Silverstone: McLaren führt das geschrumpfte Testfeld an

Während sich British American Racing und Toyota wegen der regnerischen Bedingungen dazu entschlossen nicht im britischen Silverstone, sondern im sonnigen Monza zu testen, drehten McLaren, Ferrari, Williams, Jordan und Red Bull vom typisch britischen Wetter unbeeindruckt ihre Runden im Home of british Motorsports.

Die Tagesbestzeit ging hierbei klar an McLaren-Testfahrer Pedro de la Rosa, der nach seinen Michelin-Reifentests für den Silverstone GP gut sieben Zehntel schneller als sein Teamkollege Juan Pablo Montoya war. Letzterer arbeitete vor allem am Aufhängungssetup und Entwicklungen für die beiden Nordamerikarennen in Montreal und Indianapolis.

Der dritte Rang der Zeitenliste ging an den zweitfließigsten Piloten hinter de la Rosa: Den auf einer weiß-blauen Woge schwebenden Williams-Piloten Nick Heidfeld. Hinter Quick Nick reihte sich Christian Klien auf dem vierten Platz ein. Der Österreicher war einer von zwei aktiven Red Bull Piloten, wobei Scott Speed nur eine Runde drehte und somit einen denkbar schlechten Start in seine Vorbereitungen für einen möglichen Einsatz als dritter Fahrer in Nordamerika erlebte.

Das geschrumpfte Testfeld komplettierten derweil Luca Badoer als einziger Ferrari-Fahrer, Jordan-Pilot Narain Karthikeyan sowie Nico Rosberg, der abermals in seiner Rolle als offizieller BMW-Williams-Testfahrer im Cockpit Platz nehmen durfte.

"Heute Morgen war es weitestgehend trocken, weswegen wir gute Trockenreifenarbeiten erledigen konnten", kommentierte Williams-Testteammanager Tim Newton den Testtag. "Wir führten zudem einige Systemchecks durch und arbeiteten an den Starts. Typisch für Silverstone behinderte uns das Wetter heute Nachmittag daran weitere konstruktive Arbeiten zu verrichten, weswegen wir morgen auf einen besseren Tag hoffen."

Die Testzeiten aus Silverstone

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Pedro de la Rosa (McLaren) M 1:19.729 63
2. Juan Pablo Montoya (McLaren) M 1:20.478 22
3. Nick Heidfeld (Williams) M 1:22.037 58
4. Christian Klien (Red Bull) M 1:22.556 37
5. Luca Badoer (Ferrari) B 1:22.930 23
6. Narain Karthikeyan (Jordan) M 1:23.276 35
7. Nico Rosberg (Williams) M 1:24.084 33
8. Scott Speed (Red Bull) M keine Zeit 1

Monza: Davidson fliegt vorne weg

Da sich Toyota und British American Racing gegen einen Test im verregneten Silverstone entschieden, wurde der Weg frei für die zweiten Testmannschaften, die bereits Auto bei Fuß im Autodromo Nazionale di Monza auf ihren Einsatz warteten.

Anhand dieser Testphilosophie wird zugleich die Lächerlichkeit des Kostenspargedankens an der Testbeschränkung deutlich: Denn während die Fahrer und Mechaniker in Silverstone um dem Reglement zu entsprechen im Regen Däumchen drehen mussten, kam das zweite Testteam in Italien zum Einsatz. Schon morgen könnte es aber umgekehrt sein und das italienische Team auf dem Trockenen sitzen.

Für Anthony Davidson war der Regen auf der Insel jedenfalls gut. Denn so konnte er 112 Umläufe absolvieren und die Tagesbestzeit erzielen. Hinter ihm platzierte sich Marc Gené in seinem F2005 auf dem zweiten Platz der Zeitentabelle. Da Ferrari nicht dem 30-Tage-Testabkommen und dessen Verpflichtung nur auf einer Strecke pro Tag zu testen unterliegt, waren die Roten auch heute wieder ohne Reue auf zwei Kursen gleichzeitig aktiv.

Für Toyota griff derweil Jarno Trulli ins Lenkrad und stellte seinen TF105 auf den dritten Rang der fünf Piloten umfassenden Zeitenliste. Die Schlusslichter bildeten Honda-Tester Enrique Bernoldi sowie Sauber-Mann Jacques Villeneuve.

"Der Fokus bei diesem Test liegt auf der Vorbereitung für die beiden Rennen in Nordamerika", erklärte Chefrenningenieur Jacky Eeckelaert "In Montreal und Indianapolis werden wir zum ersten Mal in dieser Saison mit mittlerem Abtrieb fahren. Deswegen haben wir neue Teile, hauptsächlich Front- und Heckflügel, ausprobiert. Einige davon haben wir auch schon vor drei Wochen in Le Castellet getestet."

Die Testzeiten aus Monza

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Anthony Davidson (B·A·R) M 1:21.490 112
2. Marc Gené (Ferrari) B 1:22.375 126
3. Jarno Trulli (Toyota) M 1:22.542 89
4. Enrique Bernoldi (B·A·R) M 1:22.614 124
5. Jacques Villeneuve (Sauber) M 1:22.796 22