Seit dem 13. Mai 1950, als in Silverstone der erste Lauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft stattfand, nahmen bislang 861 Piloten an einem Grand Prix teil. Während Lewis Hamilton mit 2.247 Zählern momentan an der Spitze der Punktetabelle steht, holte weit mehr als die Hälfte der Piloten, die zumindest einmal im Grid standen, keine Punkte.

Motorsport-Magazin.com stellt jene Piloten vor, die am meisten Rennen bestritten, ohne einen einzigen Zähler zu sammeln. Wohlwissend, dass sich das Punktesystem - und damit die Rahmenbedingungen - über die Jahre hinweg immer wieder verändert hat, und es seit der Reform 2010 wesentlich einfacher ist, Punkte zu machen. Schließlich genügt mittlerweile eine Fahrt in die Top-10, um anzuschreiben.

Luca Badoer - 51 Rennen

Luca Badoer und Toranosuke Takagi - zwei der erfolglosesten F1-Piloten im Infight, Foto: Sutton
Luca Badoer und Toranosuke Takagi - zwei der erfolglosesten F1-Piloten im Infight, Foto: Sutton

Luca Badoer thront an der Spitze dieses wenig schmeichelhaften Rankings. Der Italiener bestritt zwischen 1993 und 1999 insgesamt 49 Rennen für die Nachzügler-Teams Scuderia Italia, Forti und Minardi. Während ein siebter Rang beim San Marino GP in seiner Debütsaison Badoers bestes Ergebnis darstellt, kam er den Punkten 1999 auf dem Nürburgring am nächsten, als er bis wenige Runden vor Schluss sensationell auf Platz vier lag, ehe ihn ein Getriebeschaden stoppte. 2009 kam Badoer im Alter von 38 Jahren überraschend zu zwei weiteren Renneinsätzen. Der langjährige Testfahrer wurde von Ferrari nach Felipe Massas schwerem Unfall in Budapest als Ersatzmann nominiert, war nach seiner knapp zehnjährigen Rennpause jedoch völlig überfordert und fuhr dem Feld weit hinterher. Ferrari beendete das Experiment deshalb nach zwei Rennen und engagierte Giancarlo Fisichella.

Charles Pic - 39 Rennen

Charles Pic fuhr 2013 für Caterham, Foto: Sutton
Charles Pic fuhr 2013 für Caterham, Foto: Sutton

Charles Pic wurde zur Saison 2012 von Marussia verpflichtet, wo er Teamkollege von Timo Glock wurde. Mit dem hoffnungslos unterlegenen Auto kam der Franzose zumeist nicht einmal annährend an die Punkteränge heran, verbuchte beim Saisonfinale in Brasilien aber den respektablen zwölften Platz. Im Jahr darauf wechselte Pic zu Caterham, einem weiteren nicht konkurrenzfähigen Team, das 2010 in die Formel 1 eingestiegen war. Die Bilanz fiel ähnlich trist wie bei Marussia aus, Pic kam nicht über zwei 14. Plätze hinaus.

Max Chilton - 35 Rennen

Max Chilton stand zwei Jahre bei Marussia unter Vertrag, Foto: Sutton
Max Chilton stand zwei Jahre bei Marussia unter Vertrag, Foto: Sutton

Nachfolger von Charles Pic bei Marussia wurde 2013 Max Chilton - nicht zuletzt dank der reichhaltigen Mitgift seines Vaters Graeme. Der Brite fuhr auch 2014 für das Team, das zwar über kein konkurrenzfähiges, dafür aber ein sehr standfestes Auto verfügte, und sah saisonübergreifend 25 Mal in Folge die Zielflagge. Damit liegt Chilton auf Platz fünf der ewigen Bestenliste, die Nick Heidfeld mit 33 Zielankünften en suite anführt. Am nächsten kam Chilton den Punkten mit zwei 13. Plätzen in Australien beziehungsweise Bahrain.

Brett Lunger - 34 Rennen

Brett Lunger beim Großbritannien GP 1978 in Brands Hatch auf Abwegen, Foto: Sutton
Brett Lunger beim Großbritannien GP 1978 in Brands Hatch auf Abwegen, Foto: Sutton

Der US-Amerikaner Brett Lunger war zwischen 1975 und 1978 in der Formel 1 am Start und trat dabei unter anderem für den Rennstall von John Surtees an. Punkte waren dem Mann aus Delaware zwar nicht vergönnt - als bestes Ergebnis steht ein siebter Platz beim Großen Preis von Belgien zu Buche -, dafür war er einer jener Männer, die Niki Lauda nach dessen Feuerunfall 1976 auf der Nordschleife aus seinem brennenden Auto retteten.

Toranusuke Takagi - 32 Rennen

Tora Takagis F1-Karriere begann 1998 bei Tyrrell, Foto: Sutton
Tora Takagis F1-Karriere begann 1998 bei Tyrrell, Foto: Sutton

Toranosuke Takagi schaffte 1998 als sechster Japaner den Sprung in die Formel 1. Takagi absolvierte seine Debütsaison für Tyrrell und belegte sowohl in Silverstone als auch Monza den neunten Platz. Nach dem Verkauf von Tyrrell an British American Racing wechselte der Japaner zu Arrows und startete 1999 mit den Plätzen sieben in Australien und Platz acht in Brasilien verheißungsvoll in die Saison. Damit war das Ende der Fahnenstange aber bereits früh erreicht, und nach acht Ausfällen in Folge verließ Takagi die Formel 1 mit Jahresende wieder.

