Zum ersten Mal seit dem San Marino GP bekamen die Fans am heutigen Freitagmorgen wieder ein komplettes Starterfeld von 20 Fahrern zu sehen. Denn in der Grünen Hölle feierten Jenson Button und Takuma Sato ihr Renncomeback nach der FIA-Sperre.

Ebenfalls eine Art Comeback feierte auch Ferrari, die erstmals seit dem ersten Freien Training in Monaco respektive dem Rennwochenende in Imola wieder (ganz) vorne mitmischen konnten. Der Monaco-Zweite Nick Heidfeld landete unterdessen auf Rang sieben. Aus deutscher Sicht war der Auftakt in das Heimrennen also durchaus positiv.

Der Rundengeiz. Ein ungewohntes Bild bot sich dem Betrachter beim Monaco GP: Es wurde nicht nur am Donnerstag zwischen den Leitplanken des Fürstentums gefahren, sondern es wurde richtig viel gefahren! Doch die Zeiten eines verdrängten Rundengeizes sind mit der Rückkehr auf eine 'richtige Rennstrecke' vorbei. Auf dem Nürburgring hielt erwartungsgemäß der altbekannte Rundengeiz wieder Einzug im Freien Training.

Die Zwischenfälle. Nicht nur B·A·R und der Rundengeiz kehrten zurück, auch unser Freitagsstandardsatz "Ohne Fahraction, keine Zwischenfälle" avancierte heute wieder zu einem Dauerthema.

Die Motoren. Während es im ersten Training noch keine technischen Probleme zu vermelden gab, hegt man im Honda-Lager einige ernsthafte Sorgen über die verwendeten Aggregate. Denn dieser sorgten schon in Imola in den beiden 007 Boliden für Antrieb, wobei die Japaner betonen, dass die Triebwerke nicht dafür designed wurden mehrere Wochen unberührt herumzustehen. Die Ausgangslage für den ersten Punktgewinn des Jahres ist also nicht gerade perfekt.

Die Reifen. Überraschend warm präsentierte sich der gerne einmal wetterwendische Nürburgring am ersten Renntag in der Eifel. Welchen Einfluss dies auf die Performance der Reifen haben wird, werden wir aber frühestens im zweiten, wenn nicht sogar erst am Samstag, erfahren. Den Bridgestone-Pneus schien es bislang aber nicht zu schaden.

Der geliehene Fahrer. Nur in den beiden Trainingsstunden am Freitag wird Franck Montagny am Nürburgring für Jordan-Tester Robert Doornbos im EJ15 Platz nehmen, um dem Team zu helfen den Wagen weiter zu entwickeln. Im ersten Training fehlten ihm allerdings noch einige Zehntel auf seine beiden Teamkollegen.

Die Platzierungen. Wenn man die beiden Testfahrer Alex Wurz und Ricardo Zonta auf den Rängen eins und drei abzieht, fuhr Michael Schumacher in seinem F2005 die beste Zeit der 20 Stammpiloten. Dahinter reihte sich Juan Pablo Montoya im besten McLaren rund drei Zehntel hinter dem Deutschen auf Rang vier ein. Rubens Barrichello bestätigte hingegen mit Position fünf den Aufwärtstrend in Rot. Die Top10 komplettierten Kimi Räikkönen, Nick Heidfeld, Mark Webber, Christian Klien und Ralf Schumacher.

Die Analyse. Die Schlagzeile "Ferrari ist zurück" sollte zwar mindestens noch bis nach dem zweiten Freien Training zurückgehalten werden, doch erinnerten die Roten auf dem Nürburgring wieder eher an jenes dominante Team vergangener Jahre, welches die F1 ein wenig langweilig erscheinen ließ. Schließlich sahen wir einige vertraute Bilder, als Rubens Barrichello und Michael Schumacher raus fuhren und auf Anhieb konstant schnelle Rundenzeiten erzielen konnten. Dass es dennoch einigen Nachholbedarf bei den Italienern gibt, bewiesen die erneut konkurrenzfähigen Zeiten der Silberpfeilpiloten. Von den beiden anderen Favoriten, Renault und British American Racing, gab es unterdessen im ersten Training noch gar keine gezeitete Runde zu sehen.