Die Formel 1 ist zurück aus der Winterpause! Auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya startete die F1 am Montag auf der Paradestrecke für Testfahrten schlechthin mit dem ersten Test des Jahres 2018 in den Vorlauf zur neuen Formel-1-Saison.

Vor allem der Vormittag hielt bereits die ersten Highlights auf der Strecke bereit - zudem eine faustdicke Überraschung. In der Nachmittagssession ging es wegen des frischen Wetters und abschließenden Regengusses gemächlicher zu.

Das Ergebnis: Am Ende der insgesamt acht Stunden Strecken-Action in Barcelona thronte Red Bull ganz oben im Zeitenklassement. Mit seiner 1:20.179 Minuten hatte Daniel Ricciardo bereits kurz vor der Mittagspause die Spitze übernommen. Damit war der Australier gleich am ersten Tag satte 1,5 Sekunden schneller als Lewis Hamilton beim Testauftakt 2017 und nur eine Sekunde langsamer als dessen 2017er Pole.

Auf Platz zwei folgte mit knapp zwei Zehnteln Rückstand Valtteri Bottas. Wie Ricciardo fuhr der Mercedes-Finne seine beste Runde mit dem Medium-Reifen. Auf P3 folgte das dritte Top-Team: Kimi Räikkönen fehlten im Ferrari mit Soft gut drei Zehntel auf die Spitze. Weltmeister Lewis Hamilton übernahm erst am Nachmittag den F1 W09, sortierte sich auf P6 der Tabelle ein.

Nico Hülkenberg feiert nach P4 neuen Renault

Allerdings war der Nachmittag in Barcelona insgesamt kaum noch von Zeitenverbesserungen geschweige neuen Spitzenzeiten geprägt, sodass auch Renaults Nico Hülkenberg seinen überzeugenden vierten Rang vom Vormittag hielt. "Das war ein riesengroßer Unterschied zu dem, wie es heute lief", lobte der Emmericher seinen neuen R.S.17 im Vergleich zum Vorjahresauto.

Auch Teamkollege Carlos Sainz, am Nachmittag im Cockpit, schaffte es als Fünfter vor Hamilton, blieb allerdings hinter Fernando Alonso im McLaren-Renault zurück. Der Spanier hatte dafür allerdings den supersoften Reifen benutzt - und die Strecke abgekürzt, sodass seine Runde gestrichen, Alonso nur noch Siebter war. Brendon Hartley im Toro Rosso, Lance Stroll im Williams und Romain Grosjean im Haas komplettierten die Top-10. Für Sauber und Force India reichte es dazu nicht, genauso für den zweiten eingesetzten Williams-Fahrer Sergey Sirotkin, der ohne nennenswerte Zeit blieb.

Formel 1: Honda überrascht als Dauerläufer

Die Fleißtabelle: So gut es im Zeitenklassement für Renault aussah, so gut sah es auch in der Rundentabelle aus. Zusammen kamen Hülkenberg und Sainz auf 99 Umläufe - da vermochte nicht einmal Mercedes mitzuhalten: 83 Runden für Hamilton (25) und Bottas (58). Doch für die ganz große Dauerläufer-Überraschung sorgte nicht Renault. Sondern Honda!

Pos.FahrerTeamZeitAbständeRundenReifen
1D.RicciardoRed Bull1:20.179105Medium
2V.BottasMercedes1:20.349+0.17058Medium
3K.RäikkönenFerrari1:20.506+0.32780Soft
4N.HülkenbergRenault1:20.547+0.36873Medium
5C.SainzRenault1:22.168+1.98926Soft
6L.HamiltonMercedes1:22.327+2.14825Medium
5F.AlonsoMcLaren1:22.354+2.17551Supersoft
8B.HartleyToro Rosso1:22.371+2.19293Soft
9L.StrollWilliams1:22.452+2.27346Soft
10R.GrosjeanHaas1:22.578+0.12655Soft
11M.EricssonSauber1:23.408+0.83063Soft
12N.MazepinForce India1:25.628+2.22022Medium
13S.SirotkinWilliams1:44.148+18.52028Soft

Zur Mittagspause lag deren neues Team Toro Rosso gemeinsam mit Hülkenberg sogar an der Spitze der Fleißtabelle. Insgesamt erzielte Brendon Hartley am Montag 93 Runden, nur zwölf weniger also als die Red-Bull-Bestmarke (durch einen Schlussspurt im Regen noch sechs Runden mehr für Ricciardo als für Renault). Auch Ferrari mischte in Sachen Zuverlässigkeit vorne mit: 80 Runden für Kimi Räikkönen in Montmelo.

Im Mittelfeld sortierten sich Williams, Sauber und Haas ein, die allesamt zwischen 55 und 67 Runden schafften. Klares Schlusslicht: Force India mit 22 Runden - gerade einmal ein Drittel einer Renndistanz. McLaren kam auf 51.

Die Zwischenfälle: Nur zwei Unterbrechungen gab es beim Formel-1-Testauftakt 2018, beide vor der Pause. Erst flog Fernando Alonso in der letzten Kurve spektakulär ab. Diesmal war allerdings kein Honda schuld, sondern McLaren selbst. Eine Radmutter saß nicht wie sie sollte. Der MCL33 wurde beschädigt, doch schaffte es Alonso noch vor dem Mittag wieder auf die Strecke.

Den zweiten Zwischenfall lieferte Nikita Mazepin. Dessen Force India rollte Ende des Vormittags aus, danach wurde der VJM13 nicht mehr auf der Strecke gesehen. Auf nasser Strecke ganz am Ende des Tages passierte nichts. Vor allem, weil einzig Fernando Alonso und Daniel Ricciardo überhaupt ein paar Runden mit den Regenreifen wagten.