Das Qualifying zum Großen Preis von Österreich endete vorzeitig, als Haas-Pilot Romain Grosjean nach der Haarnadel-Kurve auf der Strecke strandete. Lewis Hamilton musste vom Gas gehen, genauso wie Sebastian Vettel oder auch Kimi Räikkönen. Auch die beiden Red Bull-Piloten erwischte es.

Doch Max Verstappen schien, seine Rundenzeit doch noch verbessern zu können. "Nach der dritten Kurve gab es gelbe Flaggen und ich konnte DRS nicht aktivieren", erklärte der Niederländer. "Dort habe ich zweieinhalb Zehntel liegen lassen. Ich habe darauf weiter gepusht und haben den Rückstand auf meine bisherige Bestzeit wieder aufholen können." Doch die Rundenjagd und ein möglicher Startplatz drei verliefen sich im Kies des Red Bull Rings. "In Kurve sieben bin ich etwas zu früh aufs Gas und habe das Heck verloren", so Verstappen. "So etwas passiert nun einmal. Normalerweise ist deine Runde zu Ende, sobald gelbe Flaggen geschwenkt werden, ich habe es aber dennoch versucht."

Der Niederländer hatte vor allem in besagter Haarnadel zu kämpfen. "Im Qualifying hatte ich in der dritten Kurve ständig Probleme. Es war schwierig, eine gute Linie zu finden", so Verstappen. Ob es im Renntrimm einfacher wird? "Das Renntempo ist okay, aber ich glaub, wir sind zu langsam für die Autos vor uns", zweifelte er. "Aber man weiß ja nie. Selbst wenn wir zu langsam sind, springen hin und wieder gute Ergebnisse für uns heraus", spielte er an den jüngsten Red Bull-Sieg in Baku an, den Teamkollege Daniel Ricciardo für sich verzeichnen konnte.

Gelbe Flaggen vereiteln besseres Quali-Resultat für Red Bull, Foto: Sutton
Gelbe Flaggen vereiteln besseres Quali-Resultat für Red Bull, Foto: Sutton

Verstappen hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass er unter feuchten Bedingungen eine eigene Hausnummer ist. Doch unter normalen Rennbedingungen - sprich, die beiden Topteams kommen sich nicht weiter in die Quere und fahren ein sauberes Rennen - sollte es für Red Bull schwierig werden, beim Heimspiel um den Sieg oder gar das Podium mitzukämpfen. "Wenn man sich die Trainings anschaut, dann fehlten uns auf der Geraden 4 km/h, im Qualifying waren es sogar 12. Das ist schon schmerzhaft. Ich fühle mich im Nassen aber grundsätzlich besser. Die Gegend hier ist immer etwas schwierig mit dem Wetter."

Teamkollege Ricciardo baut dagegen auf den starken Speed, den die Red Bulls in den Freien Trainings im Renntrimm an den Tag gelegt haben. "Gestern waren wir ziemlich stark auf unseren Renntrimms", so der Australier. "Aber die Strecke hat sich heut geändert. Bis morgen könnte sich da erneut was ändern. Ich habe gehört, es soll gegen Mittag regnen. Ich glaube nicht, dass wir unter diesen Bedingungen mit Ferrari oder Mercedes mithalten können, aber das Auto ist besser als gestern." Neben der Analyse und den Vorbereitungen für das morgige Rennen werden Ricciardo und Verstappen in jedem Fall ein Stoßgebet in Richtung Regengott abgeben, denn das scheint die einzige ernsthafte Hoffnung auf einen Rennsieg beim Heimspiel.