Der Österreich GP verspricht den nächsten spannenden Zweikampf zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel. Nachdem Hamilton schon die Vormittagssession auf dem Red Bull Ring dominierte, konnte er seinen Rundenrekord im 2. Freien Training noch einmal verbessern. Mit 1:05,483 Minuten war er noch einmal fünf Zehntelsekunden schneller als am Vormittag. Vettel landete im Ferrari mit 0,147 Sekunden Rückstand auf den Mercedes-Piloten auf Rang zwei. Beide Piloten setzten ihre Bestzeiten auf den Ultrasoft-Reifen. Allerdings hatte Hamilton nach seiner schnellen Runde mit technischen Problemen zu kämpfen (mehr dazu im Abschnitt Technik).

Die Platzierungen: Hinter den Titelkontrahenten reihte sich auch der dritte der Fahrerweltmeisterschaft ein: Gut zwei Zehntelsekunden fehlten Valtteri Bottas auf die Bestzeit seines Teamkollegen. Dahinter bestätigten Max Verstappen und Daniel Ricciardo den starken Eindruck des Vormittags. Ricciardo fehlten als Fünftem vier Zehntel, Verstappen war sogar noch eine halbe Zehntelsekunde schneller. Kimi Räikkönen musste sich als Sechster mit dem letzten Platz der Top-Teams zufriedengeben.

Best of the Rest durfte sich Haas-Pilot Kevin Magnussen nennen. Der Däne ließ Fernando Alonso hinter sich, der im McLaren-Honda erneut einen guten Eindruck hinterließ. Nico Hülkenberg, der am Vormittag noch zusehen musste, wie Sergey Sirotkin seinen Renault pilotierte, beendete die Session auf Rang neun. Romain Grosjean im zweiten Haas komplettierte die Top-10.

Überraschend schwach zeigten sich auf der Power-Strecke Red Bull Ring die Mercedes-Kunden. Esteban Ocon landete als besserer der beiden Force India nur auf Rang elf, Sergio Perez musste sich gar nur mit Rang 17 zufriedengeben. Das in Spielberg traditionell starke Williams-Team landete mit Felipe Massa und Lance Stroll nur auf den Rängen 14 und 16.

Abgeschlagen am Ende des Feldes war einmal mehr Sauber. Pascal Wehrlein schlug zwar erneut Teamkollege Marcus Ericsson, hatte als 19. Aber bereits mehr als eine Sekunde Rückstand auf Jolyon Palmer auf Rang 18.

Die Technik: Lewis Hamilton konnte sein Programm nicht wie geplant abspulen, weil es ein Problem an seiner Power Unit gab. Mercedes holte den Briten in die Garage, um eine Zündkerze am Verbrennungsmotor zu wechseln. Deshalb kam Hamilton nur auf 30 Runden, während Vettel und Räikkönen Runde um Runde abspulten. Vettel schaffte 50 Umläufe, Räikkönen sogar 54.

Zehn Minuten vor dem Ende der Session war der Arbeitstag von Daniil Kvyat vorzeitig vorüber: Sein Team holte ihn an die Box, wo die hintere linke Bremse des Toro Rosso sofort Feuer fing.

Vettel kam problemfrei durchs 2. Freie Training in Österreich und spulte mehr Runden ab als Hamilton, Foto: Sutton
Vettel kam problemfrei durchs 2. Freie Training in Österreich und spulte mehr Runden ab als Hamilton, Foto: Sutton

Die Zwischenfälle: Zwar wurden nicht ganz so exzessiv Pirouetten gedreht wie noch in der ersten Trainingssitzung, trotzdem wurden die schon am Freitag zahlreich erschienenen Zuschauer am Red Bull Ring für eine Trainingssitzung nicht enttäuscht. Marcus Ericsson und Sergio Perez sorgten für harmlose Dreher und Ausrutscher, konnten aber ohne größere Probleme weiterfahren.

Valtteri Bottas sorgte sogar für etwas mehr Action: Erst ging der Mercedes-Pilot in Kurve neun weit und erwischte die aggressiven gelben Kerbs am Kurvenausgang. Etwas heftiger erwischte es Carlos Sainz an gleicher Stelle, der sich dabei auch einiger Karbonteile des Toro Rosso entledigte. Bei Sainz waren nicht die gelben Kerbs problematisch, sondern die flachen Kerbs. Als er von der Wiese zurück auf die Strecke fahren wollte, blieb er mit dem Unterboden am Kerb hängen, wodurch sein Bolide stark versetzte.

Bottas war es aber, der kurz nach seinem kleinen Ausrutscher noch etwas spektakulärer nachlegte: In Kurve sechs verlor er den Silberpfeil, ackerte durch eines der wenigen verbliebenen Kiesbetten und konnte einen Einschlag nur mit einem Dreher verhindern. Für den Finnen ging es aber gleich weiter. Kurz vor Ende der Session macht es ihm Fernando Alonso fast identisch nach, kam der Mauer aber nicht ganz so nahe wie Bottas.

Das Wetter: Obwohl die Regenwahrscheinlichkeit zu Beginn der Session bei 80 Prozent lag, blieb es die gesamten 90 Minuten über trocken. Mit 30 Grad Lufttemperatur war es ein ganzes Stück wärmer als am Vormittag. Die Asphalttemperatur betrug 38 Grad Celsius.