Erst in den letzten Minuten kam das erste der beiden 45-minütigen Samstagstrainings in Imola richtig in Fahrt, wobei die Bestzeit ganz klar an Ferrari-Star Michael Schumacher ging. WM-Spitzenreiter Fernando Alonso sparte sich hingegen als einziger Fahrer das komplette Training und wird wohl erst im letzten Freien Training ins Geschehen eingreifen.

Der Rundengeiz. Einen Samstagmorgen mit viel Fahraction gab es in der Königsklasse schon lange nicht mehr zu bestaunen. Entsprechend hatten auch heute zehn Minuten vor dem Ende der dritten Session gerade einmal elf Fahrer eine Runde gedreht und nur acht eine Rundenzeit erzielt. Der Fleißigste war dabei der Red Bull Austauschfahrer Tonio Liuzzi, der seinen heimischen Fans erneut viele Runden bot.

Die Zwischenfälle. Auch bei den Zwischenfällen galt heute Morgen das alte Lied: Ohne Fahraction auch keine Zwischenfälle. Die einzige bemerkenswerte Situation war somit ein High-Speed-Dreher des Inders Narain Karthikeyan, der jedoch glücklicherweise glimpflich verlief.

Die Motoren. Bis auf Felipe Massa, der über Nacht sein Ferrari-Triebwerk im Heck seines C24 wechseln lassen musste, sind alle Piloten noch mit ihren Ursprungstriebwerken unterwegs. Jenes von Michael Schumacher ist dabei noch das gleiche, welches bereits in Bahrain im neuen F2005 seinen Dienst verrichtete.

Die Reifen. Beim schwarzen Gold bleibt die Aussage von gestern Bestehen: Bridgestone scheint seine Schwächeperiode endgültig hinter sich gelassen zu haben, wer aber den wirklich besseren Reifen gebacken hat, werden wir erst im 1. Qualifying erfahren.

Die Platzierungen. Wie es sich für das Ferrari-Heimspiel gehört führen erstmals an diesem Wochenende beide Ferrari das Feld an. Dahinter liegt mit Felipe Massa noch ein weiterer Ferrari-Kunde, wobei der Brasilianer morgen in der Startaufstellung zehn Plätze verlieren wird. Auf Rang vier rangierte sich Kimi Räikkönen vor Mark Webber und Tonio Liuzzi ein. Die Top10 komplettierten Fisichella, Ralf Schumacher, Wurz und Heidfeld.

Die Analyse. Eine endgültige Einschätzung des Kräfteverhältnisses ist immer noch nicht möglich. Dennoch fügen sich die Puzzleteile langsam immer mehr zusammen: Ferrari scheint tatsächlich wieder vorne mit dabei zu sein und auch McLaren ist zumindest aufgrund der gestrigen Pace ein ernstzunehmender Gegner. Renault fährt hingegen mit seiner selbstsicheren Art fort und drehte insgesamt nur drei Runden mit Fisichella. Abschreiben darf man sie deshalb aber bei Leibe nicht.