nicht möglich. Aber ich werde etwas schöne Zeit mit der Familie verbringen", sagt der Ferrari-Star.

Valtteri Bottas schaltet ab

Landsmann Valtteri Bottas zieht es dagegen in die Heimat. "Ich freue mich, zurück nach Finnland zu kommen und eine Zeit nicht über die Formel 1 nachzudenken", sagt er. Dort beschäftigt sich Bottas offenbar einzig mit den üblichen Joggingrunden, neuerdings auch mit Hund.

Lewis Hamilton mal nicht in der Karibik, sonst überall

Wesentlich abwechslungsreicher - und krasser - dürfte es wenig überraschend bei Lewis Hamilton werden. Der Weltmeister plant ... alles! Familie, Freunde, Party, Reisen, Hochzeiten und jetzt auch noch umweltaktivistische Unternehmungen! Zu letzterem postete er jüngst einen Clip, rief zu mehr Achtsamkeit auf, kritisierte Unternehmen, die die Welt mit Müll zuschütten. Doch sonst so: "Ich bin Single und ein Bachelor, also versuche ich etwas Spaß zu haben. Aber es könnte diesmal etwas anders werden. Normalerweise bin ich in der Karibik, aber jetzt werden ich den ersten Teil mit meiner Familie verbringen, worauf ich mich sehr freue. Dann sehe ich ein paar Freunde, mein Cousin heiratet, einige Leute heiraten, also wird es auch viele Partys geben."

"Aber es wird auch entspannt. Das wichtigste ist aber, dich wieder aufzuladen. Aber ich werde die gesamte Zeit über auch trainieren und versuchen, meine Fitness zu steigern. Ich habe mit meiner körperlichen Verfassung überhaupt keine Probleme, aber man kann sich immer in irgendeinem Bereich verbessern und ich möchte sicherstellen, dass ich voller Energie zurückkomme, damit wir in der zweiten Saisonhälfte noch bessere Leistungen abrufen können."

Urlaubsfrust bei den Red-Bull-Fahrern

Ähnlich klingt Daniel Ricciardo. Der Australier hatte angekündigt, vertraglich noch schnell alles fixieren zu wollen. Das tat er dann auch - zur Überraschung aller aber mit Renault nicht Red Bull. Denn ansonsten will der Honeybadger nach ein paar harten Wochen einfach Pause.

"Ich denke, sie kommt zu einer guten Zeit. Ich hatte den Triple-Header und einen Double-Header, um diesen Sieg zu bekommen, aber es wollte bis heute einfach nicht. Ich habe noch keine Wiedergutmachung bekommen. Also ist es eine gute Zeit. Ich brauche einfach etwas Zeit weg vom Auto", so der Noch-Red-Bull-Pilot mit einer für Rennfahrer überraschenden Aussage.

Im TV-Interview nach dem Ungarn GP, also mit dem Test noch vor der Brust, scherzte er sogar Richtung Kollege Gasly: "Willst du anstatt mir am Dienstag mein Auto testen?" Gasly grinst zurück: "Sicher, warum nicht?" Doch der war dann mit Pirelli-Tests und Toro Rosso doch schon ausgelastet.

Kurios: Auch der andere Red Bull geht nicht gerade mit guter Stimmung in den Urlaub. "Ich hasse es, wenn Leute zu dir sagen 'Pech, aber jetzt genieße deinen Urlaub'. In der ersten Woche werde ich es nicht genießen wegen diesem Rennen. Bei mir macht sich gerade keine Urlaubs-Stimmung breit", so Max Verstappen nach seinem bitteren Ausfall in Runde fünf?

F1-Stars erobern Griechenland

Und Gasly nach dem Test? Macht das, was der Großteil der F1-Stars macht: Mit der Freundin Griechenland abhängen - und Zeit mit der Familie verbringen, die Formel 1 mal kurz vergessen.

Dasselbe Programm steht bei Stoffel Vandoorne und Marcus Ericsson an, wobei letzterer Hamilton-Style auch noch eine Hochzeit unter Freunden im Terminkalender hat. "Ich werde kommende Woche einen Tag testfahren, und danach in die Sommerferien starten. Ich freue mich etwas Zeit zu haben, um die bisherige Saison Revue passieren zu lassen, und stärker zurückzukehren", sagt der Schwede.

Nico Hülkenberg: Malle - ohne Ballermann?

"Wir reisen schon genug in der Welt herum und deshalb will ich nicht wieder in einem Flugzeug sitzen", so Vandoorne trotz Griechenland-Trip mit seiner Freundin, der Tochter von McLaren-Sportdirektor Gil de Ferran. "Ich freue mich, einfach zuhause zu sein und die Zeit zu genießen. Ich werde mir einige Tage frei nehmen und vielleicht die eine oder andere Radtour machen. Vielleicht werde ich aber auch Fischen gehen", berichtet Vandoorne von seinem Restprogramm vor dem Heimrennen in Spa.

Fast ein Heimrennen ist der Belgien GP auch für den gebürtigen Emmericher Nico Hülkenberg. Der plant auch einen Urlaub auf der Insel. Allerdings keiner griechischen, sondern einer deutschen: Malle! Nico am Ballermann? Passt. Sollte man meinen. "Ich war da noch nie, vielleicht schau ich doch mal vorbei", so Hülk. Lieber abhängen mit Freunden und Familie. Ruhig zu geht's auch bei Carlos Sainz. Hülks Noch-Teamkollege golft sich durch den Sommer:

Grosjean & Alonso als Sportfreaks

Landsmann Fernando Alonso gönnt sich derweil den Heimat, treibt diversen Wassersport in Spanien und stattet mal wieder seinem Museum samt Kartschule einen Besuch ab, will vor allem aber einfach entspannen. Das macht auch Brendon Hartley. Der Neuseeländer erwandert die Wildnis der USA. Auch in den Staaten unterwegs, aber kaum wahrscheinlich, Hartley zu treffen: Romain Grosjean.

"Ich hatte echt gute 24 Stunden in New York City. Jetzt zurück nach Hause. Zeit für Urlaub!", so Grosjean über einen Kurztrip in die Stadt, die niemals schläft. Zuvor hatte er bereits in der Heimat den ersten Triathlon seines Lebens bestritten. Was Teamkollege Kevin Magnussen so treibt? Gute Frage!

Ocon, Leclerc & Sirotkin hängen mit Kumpels ab

Dasselbe gilt für Sergio Perez. Da siehts mit dem kleinen Kind aber wohl ziemlich sicher nach Familie aus. Teamkollege Esteban Ocon treibt sich dagegen mit seiner 'Gang' an der französischen Mittelmeerküste in St. Tropez herum.

Bleibt noch ein Hotspot der F1-Stars. Und der ist abgelegen: Bali! Auf der fernen indonesischen Insel treiben sich gleich zwei Stars: Sergey Sirotkin und Charles Leclerc. "Ich möchte mich da zwei Wochen lang erholen. Ich stelle gerade meinen Trainingsplan auf. Ich reise weit weg vom Rennzirkus, um mich auf die anderen Bereiche zu fokussieren", sagt der Russe. Bei Leclerc klingt es wilder.

"Ich habe noch nicht genügend Zeit im Flugzeug verbracht und habe mich deshalb für diese 21-Stunden-Reise entschieden. Es wird großartig werden. Mich begleiten sieben gute Freunde und auch meine Freundin ist dabei", berichtet der Monegasse. Schiebt aber schnell nach: "Es werden entspannte Tage."