Bestenfalls mit dem dritten Platz, hatte der Pole-Setter Nick Heidfeld bei seinem heutigen Heimrennen in der Eifel gerechnet. Doch wie so oft in diesem Jahr, kam alles anders, als es die Piloten dachten.

Der Tag der Deutschen

So zum Beispiel auch für Ralf Schumacher, dessen Rennen schon in der ersten einen herben Dämpfer erhielt, als er auf den Renault von Fernando Alonso auffuhr und durch den notwendigen Frontflügelwechsel alle Chancen auf eine vordere Platzierung verlor.

Ralfs Rennen begann alles andere als gut... , Foto: Sutton
Ralfs Rennen begann alles andere als gut... , Foto: Sutton

"Dies war ein sehr schwieriger Tag für mich", lautete demnach auch die logische Schlussfolgerung des Toyota-Piloten. "Ich hatte einen ziemlich guten Start, aber als ich in Kurve eins einlenkte war ich sehr nah hinter Alonso und als dieser plötzlich abbremste war ich zu nah und konnte nicht sehen was vor mir geschah."

"Es ist eine Schande, aber ich konnte wirklich nichts machen", ärgerte sich Ralf über den schlechten Auftakt in seinen Heim-GP, der später sogar noch schlechter werden sollte. "Als ich dann nah an Sato dran war, verlor ich den Grip an der Vorderachse und bekam Untersteuern, weswegen ich die Kerbs traf und das war es dann."

Michael Schumachers Fazit fiel nach seinem fünften Rang in der Eifel erwartungsgemäß auch nicht gerade überschwänglich aus: "Das Rennen war sicherlich nicht ganz so erfreulich", erklärte der Ferrari-Star nach Rennende. "Vor dem Start sagte ich einen fünften Platz voraus, aber da dachte ich, dass es einfacher werden würde. Denn heute war meine Rennpace nicht so gut wie sonst", musste Schumacher eingestehen. "Auch wenn man hier besser überholen kann, ist das Problem gewesen, dass die Autos von den Zeiten her zu eng beieinander waren. Ein paar mal habe ich es geschafft zu überholen, nur irgendwann ist halt einmal Schluss, wenn man bei den schnelleren Autos angelangt ist. Es war ziemlich mühsam."

Michael Schumacher erlebte ein schwieriges Rennen., Foto: Sutton
Michael Schumacher erlebte ein schwieriges Rennen., Foto: Sutton

Die schwierige Startsituation mit der Kollision zwischen Webber und Montoya sah der Deutsche so: "Mein Bruder war neben mir, wir hatten versucht den besten Bremspunkt zu erwischen. Ich hatte nach vorne genug Platz und irgendwann habe ich rübergeschaut und gedacht: Das kann nicht gut gehen." Für den Rest der Saison bleibt der Champion realistisch: "Wir leben in der Realität und wir wissen, dass unser Paket nicht gut genug ist. Alles könnte etwas besser und schneller sein und müsste besser passen, aber das tut es im Moment nicht.

Seinen Ausflug in die Botanik begründete er unterdessen mit "plötzlichem Untersteuern", welches ihn neben die "saubere Linie" führte. "Aber auch ohne diesen Zwischenfall hätte ich Coulthard nicht einholen können. Zumindest zeigt Rubens Ergebnis, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden."

Am besten verlief der heutige Tag wieder einmal für Nick Heidfeld, der zur Freude seiner unzähligen anwesenden Fans und seiner Familie zum zweiten Mal innerhalb von nur sieben Tagen als Zweiter auf dem Podest stand.

Nick kommt aus dem Jubeln nicht mehr heraus..., Foto: BMW
Nick kommt aus dem Jubeln nicht mehr heraus..., Foto: BMW

"Es ist super, nach der Pole auch noch einen zweiten Platz feiern zu können. Mit einem Sieg hatte ich nicht gerechnet, aber ich wusste, dass ein Podiumsplatz im Bereich unserer Möglichkeiten lag", gab Quick Nick eine realistische Einschätzung ab. "Wir hatten kalkuliert, dass Kimi besser starten würde, und das war auch tatsächlich so. Ich habe in der ersten Kurve noch probiert, mir Platz eins zurückzuholen, aber letztlich blieb er vorn. Ich bin in meinem ersten Stint so hart gefahren, wie ich konnte, um einen Vorsprung auf meine Verfolger herauszufahren."

Zusammen mit Rubens Barrichello setzte der Mönchengladbacher als einziger Fahrer auf eine seit einiger Zeit in Vergessenheit geratene Dreistoppstrategie, welche perfekt aufging. "Unsere Dreistopp-Strategie ging auf, denn bis kurz vor Schluss lag ich an dritter Stelle. Mein Auto war gut, und ich habe keine nennenswerten Fehler gemacht. In den letzten Runden kam Barrichello zwar immer näher, aber ich konnte ihn hinter mir halten, obwohl meine Hinterreifen zu diesem Zeitpunkt etwas abgebaut hatten."

Der Tag des Österreichers

Der einzige aktive Österreicher des Renntages, Patrick Friesacher, war unterdessen trotz seiner Duellniederlage gegen Jordan und seinen Teamkollegen Christijan Albers "zufrieden" seine erste Zielankunft mit dem neuen Auto feiern zu dürfen.

"Ich bin aber etwas enttäuscht, dass wir kein besseres Ergebnis erzielen konnten", ließ der Österreicher durchblicken, dass ein 18. Platz mittlerweile nicht mehr den Ansprüchen genügt. "Wir hatten viel Übersteuern und ich hatte teilweise Probleme mit dem zweiten Gang."