Zwei Ferrari auf dem Podest. Ein solches Bild durften die Tifosi schon lange nicht mehr bejubeln. Dennoch betont Michael Schumacher glasklar, dass dies noch keine Wende zurück zur roten Dominanz gewesen ist.

"Nein, das kann man nicht sagen, denn die Geschwindigkeit, um ein Rennen zu gewinnen, hatten wir dieses Jahr schon öfter", erklärte der Champion kurz nach dem Rennen. "Uns fehlt aber immer noch die Leistungskonstanz über ein ganzes Rennwochenende."

Aber immerhin verbesserten sich die Roten im Laufe des Kanada-Wochenendes. "Die Konkurrenz hat uns ein paar Gefallen getan. Beide Renault sind ausgeschieden und der zweite McLaren-Mercedes auch", betont er. "Am Samstag waren wir aber recht flott unterwegs und am Freitag eigentlich auch, denn wir hatten viel Benzin an Bord."

Entsprechend freut sich der Weltmeister über das gute Abschneiden im achten Saisonrennen, doch "das bedeutet jetzt nicht, dass wir die Zielsetzung für Indianapolis nach oben korrigieren müssen." Schließlich müsse man "realistisch" bleiben. "Gestern sind uns viele Dinge entgegen gekommen. Nach dem schlechten Start hätte man im Normalfall ein solches Ergebnis nicht erhoffen können und hätte sich mit Platz fünf oder so zufrieden geben müssen." Neben der harten Arbeit bei den Tests kam also auch noch eine "Portion Glück" hinzu.

"Man muss ein solches Rennen vernünftig lesen, und nur so lesen wir es", bleibt er auf dem roten Teppich. "Solange wir noch nicht zu allen Phasen eines Rennens wirklich konkurrenzfähig sind, und das waren wir vor allem zu Beginn nicht, sind wir momentan kein Top-Team. Aber wir haben einen weiteren Schritt in die richtige Richtung unternommen, und ich bin sicher, dass unsere Zeit kommen wird. Und dann werden wir auch unsere Ziele wieder höher setzen."

Einen ersten Schritt in die diese Richtung machte Rubens Barrichello mit seiner starken Aufholjagd aus der Boxengasse. "Rubens hat eine hervorragende Leistung gebracht, ganz klar. Aber uns zeichnet ja aus, dass wir nie aufgeben und es bis zum Podium durchziehen."

Die nächste Gelegenheit erhält die Scuderia schon am kommenden Wochenende in Indianapolis. "Auch diesmal wieder werden wir aus unseren Möglichkeiten das Beste herausholen", kündigt der Champion an. "Die Situation hat sich wie gesagt nicht groß verändert, aber Montreal hat unserer Motivation sicher einen Push gegeben. Wir haben wieder einmal gezeigt, dass wir nie aufgeben und immer bis zum Letzten kämpfen. Und es hat sich ausgezahlt. Daher werden wir es weiterhin so halten. Freuen wir uns also auf ein spannendes Rennen."