Erst wird gar nicht gefahren und dann fahren alle auf einmal und danach wieder niemand. Dies ist das neue Vorgehen am Samstagmorgen, welchen Jenson Button mit einer starken Zeit von 1:20.058 Minuten als Spitzenreiter abschloss.

Der Rundengeiz. Dass in den vier freien Trainingssessions eines GP-Wochenendes weniger gefahren wird, als in einer Stunde bei einem beliebigen privaten Test ist nichts Neues. Doch dass Fernando Alonso und Renault gerade einmal eine Handvoll Runden am Samstagmorgen drehen zeugt von extremer Selbstsicherheit bei den Franzosen. Und die Zeitenliste bestätigt: Es scheint berechtigt zu sein.

Die Zwischenfälle. Bis auf einen Dreher von Tiago Monteiro, der im Kiesbett endete, gab es in der letzten freien Trainingssitzung keinerlei Zwischenfälle zu vermelden.

Die Motoren. Die V10-Herzen der 20 Boliden hielten auch in der letzten Freien Trainingssession dieses Wochenendes tadellos. Keinerlei verheißungsvolle Rauchwolken in Sicht. Und auch die angekündigten Regenwolken, sollen an diesem Wochenende laut dem neusten Quaken der Wetterfrösche aus bleiben.

Die Reifen. Erwartungsgemäß waren nur die Italiener von Ferrari dazu in der Lage die neuen Bridgestone-Pneus auf Michelin-Niveau zu bewegen. Große Reifenvor- oder Nachteile konnten allerdings bislang auf keiner Seite ausgemacht werden. Hier werden erst das Qualifying und das Rennen Aufschluss geben können.

Die Platzierungen. Vier verschiedene Teams unter den ersten Vier: Jenson Button vor Fernando Alonso, Kimi Räikkönen und Michael Schumacher. Dahinter folgt mit Giancarlo Fisichella der zweite Renault vor Alex Wurz und dem besten Williams Mark Webber. Die Top10 komplettierten Heidfeld, Sato und Massa.

Die Analyse. Vor dem 1. Qualifying heute Nachmittag stellen sich viele Fragen, welche jedoch alle jede Menge Spannung für das anstehende Qualifikationstraining versprechen. So zum Beispiel die Frage danach, ob British American Racing tatsächlich an die Form des Vorjahres anknüpfen und um die Pole mitfahren kann. Oder werden die Weißen im Qualifying von Fernando Alonso und Renault überflügelt? Aber auch die Frage nach den wenigen Runden des Spaniers wird uns noch beschäftigen: Gibt es vielleicht Zuverlässigkeitsbedenken am R25 oder sind sich die Franzosen ihrer Sache so sicher?

Bei Ferrari darf derweil auf heimischem Boden ebenfalls mit einer Chance auf die erste Pole des Jahres gerechnet werden. Vor allem Michael Schumacher scheint hier beste Möglichkeiten zu haben, während Rubens Barrichello überraschend weit hinten liegt. Die Weiß-Blauen von BMW-Williams meldeten ihre Ansprüche auf vordere Platzierungen, wie schon in Bahrain, erst ganz gegen Ende des Trainings an, wobei die Pole hier wohl außer Reichweite zu liegen scheint. Anders bei McLaren Mercedes, wo beide Piloten in Reichweite der Renault und B·A·R sind.