Zum Abschluss der Formel-1-Saison 2017 versammelten sich noch einmal durchschnittlich 3,58 Millionen Zuschauer vor dem TV-Schirm, um den Großen Preis von Abu Dhabi bei RTL zu verfolgen. Der Spitzenwert des über weite Strecken ereignisarmen Rennens wurde gleich am Start erreicht, den 4,24 Millionen Zuschauer sahen.

Damit verbuchte RTL ein dickes Minus, denn im letzten Jahr hatten das Saisonfinale exakt sechs Millionen Menschen gesehen. Damals ging es für Nico Rosberg allerdings auch um den WM-Titel, während die Meisterschaft diesmal schon lange entschieden war - das verhältnismäßig geringe Zuschauerinteresse überrascht folglich nicht.

Die frühe Titelentscheidung zugunsten Lewis Hamiltons und gegen Sebastian Vettel bekam RTL auch im Saisonschnitt zu spüren. Während die Rennen vor der Sommerpause noch durch die Bank teils deutlich mehr Zuschauer als im vergangenen Jahr verzeichnet hatten, drehte sich das Bild in der zweiten Saisonhälfte ins Negative.

Unter dem Strich verzeichnete RTL bei den 20 Saisonrennen 4,39 Millionen Zuschauer. 2016, als mit dem Deutschland GP ein Rennen mehr auf dem Programm stand, waren es hingegen 4,52 Millionen gewesen. Anhand dieser Zahlen zeigt sich, dass die TV-Sender ganz maßgeblich davon abhängig sind, wie spannend ihr eingekauftes Produkt ist. Und zwar über die gesamte Saison, denn bis zum Mexiko GP lag RTL noch klar über dem Vorjahresschnitt.

"Vor dem Hintergrund, dass die Spannung in der Formel 1 am Ende etwas abfiel, sind wir mit den Quoten 2017 sehr zufrieden. Gerade die überragenden Siege von Sebastian Vettel in der ersten Saisonhälfte haben die Zuschauerzahlen gegenüber dem Vorjahr deutlich in die Höhe getrieben und damit gezeigt, welch großes Potenzial die Formel 1 in Deutschland hat. Verständlicherweise war nach der vorzeitigen WM-Entscheidung bei den letzten Rennen - anders als im Vorjahr - ein wenig die Luft raus", analysiert RTL-Sportchef Manfred Loppe.

ORF bilanziert Formel-1-Saison 2017 positiv

Auch in Österreich musste der ORF beim Abu Dhabi GP einen deutlichen Quotenrückgang verzeichnen. Nach 644.000 Zuschauern im Vorjahr interessierten sich diesmal nur 423.000 für die Übertragung aus der Wüste. Anders als RTL darf sich der öffentlich-rechtliche Sender jedoch über eine positive Saisonbilanz freuen: Sahen 2016 durchschnittlich 433.000 Zuschauer die Rennen der Königsklasse, waren es in diesem Jahr 483.000.