Im vergangenen Jahr stellten Aston Martin und Red Bull beim Formel-1-Rennen in Australien ihre Partnerschaft vor - und kündigten groß ein gemeinsames Projekt an. In den vergangenen Monaten präsentierten der Formel-1-Rennstall und der Sportwagenbauer bereits das gemeinsame Baby: Den Aston Martin Valkyrie.

Nun zeigt die Auto-Allianz erstmals Bilder von der Rennversion des Valkyrie. Während schon die Straßenversion mit lediglich 150 Exemplaren einem recht exklusivem Kreis vorbehalten ist, werden von der Rennversion gerade einmal 25 Stück gebaut.

Der größte Unterschied zur Serienversion ist das Bodywork. Hier geht es nicht mehr um Design und Alltagstauglichkeit, sondern nur noch um die reine Performance. Eine deutliche Steigerung konnte durch größere Front- und Heckflügel erreicht werden. Dazu gibt es aktive aerodynamische Elemente.

Red Bull zeigt die ersten Bilder vom Valkyrie AMR Pro, Foto: Aston Martin/Red Bull
Red Bull zeigt die ersten Bilder vom Valkyrie AMR Pro, Foto: Aston Martin/Red Bull

Beim Antrieb bleib zumindest beim Grundkonzept alles beim Alten: Cosworth baut speziell für den Valkyrie einen 6,5-Liter V12-Motor. Zusammen mit einer kleinen Hybrid-Einheit dürfen atemberaubende Leistungswerte erzielt werden. Beim Valkyrie AMR Pro, wie die scharfe Version heißen soll, wurde am Mapping noch einmal Hand angelegt - so dürfen sich die 25 glücklichen Besitzer auf ein paar zusätzliche PS freuen. Der größte Leistungssprung kommt vom Wegfall der Abgasreinigungssysteme, die bei der Straßenversion gesetzlich vorgeschrieben sind.

Weder für die 'Serien'-Version, noch für das Rennfahrzeug wollen Red Bull und Aston Martin bislang allerdings die Katze aus dem Sack lassen. Fest steht nur, dass die Serie schon ein Leistungsgewicht von 1:1 haben soll. Eine Pferdestärke pro Kilogramm Trockenmasse also.

Aston Martin Valkyrie AMR Pro: Über 400 km/h Höchstgewschwindigkeit

Dazu gibt es beim AMR Pro kleinere Reifen. Das hat einen einfachen Grund: So passen die 18-Zöller von Michelin, die eigens für die LMP1-Boliden entwickelt wurden auf den Aston Martin. Dazu kommen Karbonbremsen aus der Formel 1. Um weiter Gewicht zu sparen, wurden unnötige Dinge wie Infotainment oder Heizung schlichtweg rausgeschmissen. Außerdem sind die Scheiben aus Polykarbonat statt Glas und die Querlenker aus Karbon.

Schon die Straßen-Version des Aston Martin Valkyrie kommt nicht gerade dezent daher, Foto: Aston Martin
Schon die Straßen-Version des Aston Martin Valkyrie kommt nicht gerade dezent daher, Foto: Aston Martin

Durch diese Maßnahmen soll ein Topspeed von über 400 Stundenkilometer möglich sein. Die Querbeschleunigung wurde auf bis zu 3,3 G simuliert und beim Bremsen soll sogar das 3,5-fache auf Auto und Fahrer einwirken. Damit erreicht der Valkyrie fast Formel-1-ähnliche Werte und soll bei der Performance etwa auf LMP1-Niveau liegen.

Alle 25 Kunden sollen deshalb bei Red Bull geschult werden, um mit den Geschwindigkeiten überhaupt umgehen zu können. Das Programm geht vom physischen Training bis hin zum echten Simulator, den auch Max Verstappen und Daniel Ricciardo nutzen.

Red-Bull-Stardesigner Vater des Aston Martin Valkyrie

Für Stardesigner Adrian Newey war das Projekt Valkyrie eine willkommene Abwechslung zur Formel 1. Der Brite zog sich deshalb zeitweise sogar aus der Formel-1-Entwicklung zurück. "Es war für mich immer extrem wichtig, dass der Valkyrie auch als echtes Straßenauto funktioniert. Das kommt natürlicherweise mit einige Beeinträchtigungen", erklärt Newey selbst den Schritt zum noch extremeren Valkyrie AMR Pro.

Ganz lassen Red Bull und Aston Martin beim Valkyrie AMR Pro die Katze noch nicht aus dem Sack, Foto: Aston Martin/Red Bull
Ganz lassen Red Bull und Aston Martin beim Valkyrie AMR Pro die Katze noch nicht aus dem Sack, Foto: Aston Martin/Red Bull

In Anbetracht seines neuen Babys gerät Newey ins Schwärmen: "Mit diesem Auto haben wir die Freiheit, eine extreme Evolution zu kreieren, die keine solchen Kompromisse eingehen muss. Die Kernelemente von Straßen- und Rennversion sind noch immer gleich, aber jeder Aspekt des AMR Pro - Aerodynamik, Chassis, Antrieb und Gewicht - wurde optimiert, um signifikante Performance-Verbesserung zu erreichen."

Über den Preis des Valkyrie AMR Pro ist bisher nichts bekannt. Allerdings dürfte er sich sehr deutlich über der Millionen-Marke befinden. Der Preis ist allerdings ohnehin hinfällig: Bereits jetzt sind alle 25 Exemplare verkauft. Die Auslieferung ist für 2020 geplant. Wer kleinere Brötchen backen will und einen der 150 normalen Boliden sein Eigen nennen will, kommt ebenfalls zu spät.

Auch Mercedes hat mit dem Project One ein Hypercar im Angebot, Foto: Mercedes-Benz
Auch Mercedes hat mit dem Project One ein Hypercar im Angebot, Foto: Mercedes-Benz

Erst kürzlich stellte übrigens Mercedes die Vision des Stuttgarter Hypercars vor. Mercedes pflanzt in das Project One genannte Fahrzeug eine echte Formel-1-Power Unit. Der AMG Mercedes soll über zwei Millionen Euro kosten und ist - wie sollte es bei 275 Exemplaren auch anders sein - schon ausverkauft.

Technische Daten des Mercedes AMG Project One

Motor 1,6-Liter-V6 mit Direkteinspritzung, vier Ventilen pro Zylinder, vier obenliegenden Nockenwellen und elektrisch unterstützte Single-Turboaufladung sowie einem mit der Kurbelwelle verbundenem E-Motor
Leistung mehr als 500 kW/ 680 PS
Vorderachse Power Unit Elektrisch angetriebener Vorderachse und Torque Vectoring
Leistung Vorderachse 2 x 120 kW (2 x 163 PS)
Gesamtleistung mehr als 740 kW (1.000 PS)
Getriebe Automatisiertes AMG SPEEDSHIFT 8-Gang-Schaltgetriebe
Beschleunigung 0-200 km/h in weniger als 6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit über 350 km/h
Elektrische Reichweite 25 Kilometer