Zweifellos sind die 24 Stunden von Le Mans ein Rennen, das auf jeden einzelnen Motorsportler seinen Reiz ausübt. Im Formel-1-Paddock ist dies nicht anders. Nico Hülkenbergs erfolgreiche Teilnahme im Vorjahr ist dabei nur das jüngste Beispiel für die Le-Mans-Ambitionen und -Wünsche im Formel-1-Fahrerfeld. Auch Fernando Alonso und Jenson Button brachten beispielsweise schon den Wunsch zum Ausdruck, beim französischen Langstrecken-Klassiker an der Sarthe an den Start zu gehen.

Derartige Vorhaben werden in diesem Jahr freilich nicht zu realisieren sein. Zum einen, weil die Formel-1-Piloten vertraglich an ihre Teams gebunden sind und diese nur in seltenen Fällen eine Startfreigabe erteilen. Zum anderen verhindert eine Terminkollision zwischen Le Mans und dem Europa-GP in Baku einen Gaststart von Formel-1-Stars in Frankreich. Wie nun bekannt wurde, arbeitete neben Hülkenberg auch Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo an einem Le-Mans-Start 2015.

Formel-1-Gaststarter Nico Hülkenberg holte 2015 den Gesamtsieg in Le Mans, Foto: Sutton
Formel-1-Gaststarter Nico Hülkenberg holte 2015 den Gesamtsieg in Le Mans, Foto: Sutton

Ricciardo: Fehlende Erlaubnis hatte wohl politische Gründe

"Le Mans wäre schon cool. Ehrlich gesagt, wollte ich dort im Vorjahr starten", gesteht Ricciardo im Gespräch mit Auto Action. "Es gab dafür ein paar Gelegenheiten, aber es wäre etwas zu viel gewesen mit allem, was im Team vor sich ging. Außerdem zog es das Team vor, dass ich mich ausschließlich auf die Formel 1 konzentriere", nannte Ricciardo auch gleich den springenden Punkt für die Entscheidung und deutete zwischen den Zeilen die Querelen zwischen Red Bull und Renault im Hintergrund als Hauptgrund für die Entscheidung an.

Doch rückblickend hätte es Sinn gemacht, meint Ricciardo. Außerdem weiß er, dass ihm für einen Le-Mans-Start die Zeit noch nicht davon läuft: "Zum Glück habe ich dafür noch zehn Jahre Zeit. Es muss ja nicht schon heute sein", empfindet Ricciardo den verhinderten Start nicht als Beinbruch. Dennoch beneidet der Australier Hülkenberg etwas um seinen Erfolg beim Langstrecken-Abstecher: "Nico ist dort gefahren und hat gewonnen. Ich hätte es ihm wirklich gerne gleichgetan."