Aus deutschsprachiger Sicht konnte heute nur Michael Schumacher die Fans zum Strahlen bringen. Weder sein Bruder Ralf, der immerhin noch ein paar Pünktchen mitnehmen durfte, noch der sechsmal stoppende Nick Heidfeld oder die beiden ausgefallenen Österreicher, konnten es dem Weltmeister gleichtun.

Der Tag der Deutschen

Obwohl sich Michael Schumacher und seine Scuderia bereits am Freitag überraschend offen und offensiv zeigten und von einem möglichen Sieg sprachen, spielten die Roten heute keine Rolle bei der Vergabe des zehnten Saisonsieges.

Es geht aufwärts: Der dritte Podestplatz in Folge., Foto: Sutton
Es geht aufwärts: Der dritte Podestplatz in Folge., Foto: Sutton

"Dritter Platz, damit müssen wir heute zufrieden sein", lautete demnach ein nicht ganz zufriedenes Fazit des amtierenden Weltmeisters, dessen Aufholjagd somit erst einmal gestoppt wurde. "Der Abstand zu Alonso war einfach sehr groß und mit Sicherheit größer als wir ihn wollen. Und auch Kimi war für mich heute nicht zu packen, seine Leistung war beeindruckend, und wenn er nicht das Problem am Freitag gehabt hätte, hätte er sicherlich eine tolle Vorstellung hier vorgelegt heute."

"Wir dagegen waren nicht schneller, und angesichts des Rennverlaufs bin ich mit dem Podium wirklich zufrieden", fügte er an. "Denn wenn Juan und Giancarlo nicht Probleme gehabt hätten, hätte ich auch noch weiter hinten landen können. Insofern sind das sechs wichtige Punkte heute. Nun gilt es, dabei zu bleiben und weiter zu arbeiten, denn die Fortschritte sind trotzdem sichtbar."

Sein Bruder Ralf Schumacher musste sich ebenfalls mit weniger als angestrebt zufrieden geben. Denn statt eines Podestplatzes sprang am Ende, auch aufgrund des schlechten Startplatzes, nur Rang sieben heraus. Trotzdem sieht Ralf dies "unter diesen Umständen" als ein "gutes Ergebnis" an. "Ich bin zufrieden mit zwei Punkten nach hause gehen zu können."

Mehr als Rang sieben war nicht drin., Foto: Sutton
Mehr als Rang sieben war nicht drin., Foto: Sutton

Im Rennen kämpfte er hauptsächlich mit seinem eigenen Boliden, der sehr viel herumrutschte. Eines der wenigen Duelle gegen einen Kollegen entschied er danach aufgrund eines Ausrutschers von Jacques Villeneuve für sich. "Es war gut, dass beide Autos Punkte geholt haben und ich möchte dem Team dafür danken. Ich wünschte es wäre noch mehr gewesen, aber wir müssen damit heute zufrieden sein."

Den schlechtesten Tag der drei Deutschen erwischte glasklar Nick Heidfeld, der schon am Start "keinen Platz gutmachen" konnte. "Dann lag ich eine Weile zwischen Mark und David Coulthard. Beim ersten Boxenstopp blieb ich vor David, aber er ist später als ich zum zweiten Stopp gefahren und war dann vor mir. Dann spürte ich plötzlich, dass etwas mit meinem Auto nicht in Ordnung war. Ich dachte an eine Aufhängung, weil es sich ganz seltsam angefühlt hat, vor allem auf der Gerade. Die Ingenieure sagten mir, dass es ein Problem mit dem Differenzial gebe, aber dass ich doch weiterfahren solle, um wenigstens einen um eine Position besseren Startplatz für das Qualifying in Silverstone zu haben. Mein Auto war heute extrem schwierig zu fahren.

Der Tag der Österreicher

Die beiden aktiven Österreicher mussten ihre Aktivitäten beim Frankreich GP unerwartet früh einstellen. So streikte der Red Bull von Christian Klien bereits nach zwei Runden. "Das ist eine massive Enttäuschung", ärgerte er sich. "Ich hatte ein Benzindruckproblem in der ersten Runde und ich konnte nichts dagegen unternehmen. Das gesamte Wochenende war mir nicht hold: Ich hatte den Unfall und qualifizierte mich nur als Sechzehnter."

Christians Auto hing schnell am Haken., Foto: Sutton
Christians Auto hing schnell am Haken., Foto: Sutton

Nicht viel besser verlief das Rennen für Patrick Friesacher. "Das Auto war von Anfang an schwierig zu fahren. Die Hinterachse war sehr unruhig, schien leicht zu rutschen", berichtete der Österreicher. "Ich konnte das Auto einfach nicht so fahren wie ich das sonst mache."

Die Unfallursache, eine nicht zugedrehte Ventilkappe hinten links, wird derweil noch von seinem Team und Bridgestone untersucht. "Ich denke, dass Luft aus dem Reifen ging, aber das ist bisher noch nicht klar untersucht worden. Ich hab mein Bestes gegeben, wollte es im Rennen einfach wissen, aber wenn das Material nicht mitspielt, hilft das alles nicht."