Ein perfektes Rennen sieht anderes aus. Und zwar ganz anders als der Rennverlauf des Heimrennens von Toyota und etwas anders als das Rennen von Red Bull Racing.

Begonnen haben die unglücklichen Umstände bereits am Start. Und zwar für Toyota und Ralf Schumacher. "Dies war ein sehr schwieriger Tag für mich", musste der Deutsche nach dem Rennen eingestehen. "Ich hatte einen vernünftigen Start, aber als ich in die erste Kurve einbog war ich sehr nah an Alonso dran als er plötzlich stehen blieb." Entsprechend hatte Ralf keine Chance mehr zu bremsen oder zu sehen was im Startchaos vor ihm geschah und fuhr dem Spanier ins Heck.

Während Alonsos Renault dies trotz einiger Sorgen des WM-Leaders diese Situation schadlos überstand, musste Ralf einen unplanmäßigen Boxenstopp einlegen, um sich eine neue Nase abzuholen. "Dadurch verlor ich mehr als eine Minute", beklagte er sich. "Danach war der Nachmittag natürlich sehr schwierig. Ich pushte dennoch hart und konnte einige Plätze gutmachen. Dann war ich hinter Sato, als ich vorne Grip verlor, untersteuerte und auf die Kerbs kam. Das war es dann."

Nur unwesentlich besser verlief der Renntag für Jarno Trulli, der sich von Startplatz vier aus berechtigte Hoffnungen auf einen Podestplatz beim Heimrennen machte. Trotzdem gestand er am Ende des Tages ein: "Nach einem solchen Nachmittag ist ein Punkt besser als nichts. Aber es hätte natürlich sehr viel mehr sein können."

Aber nur dann, wenn er nicht schon vor dem Vorstart ein Problem beim Anlassen seines Motors gehabt hätte, weswegen die Mechaniker einige Sekündchen zu lange in der Startaufstellung weilten, was ihm letztlich eine Drive-Through-Strafe einbrachte. "Das vernichtete meine Chancen." Danach kam Jarno sogar noch eher zu seinem Boxenstopp herein, da er im Verkehr stecken geblieben war. "Ich pushte dennoch weiter und dies zahlte sich aus, als Räikkönen sein Problem hatte." Auf diese Weise erbte er Rang acht und einen WM-Zähler, der ihn mit dem Finnen in der WM-Wertung gleichziehen ließ.

"Es ist eine Schande, denn ansonsten hätte ich nach dem guten Qualifying und Start sicherlich auf das Podest fahren und vielleicht sogar gewinnen können."

Keinen Sieg, aber einen Podestplatz hätte auch David Coulthard anvisieren können, wenn er nicht beim Pitlane-Speeding erwischt worden wäre und - ebenso wie Trulli - durch eine Drive-Through-Strafe viel Zeit und Plätze verloren hätte.

"Ich war mit meinem Start sehr glücklich", erinnert sich DC zuerst lieber an die positiven Ereignisse. "Wir hatten einen sehr guten ersten Sektor und waren konkurrenzfähig." Doch dann kam der "enttäuschende" Fehler, als David versuchte "vor einem Minardi aus der Box" herauszukommen. "Ich kam etwas zu früh vom Speedlimiter und bekam dafür eine Strafe, die uns einen Podestplatz gekostet hat."

Trotzdem verweist der Schotte darauf, dass man mit dem heutigen Ergebnis "zufrieden" sein könne. Eine Meinung welcher sich Technikchef Günther voll anschließt: "Das ist ein großartiges Ergebnis für das Team", jubelte der Tiroler. "Wir hatten keine technischen Probleme und beide Fahrer gaben ihr Bestes."

Bei Tonio Liuzzi reichte dies bei seinem vorerst letzten Rennen als Stammfahrer allerdings nur für den undankbaren neunten Rang. "Einige Autos überholten mich und es war schwierig mit ihnen mitzuhalten, was etwas enttäuschend ist", fiel sein Fazit nicht ganz so begeistert aus. "Ich hätte gerne gepunktet, aber insgesamt hatte das Team einen guten Tag. Also bin auch ich zufrieden."

Während Sportdirektor Christian Horner sogar von einem "fantastischen" Rennen schwärmte, sprach sein Gegenpart bei Toyota von einem "offensichtlich enttäuschenden Endergebnis" für die Weiß-Roten. Schließlich wollte man den vielen Mitarbeitern aus der nahe gelegenen Fabrik in Köln-Marsdorf ein Topresultat schenken. "Es ist noch eine lange Saison", vertröstet Tomita seine Angestellten, "und wir werden auch wieder gute Ergebnisse einfahren."