Als börsennotiertes Unternehmen muss Williams regelmäßig Geschäftsbilanzen veröffentlichen. Während die in der Vergangenheit nicht immer positiv waren, kann der Traditionsrennstall aus dem ersten Halbjahr Positives vermelden: Die Williams Group, zu der neben dem Formel-1-Team auch Williams Advanced Engineering zählt, kann für die ersten sechs Monate des Jahres einen Gewinn von 7,8 Millionen Pfund vor Steuern ausweisen, also rund 9,2 Millionen Euro.

Das traditionelle Rennteam ist mit 51,3 Millionen Pfund am Umsatz beteiligt und somit die größte Unternehmenssparte. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen recht stabil geblieben: Weil Williams zweimal hintereinander Platz drei in der Konstrukteurswertung holte, blieben die Einnahmen auf konstant hohem Niveau. Den Gewinn konnte das Team allerdings von 1,6 auf 4,1 Millionen Pfund steigern.

Williams' Halbjahresbilanz in Zahlen

F1 WAE Andere Group
1. Halbjahr 2016
Umsatz 51,3 20,6 8,1 80,0
Gewinn 4,1 3,5 0,2 7,8
Zur Verfügung stehende Mittel 13,0
1. Halbjahr 2015
Umsatz 51,4 10,8 0,9 63,1
Gewinn 1,6 0,1 - 3,1 - 1,4
Zur Verfügung stehende Mittel 7,0

Alle Zahlen sind in Millionen Pfund angegeben

Im zweiten Halbjahr dürfte es allerdings etwas düsterer aussehen. "Uns steht mit Blick auf das zweite Halbjahr 2016 und in 2017 hinein, Gegenwind bevor", weiß auch Mike O'Driscoll, Geschäftsführer der Williams Grand Prix Holdings. Was er meint, ist klar: Die Regeländerungen 2017. "Aber auch die vorhergesagten Unsicherheiten in vielen Weltwirtschaften werden unsere kurzfristigen Ergebnisse beeinflussen."

Regeländerung 2017 kostet Williams Geld

Verwunderlich, dass sich das neue Technische Reglement für 2017 noch nicht auf die Bilanzen des ersten Halbjahres ausgewirkt haben. Viele Teams fahren seit Beginn des Jahres zweigleisig bei der Entwicklung. Seit einigen Rennen haben die meisten Teams die Entwicklung der aktuellen Boliden bereits eingestellt.

Interessant ist aber auch die Sparte Williams Advanced Engineering: Hier konnte Williams den Umsatz fast verdoppeln. Von 10,8 Millionen Pfund wuchs Advanced Engineering 2016 auf 20,6 Millionen Pfund Umsatz. Der Gewinn stieg sogar von 0,1 Millionen auf 3,5 Millionen Pfund.

Williams Advanced Engineering entwickelt und liefert beispielsweise die Batterien für die Formel-E-Boliden. Ein weiteres Betätigungsfeld ist der sogenannte Massenspeicher. Williams entwickelte einen Schwungradspeicher als KER-System für die Formel 1, wo er allerdings nie zum Einsatz kam. Heute ist die Technologie in unterschiedlichen Bereichen abseits der Formel 1 in Anwendung.