Mike Beuttler - 28 Rennen

Mike Beuttler im Cockpit seines March, Foto: Sutton
Mike Beuttler im Cockpit seines March, Foto: Sutton

Mike Beuttler, 1942 in Kairo geboren, absolvierte zu Beginn der 70er-Jahre 28 Grands Prix mit privat eingesetzten March-Boliden. Nachdem der Brite 1971 in seiner Debütsaison kein einziges Mal das Ziel sah, gelang ihm 1972 mit Platz acht auf dem Nürburgring sein bis dato bestes Ergebnis. 1973, in seiner letzten Formel-1-Saison, legte Beuttler noch einmal zu und überquerte beim Großen Preis von Spanien auf dem Circuit de Montjuïc die Ziellinie als Siebter, blieb damit aber erneut ohne Punkte.

Enrique Bernoldi - 28 Rennen

Enrique Bernoldi holte für Arrows keine Punkte, Foto: Sutton
Enrique Bernoldi holte für Arrows keine Punkte, Foto: Sutton

Arrows holte Enrique Bernoldi zur Saison 2001 in die Formel 1. Der Brasilianer schied in fünf seiner ersten sechs Rennen aus und erreichte als bestes Resultat Platz acht beim Großen Preis von Deutschland. Auch 2002 ging Bernoldi für Arrows an den Start, verlor aufgrund der Pleite des Teams fünf Rennen vor Saisonende jedoch sein Cockpit, womit das Kapitel Formel 1 für den Brasilianer beendet war.

Scott Speed - 28 Rennen

Scott Speed hinterließ keinen bleibenden Eindruck, Foto: Sutton
Scott Speed hinterließ keinen bleibenden Eindruck, Foto: Sutton

Gemeinsam mit Vitantonio Liuzzi war Scott Speed 2006 der erste Fahrer, der für Toro Rosso in der Formel 1 antrat. Der US-Amerikaner machte seinem Namen jedoch keine Ehre und fuhr in seiner Debütsaison konsequent an den Punkterängen vorbei. Dennoch gab Toro Rosso Speed eine zweite Chance, die dieser allerdings nicht zu nutzen vermochte. Nach sieben Ausfällen in zehn Rennen und einem heftigen Streit mit Teamchef Franz Tost kam es zur Trennung, die gleichbedeutend mit Speeds Abschied aus der Formel 1 war. Speed versuchte sich in weiterer Folge im NASCAR-Sport, aber ebenfalls mit nur sehr überschaubarem Erfolg.

Ricardo Rosset - 27 Rennen

Ricardo Rosset verpasste mehrfach die Qualifikation, Foto: Sutton
Ricardo Rosset verpasste mehrfach die Qualifikation, Foto: Sutton

Ricardo Rossets Formel-1-Karriere begann 1996 bei Footwork, wo er Teamkollege von Jos Verstappen wurde. Rosset erreichte sein bestes Ergebnis als Achter auf dem Hungaroring und wechselte zur nächsten Saison zu Lola. Weil das Team jedoch nach einem Rennen, für das sich Rosset nicht qualifizieren konnte, pleiteging, bestritt er erst 1998 wieder einen Grand Prix. Tyrrell hatte den Brasilianer verpflichtet, war aber nicht konkurrenzfähig, was in keinen Punkten und fünf verpassten Qualifikationen mündete. Mit Platz acht in Kanada egalisierte Rosset sein bestes Ergebnis aus dem Jahr 1996.

Rupert Keegan - 25 Rennen

Rupert Keegans F1-Karriere begann 1977 bei Hesketh, Foto: Sutton
Rupert Keegans F1-Karriere begann 1977 bei Hesketh, Foto: Sutton

Der Gewinn der Britischen Formel-3-Meisterschaft bescherte Ruper Keegan 1977 einen Vertrag beim Team Hesketh in der Formel 1, das aber über kein konkurrenzfähiges Material verfügte, sodass Platz sieben beim Großen Preis von Österreich das Maximum darstellte. Im Jahr darauf startete Keegan für Surtees, sah nach einer Reihe von Ausfällen und gescheiterten Qualifikationen aber nur ein einziges Mal als Elfter in Spanien die Zielflagge. Nach einem Jahr Pause wagte Keegan 1980 ein Comeback mit RAM Racing in der Formel 1, kam aber nicht über einen neunten Rang beim US GP hinaus. Nach einem weiteren Jahr Pause absolvierte der Brite 1982 die letzten fünf Saisonrennen für March, blieb von den Punkterängen allerdings erneut weit entfernt.

Huub Rothengatter - 25 Rennen

Huub Rothengatter am Steuer seines Zakspeed, Foto: Sutton
Huub Rothengatter am Steuer seines Zakspeed, Foto: Sutton

Huub Rothengatter ging von 1984 bis 1986 für Ensign, Osella und Zakspeed an den Start, schaffte es in seinen insgesamt 25 Rennen jedoch nicht, Zählbares mitzunehmen. Am nächsten kam der Niederländer den Punkterängen als Siebter beim Großen Preis von Australien 1985 in Adelaide. Nach seiner aktiven Karriere war Rothengatter als Manager tätig und hatte unter anderem Jos Verstappen unter seinen Fittichen.