Regen, Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt: Die Testfahrten der Formel 1 werden dem Namen 'Wintertest' gerecht. Doch Ende Februar hatte im spanischen Barcelona niemand mit diesen Bedingungen gerechnet. Schon der erste Testtag fiel nach der Mittagspause ins Wasser.

Nicht nur der Regen macht den Teams zu schaffen: Wenn es trocken ist, ist es noch immer eiskalt. Die Asphalttemperatur stieg den gesamten ersten Testtag nicht über 10 Grad. Die Formel-1-Pneus von Pirelli kommen so überhaupt nicht in ihr richtiges Temperaturfenster.

Carlos Sainz, der den Renault in der Mittagspause - als das schlechte Wetter aufzog - von Nico Hülkenberg übernahm, nimmt es mit Humor: "Als ich kam, kam der Wind und der Regen. Ich bin enttäuscht, dass mich mein Land so hängen lässt."

Tatsächlich droht das Wetter zu einem großen Problem zu werden: Die Vorhersagen prognostizieren für die restlichen drei Tage des ersten Tests ähnliches Wetter - bei noch tieferen Temperaturen. Am Dienstag könnte es sogar schneien.

Sainz: Habe nichts gelernt

"Ich konnte für mich persönlich überhaupt nichts lernen bei diesen Bedingungen", gesteht Sainz. "Am Freitag, wenn der Test vorbei ist, wird es wieder schön." Der Spanier kennt das Klima nicht nur aus Erfahrung, sondern checkt offenbar auch seine Wetter-App: Ab Freitag, also einen Tag nach der ersten Testwoche, soll das Quecksilber wieder auf 17 Grad steigen - Sonne inbegriffen.

Deshalb gibt es Überlegungen, den Test um diesen einen Tag zu verlängern. Allerdings stehen die Chancen nicht gut, denn ein Team hat die Strecke am 02. März bereits für einen Filmtag gebucht. Schon an dessen Veto könnte es scheitern. Laut Reglement sind außerdem nur maximal acht Testtage erlaubt - es bräuchte also einen einstimmigen Beschluss, den Test zu verlängern. In der Formel 1 eher unwahrscheinlich.

Sollte der Test nicht verlängert werden, haben die Teams aber ohnehin eine Woche später die Möglichkeit, bei besserem Wetter zu testen. Die zweite und letzte Testwoche findet vom 06. bis 09. März ebenfalls in Barcelona statt.