Das Team selbst schreibt auf dessen Homepage ergriffen vom "Wunder von Minardi" - der gestern in Mugello abgehaltene Rollout des brandneuen Minardi-Cosworth PS05 ist für das kleine Team aus Faenza ein großer Schritt vorwärts. Jahrelang wurde mit dem alten Chassis gefahren - jetzt verfügt man über ein modernes Fahrzeug und über die Motorenpower des neuesten Cosworth-Aggregats. Doch das Wunder bezieht sich auch auf den Testtag selbst - Christijan Albers konnte nämlich satte 204,5 Kilometer mit dem PS05 absolvieren - und dabei gab es laut Minardi bis auf Kleinigkeiten keine größeren Probleme!

Zeitig am Morgen wurde der PS05 in Faenza verladen und nach Mugello gebracht - Firmengründer und Minardi-Direktor Giancarlo Minardi war persönlich vor Ort: "Es war wundervoll zu sehen, wie das neue Auto die Firma am Morgen verließ. Der PS05 ist wieder einmal ein klarer Beweis der fantastischen Fähigkeiten von jedem in diesem Team. Man fühlt immer noch umwerfende Emotionen bei solchen Anlässen, auch nach so vielen Jahren. Ich hoffe, dass das, was ich hier in den letzten Tagen gesehen habe, nur den Beginn jener großen Erfolge darstellt, die jeder bei Minardi verdienen würde."

Nach seinen problemlosen Runden mit dem noch pechschwarzen Boliden war Christijan Albers begeistert: "Großartig, dass wir gar keine Probleme mit dem neuen Auto hatten - also verdienen die Jungs in der Fabrik wirklich ein großes Kompliment!" Albers fügte hinzu: "Das Auto fühlt sich wirklich gut an. Wir haben uns vor allem damit beschäftigt, alle Komponenten zu testen und Daten zu sammeln. Das Auto sieht großartig aus! Ich freue mich nun schon sehr auf das Debütrennen des PS05 in Imola!"

Minardi-Boss Paul Stoddart erklärte im Anschluss an den Test: "Es war ein wirklich stolzer Tag für jeden bei Minardi, vor allem aber für das Designteam - geleitet vom Technischen Direktor, Gabriele Tredozi, als der erste PS05 in Mugello an diesem Morgen auf die Strecke fuhr. Er repräsentiert das Ergebnis des enormen und von allen im Team geleisteten Einsatzes und stellt den wirklichen Beginn unserer Saison 2005 dar."

Stoddart spricht noch einmal die nicht vorhandenen Kinderkrankheiten an, die ihn zurecht mit Stolz erfüllen: " Wenn man bedenkt, dass der Motor, das Getriebe und das gesamte Chassis neu sind und so viele Systeme noch nicht getestet wurden, war das Potential für technische Probleme eigentlich ziemlich groß. Die Tatsache, dass das Auto dann aber fehlerlos lief, zeigt den tollen Einsatz des ganzen Teams - einfach fantastisch!"

Doch Paul Stoddart hat auch Trauriges aus seinem Team zu berichten: "Leider gab es heute auch eine traurige Nachricht, da ein Mitglied des Teams, welches für die Vollendung des PS05 einen großen Beitrag geleistet hat, nicht dabei sein konnte, um ihn fahren zu sehen. Sandro Parrini's Vater ist an diesem Morgen verstorben, weswegen wir in dieser Zeit in unseren Gedanken sehr bei ihm und seiner Familie sind." Dass Stoddart am Tage des PS05-Rollouts in seiner Presseaussage den Tod des Vaters eines Teammitglieds erwähnt, ist keine Selbstverständlichkeit in der Formel 1 und zeigt wieder einmal, warum dieses kleine Team ein derartiger Sympathieträger werden konnte.