Nach der Bestzeit zum Testauftakt am Montag nahm Sebastian Vettel am Dienstag in Barcelona erneut im Ferrari-Cockpit Platz. Hatte Vettel am ersten Tag der Testfahrten noch mit dem einen oder anderen technischen Problem zu kämpfen gehabt, das den Fahrbetrieb einschränkte, konnte die Scuderia diese Schwierigkeiten über Nacht ausmerzen.
Dafür leistete sich Vettel selbst einen kleinen Fauxpas, der abermals zu einer unfreiwilligen Pause führte. "Ich hatte einen kleinen Ausritt, deshalb mussten wir kurz pausieren und etwas reparieren, aber das gehört auch dazu. Man will natürlich ans Limit gehen und es ist natürlich doof, wenn es Zeit kostet, aber alles in allem hoffe ich, dass wir heute noch mehr Runden zusammenbekommen", berichtete der Deutsche während der Mittagspause.
Trotz der für den für Auftakt der Testfahrten nicht untypischen Kinderkrankheiten zog Vettel ein äußerst positives Fazit hinsichtlich seines neuen Arbeitsgeräts. "Es ist noch ein bisschen früh, aber das erste Gefühl war gut. Das ist zunächst das wichtigste, dass man sich wohlfühlt und das Gefühl hat, dass man mit dem Auto spielen kann, und das ist der Fall", beschrieb er den SF16-H.
Dennoch gebe es freilich noch jede Menge Luft nach oben. "Nach eineinhalb Tagen ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft, das wäre ja schlimm, wenn es so wäre", lachte der vierfache Weltmeister. "Es gibt noch jede Menge, das kommt, aber bis jetzt ist es schon ein sehr, sehr großer Schritt nach vorne in jedem Bereich."
Ferraris erfolgreiche Jungfernfahrt
Doch was hat sich bei Ferrari über den Winter eigentlich genau verbessert? Vettel erklärt es: "Einerseits was die Aerodynamik angeht, den Grip, den man auf der Strecke spürt. Andererseits hat der Motor einen Schritt nach vorne gemacht. Unser Ziel war es, in allen Bereich zuzulegen, und bis jetzt ist uns das gelungen, aber es ist noch früh und kommt darauf an, was die anderen machen."
Die augenscheinlichste Neuerung am SF16-H ist der Wechsel von Zug- zu Druckstreben an der Vorderradaufhängung. Ferrari kam mit diesem Schritt dem Wunsch seiner Piloten nach. "Es ist von der Philosophie eine bisschen eine andere Herangehensweise, aber vom Fahrgefühl fällt es nicht so sehr ins Gewicht", spielte Vettel die Umbaumaßnahmen jedoch zumindest öffentlich herunter.
Ob Druck- oder Zugstreben, entscheidend sei auf dem Weg zum angepeilten fünften Weltmeistertitel ohnehin nur eine Sache, wie der Heppenheimer festhielt, und diese stimme bisher: "Ich habe das Gefühl, dass ich der Kapitän bin und das Auto macht, was ich möchte." Die Jungfernfahrt mit der roten Göttin kann somit als geglückt angesehen werden, um der Seemannssprache treu zu bleiben.
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