2017 läuft es für Ferrari wieder so, wie es die Teamverantwortlichen und natürlich auch die Tifosi sich wünschen. Sebastian Vettel eröffnete die Saison 2017 in Melbourne mit einem Sieg und teilt sich nach Rang zwei in Shanghai die Führung in der Fahrer-WM mit Lewis Hamilton.

Mercedes-Vorstand Niki Lauda war sicher, wer für den Aufschwung verantwortlich ist: "Mattia Binotto ist eine Schlüsselfigur beim Aufschwung." Gegenüber der La Repubblica meinte der dreimalige Formel-1-Weltmeister, dass das Geheimnis für Ferraris Erfolg in dieser Saison die Neuordnung der Teamstruktur sei.

Immer höher hinaus

Binotto übernahm im Juli 2016 die Rolle des Technikchefs und habe laut Lauda wieder Ordnung bei Ferrari schaffen können. Binotto selbst kennt das Team aus zahlreichen Jahren in der Scuderia. 1995 fing er dort als Testingenieur an und arbeitete sich fortan auf der Karriereleiter nach oben. Seit 2007 trug er eine immer größere Verantwortung für die verschiedenen Antriebseinheiten.

Vor ihm war James Allison für die Technik bei Ferrari hauptverantwortlich - der Brite ist jetzt allerdings bei Mercedes tätig. Die Silberpfeile sind glücklich mit dem Briten, der trotz der zuletzt problematischen Zeit bei Ferrari als einer der Top-Ingenieure in der F1 gilt. "Ich weiß nicht, was zwischen Marchionne und Allison vorgefallen ist", so Lauda über Allison. "Ich kann nur sagen, dass wir sehr froh sind, ihn bei uns zu haben."

Lauda sieht in Binotto den Grund für den erneuten Erfolg von Ferrari, Foto: Sutton
Lauda sieht in Binotto den Grund für den erneuten Erfolg von Ferrari, Foto: Sutton

Schweizer unter Italienern

Lauda machte einen speziellen Umstand den Aufschwung von Ferrari verantwortlich. "Man glaubt, Binotto ist Italiener, aber er ist Schweizer und das zeigt sich", so Lauda. "Der Ferrari funktioniert, weil es einen Schweizer gibt, der das Team organisiert, sie zum Arbeiten bringt, aber gleichzeitig Freiraum lässt." Doch nicht nur das Ferrari-Urgestein sieht die Schwäche der Scuderia aus den Vorjahren in der Art der Organisation.

Auch der ehemalige F1-Boss Bernie Ecclestone machte darin das Problem aus. "Jetzt sind sie [Ferrari] zurückgekehrt zu einem sehr italienischen Team. Und es funktioniert wie ein italienisches Team. Deshalb beneide ich Maurizio nicht um seinen Job. Ich würde ihn nicht machen wollen", sagte Ecclestone Ende 2016. Gleichzeitig war sich der Brite sicher, dass Ferrari den richtigen Weg findet: "Ich bin sicher, dass wir nächstes Jahr ein anderes Ferrari sehen werden."

Dieses neue Ferrari zeigt sich tatsächlich in diesem Jahr. "Die Qualifikation [in China] bestätigt, was wir bei den Tests und in Melbourne gesehen haben: Ferrari ist eine große Gefahr für Mercedes", sagte Lauda. "Ferrari ist in der Qualifikation auf einem Niveau mit Mercedes und kann im Rennen noch etwas schneller sein." Allerdings machte er für diese Beobachtung eine Einschränkung: "Ich habe den Eindruck, Ferrari ist schneller, wenn es warm ist. Und wir, wenn es kalt ist."

Ferraris Personalstruktur 2017

Position Personal
Managing Director & Team Principal Maurizio Arrivabene
Chief Technical Officer Mattia Binotto
Head of Aerodynamics Loïc Bigois
Chief Designer Simone Resta
Chief Aerodynamicist David Sanchez
Chief Engineer Jock Clear
Chief Designer Power Unit Lorenzo Sassi