Top: Der berühmteste Fan der Welt

In 5 Fernseh-Sekunden zum Star: So erging es am Sonntag dem kleinen Thomas aus dem französischen Amiens. Als der kleine Ferrari-Fan bitterliche Tränen vergoss, nachdem Räikkönen beim Start ausgefallen war, hielten die TV-Kameras voll drauf - und die Sportwelt trauerte kollektiv mit. Dann bekam Thomas das schönste Trostpflaster: Zusammen mit Kimi durfte er das Rennen im Fahrerlager anschauen, eine Kappe gab's obendrauf. Dass die Familien-Katze Schumi heißt, toppte dann wirklich alles. Der kleine Thomas und seine Story - das schönste Beispiel für die neue, fanfreundlichere Formel 1. Gern auch ohne Tränen.

Top: Episches Duell

Lewis Hamilton: Episches Duell, epischer Jubel auf dem Podium, Foto: Sutton
Lewis Hamilton: Episches Duell, epischer Jubel auf dem Podium, Foto: Sutton

Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton - das Mega-Duell wird immer intensiver. In Barcelona kam es erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit zum direkten Kampf auf der Strecke. Und schon jetzt ist ziemlich klar: Mit jedem Rennen wird es intensiver zwischen den beiden Titelanwärtern. Solange es nicht kracht, bleibt alles gut - aber was, wenn es mal scheppert? Hamilton: "Wenn er mich in Kurve eins berührt hätte, ich ausgefallen wäre und er das Rennen gewinnt, hätte ich danach nicht gesagt: 'Toller Job, Sebastian'. Der Level an Respekt sollte eigentlich gleich bleiben, wenn es keine Kollision gibt." Hamilton und die Deutschen... Das wird nie langweilig.

Top: Hoffnung namens Fernando

Immer noch ein Held der Massen: Fernando Alonso, Foto: Sutton
Immer noch ein Held der Massen: Fernando Alonso, Foto: Sutton

Fernaaaaando! Der heimliche Held des Wochenendes. Sensationeller siebter Platz im Qualifying - schon wurde Alonso wieder als der beste Fahrer der Formel 1 gehandelt. Im Rennen ohne Punkte? Egal, Fernando sah zum ersten Mal in diesem Jahr die Zielflagge. Noch immer ein Armutszeugnis für das einst so große McLaren, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Schade eigentlich, dass Alonso Monaco verpasst. Na gut, gewinnt er halt das Indy 500. So schlecht McLaren-Honda auch sein mag, mit einem Alonso am Steuer gibt es immer wieder Wunder.

Top: Klappe jetzt, bitte!

Die neue Formel 1 mit ihrer hohen Downforce soll die Fahrer körperlich wieder bis an die Grenzen bringen. Davon war bisher zumindest äußerlich nicht allzu viel zu sehen. Ganz anders in Barcelona, eine der heftigsten Strecken für den Körper. Rund 5G in der langen Rechtskurve sind eine Ansage. Das zeigte sich auch im Rennen, als ein Fahrer nach dem anderen den Kimi machte und nicht am Funk gestört werden wollte. Selbst Lewis Hamilton während seiner Aufholjagd zu Vettel! Bemerkenswert: Hamilton wahrte die Höflichkeit. "Lass mich in Ruhe Bono, bitte", funkte er im Rennen an Peter Bonnington.

Top: Formel Deutsch

So feiert Sauber seinen jungen Superstar, Foto: Motorsport-Magazin.com
So feiert Sauber seinen jungen Superstar, Foto: Motorsport-Magazin.com

Ein Vettel-Sieg wäre noch schöner gewesen, aber aus deutscher Sicht war der Spanien Grand Prix ein absoluter Erfolg. Vettel schnappte sich seine 91. Podestplatzierung in der Formel 1 - nur noch sechs fehlen in der ewigen Liste bis zu Alonso. Das sollte der Ferrari-Star dieses Jahr locker packen. Stark auch Nico Hülkenberg, der Renault zum dritten Mal in Folge in die Punkte führte und mit Platz sechs sein bestes Resultat des Jahres einfuhr. Nicht minder erwähnenswert Pascal Wehrlein, der in Barcelona mit Platz acht das beste Ergebnis seiner jungen F1-Karriere feiern durfte - trotz Strafe.

Top: Der gute Russen-Torpedo

Daniil Kvyat kann einem schon irgendwie leid tun. Seit seiner Degradierung zu Toro Rosso vor einem Jahr nach dem Spanien Grand Prix hatte es das einstige Supertalent nicht einfach. Nur dreimal schaffte es Kvyat seitdem in die Punkte. In Barcelona 2017 war es wieder soweit - und wie! Der Russe schoss im Rennen wie ein Torpedo vom 19. bis auf den 9. Platz nach vorne und war dadurch vielleicht der moralische Sieger des Rennens. "Kvyat war mental auf dem Wege der Zerstörung und wie man jetzt sieht, hat er sich bei Toro Rosso wieder gefangen", sagte Helmut Marko noch kurz vor dem Rennen zu Motorsport-Magazin.com.

Flop: Zwei-Klassen-Gesellschaft

Platz 3, aber 70 Sekunden Rückstand: Daniel Ricciardo in Barcelona, Foto: Sutton
Platz 3, aber 70 Sekunden Rückstand: Daniel Ricciardo in Barcelona, Foto: Sutton

Hamilton, Vettel - und dann? Nach den beiden Topstars kam in Barcelona lange nichts. Fast schon unglaublich: Daniel Ricciardo war der einzige Fahrer, der das Rennen ebenfalls in der Führungsrunde beenden konnte. Ab Platz vier hatte der Rest des Feldes mindestens eine Runde Rückstand. Ist das noch Zwei-Klassen-Gesellschaft oder noch schlimmer? Barcelona hat allen sehr genau vor Augen geführt, wie groß die Abstände in der Formel 1 wirklich sind. Das letzte Rennen, bei dem so wenige Fahrer in der Führungsrunde geblieben sind, war Silverstone 2008. Damals gewann übrigens auch Hamilton...

Flop: Komische Startnummern-Strafe

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts..., Foto: Sutton
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts..., Foto: Sutton

25.000 Euro Geldstrafe für Force India nach Rennende. Immerhin auf Bewährung. Vermutlich, weil die Startnummern auf der Front nicht dem neuen Reglement beziehungsweise der dazugehörigen Direktive entsprachen. Red Bull und Toro Rosso haben ihre Nummern ziemlich ähnlich platziert, es an den Flanken ihrer Autos aber besser gelöst als Force India. Alles etwas undurchsichtig. Vorschlag: Alle Teams müssen Startnummern und Fahrerkürzel exakt an den gleichen Stellen anbringen. Problem gelöst, oder?

Flop: Sowas von Nummer 2

Tragisch: Bottas löste den Startunfall zwischen Räikkönen und Verstappen aus, Foto: Sutton
Tragisch: Bottas löste den Startunfall zwischen Räikkönen und Verstappen aus, Foto: Sutton

Es zeugte schon etwas von komischer Tragik, dass ausgerechnet Valtteri Bottas in Barcelona Kimi Räikkönens frühen Ausfalls auslöste. Dazu passte wie die Faust aufs Auge, dass Bottas selbst später mit seiner alten Power Unit wegen eines Motorschadens ausfiel - und zuvor auch das Strategie-Opfer spielen musste. Spätestens jetzt dürfte ziemlich klar sein, wer die Nummer-2-Fahrer bei den Silberpfeilen und Ferrari sind. Mal schauen, welches Team es über die Saison hinweg geschickter versteht, die Nummer 1 zu unterstützen - und wie lange das gutgeht.