Nach dem Monaco GP und den Erfolgserlebnissen im Fürstentum war man sich bei Minardi sicher, dass die Aufholjagd auf Jordan beendet ist und der Kampf gegen die Gelben begonnen hat. In der Grünen Hölle erlebten die Mannen rund um Paul Stoddart heute jedoch ihr gelbes Wunder.

Denn während es im Freien Training und Qualifying noch relativ eng zwischen den beiden Hinterbänklern herging, hatten Christijan Albers und Patrick Friesacher im Rennen keine Chance sich zwischen oder gar vor Tiago Monteiro und Narain Karthikeyan zu schieben.

Dennoch herrschte bei der Truppe aus Faenza Zufriedenheit über die erste doppelte Zielankunft des neuen PS05 Boliden vor. "Wir haben an diesem Wochenende erneut demonstriert, dass wir mit unserem neuen Auto Fortschritte gemacht haben", freute sich Paul Stoddart. "Nun möchten wir bei den zwei Nordamerikarennen weitere starke Leistungen folgen lassen."

Einen kleinen Wehrmutstropfen stellte eine Drive-Through-Strafe für Christijan Albers dar, der David Coulthard beim Überrunden trotz gezeigter blauer Flaggen zu sehr aufhielt, wofür sich Minardi bei Red Bull Racing offiziell entschuldigte.

Albers selbst war derweil über seine Zielankunft und die Rennpace "glücklich". "Ich habe keine blauen Flaggen gesehen und es tut mir wirklich leid, wenn ich David aufgehalten haben sollte, aber nachdem ich ihn vorbei gelassen hatte, erhielten wir eine Strafe, was eine Schande war."

Sein Teamkollege Patrick Friesacher war unterdessen trotz seiner Duellniederlage gegen Jordan und den Teampartner "zufrieden" seine erste Zielankunft mit dem neuen Auto feiern zu dürfen. "Ich bin aber etwas enttäuscht, dass wir kein besseres Ergebnis erzielen konnten", ließ der Österreicher durchblicken, dass ein 18. Platz mittlerweile nicht mehr den Ansprüchen genügt. "Wir hatten viel Übersteuern und ich hatte teilweise Probleme mit dem zweiten Gang."

Für die beiden Jordan-Fahrer hatte das Rennen nicht minder viele spannende Momente zu bieten. "Es war ein ereignisreiches Rennen", lautete folglich die Bilanz von Trevor Carlin. "Es war spannend zu Beginn gegen Jacques Villeneuve zu kämpfen und es dauerte lange, bis er Narain überholen konnte."

Tiago Monteiro überholte er hingegen überhaupt nicht auf der Strecke. "Das war das Rennen, welches mir bislang am meisten Spaß gemacht hat", freute sich der Portugiese über sein Rennen und die Platzierung vor seinem Teamkollegen, welche er sich durch einen schnelleren Stint vor dem zweiten Stopp sichern wollte. "Hierbei achtete ich nicht auf die blauen Flaggen und bekam eine Drive-Through-Strafe", gestand Monteiro seinen Fehler ein. "Danach sah ich plötzlich ein gelbes Auto vor mir, weswegen ich noch härter pushte und aufgrund eines kleinen Fehlers von Narain vorbei kam."

Trotzdem zeigte sich auch der Inder "richtig glücklich" mit seinem sechzehnten Rang. "Ich wusste, dass es ein hartes Rennen werden würde, da ich zum ersten Mal auf dieser Strecke war." Ähnlich unbekanntes Terrain erwartet ihn allerdings auch bei den kommenden beiden Nordamerikarennen.