Am Donnerstag vor dem Großbritannien GP ging es in der FIA-Garage rund: Die technischen Kommissare fanden Unregelmäßigkeiten an einem Radseil des Toro Rossos von Carlos Sainz. Sie forderten das Team dazu auf, ein beschädigtes Seil auszutauschen, woraufhin sich Toro Rosso allerdings weigerte.

Das wiederum rief den Technischen Delegierten der FIA, Jo Bauer auf den Plan. Bauer sah nicht nur Beschädigungen an der Befestigung, sondern bemängelte auch die Knoten in den Enden von einzelnen Fasern. Der Deutsche schloss daraus, Toro Rosso habe die Teile wissentlich notdürftig repariert und meldete den Fall den Stewards.

Am Freitagmorgen dann Entwarnung: Um 09:54 Uhr - 54 Minuten nach Trainingsbeginn, als Sainz schon an der Session teilnahm - vermeldeten die Stewards, dass die Sache erledigt sei, zumindest teilweise. Toro Rosso tauschte die fraglichen Teile aus mehreren Gründen aus.

Erstens war die Ummantelung der Radseile beschädigt. Dadurch drang offenbar Bremsstaub bis zu den Zylon-Fasern der Seile vor, was sich negativ auf die Standhaftigkeit auswirken könnte. Außerdem schien das Seil schon etwas abgenutzt. Nach dem Austausch des Radseils bestand Toro Rosso das Scrutineering ohne Probleme.

Seile mit Knoten homologiert

Bleibt allerdings noch eine Frage: Woher kamen die verknoteten Enden der einzelnen Fasern? Aufgrund dessen hatte Bauer Toro Rosso Vorsatz unterstellt und die Sache an die Stewards übergeben.

Es handelt sich offenbar um Knoten, die vom Hersteller der Seile selbst in die Fasern gemacht werden. In dieser Spezifikation wurden die Zylon-Seile getestet und auch homologiert. Trotzdem will sich die FIA bezüglich des Herstellungsprozesses mit dem Lieferanten der Seile in Verbindung setzen, um weiterhin die Sicherheitsbestrebungen im Motorsport voranzutreiben.