Nach zwei Rennen Zwangspause kehrte British American Racing in der Eifel zurück ins aktive Renngeschehen. Besonders auffällig waren die Weißen aber nur neben der Strecke, wo sie ständig Bedenken bezüglich ihrer bereits vor fünf Wochen in Imola eingesetzten Motoren äußerten, diese dann wieder dementierte, sogar einmal erwogen Takuma Satos Aggregat zu wechseln, nur um wenig später doch wieder Abstand von dieser Idee zu nehmen.

Der starken Performance aus San Marino konnte man jedenfalls in der Grünen Hölle keine konkurrenzfähige Leistung folgen lassen, was die großmundigen Ankündigungen von Siegchancen in Barcelona und Monaco nachträglich natürlich in ein eher fragwürdiges Licht rückt. Nachweisen kann es ihnen schließlich niemand. In der Eifel waren Jenson Button und Takuma Sato aber gerade einmal dazu in der Lage die beiden Sauber Piloten abzuhängen. Dies gelang ihnen allerdings klar und deutlich.

Dennoch klagte Motorenchef Shuhei Nakamoto: "Wir hatten keine Zuverlässigkeitsprobleme, sind aber trotzdem enttäuscht keine Punkte geholt zu haben." Entsprechend musste sich auch Sportdirektor Gil de Ferran der Ansicht anschließen, dass man "die Testperformance nicht in eine gute Rennpace umsetzen" konnte. "Unser Auto war einfach nicht schnell genug."

Aus diesem Grund war auch Jenson Button, der lediglich auf Rang zehn ins Ziel kam, von der Leistung seines Autos überrascht. "Wir dachten, dass wir hier ziemlich stark sein würden, somit war das heutige Ergebnis sehr überraschend für uns." Besonders starkes Untersteuern sorgte beim noch punktlosen Briten für große Probleme.

Ganz andere Probleme hatte Buttons Teamkollege Takuma Sato, der nach der Kollision in der ersten Kurve seinen Frontflügel beschädigte und somit schon zu Beginn weit zurückfiel. "Danach kamen wir mit einer relativ guten Pace zurück, aber wir müssen beim nächsten Test noch mehr Speed für Kanada und Indy finden."

Nicht minder enttäuscht sahen nach dem Europa GP die Gesichter in der Sauber-Box aus. Technikchef Willy Rampf brachte es auf den Punkt: "Wir hatten ein enttäuschendes Ende eines großartigen Rennens." Der Grund für die Enttäuschung lässt sich in einem Reifen festmachen: "Einige Runden nach meinem zweiten Stopp bekam ich Vibrationen von den Vorderreifen. Ich hatte an keinem einen Bremsplatten, rutschte aber dennoch neben die Strecke", beschrieb Felipe Massa die Entstehung seines Reifenproblems. "Danach wurden die Vibrationen immer schlimmer und löste sich die Lauffläche des Reifens ab, was meinen Frontflügel beschädigte."

Zuvor konnte sich der Brasilianer mit einer starken Fahrt "ohne Probleme" vor Michael Schumacher und Juan Pablo Montoya halten. Davon konnte sein Teamkollege Jacques Villeneuve, der mit einem schweren Auto ins Rennen gegangen war, nur träumen.

"Seine Strategie wurde durch den Unfall in der ersten Kurve zerschlagen und er kam niemals in die Position sich davon zu erholen", begründet Rampf die Probleme des Kanadiers, der nach der Startkollision hinter beide Jordan zurückgefallen war und diese nicht überholen konnte.

"Leider fiel ich hinter Karthikeyan und dieser bekämpfte mich wie in einem zehn Runden Kartrennen", so Villeneuve. "Ich dachte mir: Okay, lass uns Spaß haben und Rennen fahren. Er konnte sehen, dass ich viel schneller war, aber immer wenn ich meine Nase innen vorne hatte, blockte er mich. Das kostete mich 40 Sekunden und ruinierte meine Strategie."