Die beiden Mercedes vorne weg, dahinter Sebastian Vettel als erster Verfolger der Silberpfeile. So stellte sich die Reihenfolge am Freitag in den Trainings zum Großen Preis von Deutschland dar. Mit knapp sechs Zehnteln Rückstand hielt sich Vettels Verzug auf Bestzeithalter Nico Rosberg dabei durchaus in Grenzen.

"Auf eine Runde war es okay, wir müssen uns aber trotzdem noch ein bisschen steigern und das Auto zusammenbringen", fasste Vettel den ersten Tag in Hockenheim zusammen. Noch nicht zufrieden war der Lokalmatador mit der Abstimmung seines Wagens, der für seinen Geschmack zu stark über die Hinterachse schob.

"Wir können noch ein paar Dinge am Setup ändern, damit sich das für mich besser anfühlt und ich hoffentlich mehr attackieren kann. Das Auto war doch sehr lebendig, daran können wir noch arbeiten", beschrieb er das ausbaufähige Fahrverhalten seines Arbeitsgeräts.

Schiefes Lenkrad

Ein Kuriosum gab es in der Anfangsphase des zweiten Trainings, denn Vettels Lenkrad stand nicht ganz gerade, sondern leicht schief. Ehe die Ferrari-Crew diesen Makel beheben konnte, musste sich der 29-Jährige mit der ungewohnten Konfiguration herumschlagen.

"Das fühlt sich ein wenig komisch an, gerade, wenn man die Richtung von links nach rechts wechselt, weil man zur einen Seite ein bisschen mehr und zur anderen ein bisschen weniger lenken muss", umriss Vettel das ungewohnte Fahrgefühl. "Man gewöhnt sich dran, aber es ist nicht ganz optimal."

Red Bull im Longrun vor Ferrari

Ebenfalls nicht optimal war die Ferrari-Performance mit vollen Tanks - in den Longruns war man nur die dritte Kraft hinter Mercedes und Red Bull. "Auf dem Longrun war ich auf dem härteren Reifen doch ein Stück langsamer", gab Vettel zu, der sich bei den Volltanktests ganz auf die Soft-Mischung konzentrierte.

Der erste Ferrari-Sieg der Saison dürfte somit nur unter gütiger Mithilfe der Konkurrenz gelingen, Heimvorteil für Vettel hin oder her. "Ich schaue nicht so sehr auf die anderen, sondern höre auf mein Auto. Wir sind hier, um zu gewinnen", will der Heppenheimer trotzdem alles in seiner Macht stehende tun, um die rote Unserie endlich zu beenden.