Mit seinem Sieg in Japan hat Lewis Hamilton einmal mehr seine Ambitionen auf WM-Titel Nummer drei verdeutlicht. Acht von 14 Rennen hat der Brite nun gewonnen, der Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger und Teamkollegen Nico Rosberg beträgt nun satte 48 Punkte. Doch nicht nur das: Mit seinem 41. Sieg in der Königsklasse zog Hamilton mit seinem großen Idol Ayrton Senna gleich. "Ich kann nicht beschreiben, was es bedeutet, Ayrton Senna einzuholen", freute sich der Brite auf dem Podium. Interessant dabei ist, dass der Brasilianer insgesamt 161 und Hamilton bislang 162 Grands Prix bestritten hatten.

Im Qualifying musste der Brite seinem Teamkollegen noch den Vortritt lassen. Der WM-Führende nutzte den schlechten Start von Rosberg und setzte sich sofort an die Spitze. "Es ist ein ganz toller Moment. Für uns war es wichtig, nach Singapur zurückzuschlagen, denn Ferrari war zuletzt ziemlich schnell", sagte der Rennsieger. Sowohl Rosberg als auch die beiden Ferrari-Piloten hatten heute nicht den Hauch einer Chance. In seinem schnellsten Umlauf in Runde 33 nahm Hamilton seinem Teamkollegen knapp über eine Sekunde ab. Bei der Zieldurchfahrt hat sich ein Vorsprung von 18.964 Sekunden angesammelt. Harter Tobak und eine dicke Watsche für Rosberg.

Am Start wurde es eng zwischen Hamilton und Rosberg, Foto: Sutton
Am Start wurde es eng zwischen Hamilton und Rosberg, Foto: Sutton

Der Brite selbst war etwas überrascht über den Sieg. "Ich hatte schon schlechtere Rennen, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich mit dieser Strecke schon immer meine Probleme gehabt habe", so Hamilton. "Aber es macht hier immer Spaß. Und da spreche ich für alle Fahrer. Ich hatte die richtige Balance dort, wo ich sie brauchte. Es lief noch besser als im Qualifying und ich konnte noch besser an meiner Linie arbeiten." Die Tatsache, dass er Sennas Rekord einstellen könnte, hatte er selbstverständlich im Hinterkopf. "Ganz vorne zu fahren, ist eine wunderbare Erfahrung, vor allem, wenn man weiß, dass dies das Rennen ist, in dem ich den Rekord einstellen kann."

Auch Niki Lauda ist voll des Lobes für seinen Schützling Nummer eins. "Keine Frage, Hamilton hat eine perfekte Leistung abgeliefert und hatte es immer unter Kontrolle", sagte der Österreicher. "Aber wir werden intern eine kleine Diskussion über die erste Kurve führen, allerdings war das für mein ein normales Manöver. Ich würde hier keinem die Schuld geben." Lauda betonte, dass Rosberg es selbst in der Hand hatte, den Japan GP zu gewinnen. "Zu einem gewissen Grad hat Nico das Rennen am Start verloren. Lewis war innen, Nico ganz leicht draußen mit den Hinterrädern. Deswegen kamen auch noch andere Fahrer vorbei", so Lauda. "Nico wird natürlich sagen, dass ihm Lewis mehr Platz hätte lassen können."

Der Start war für Toto Wolff schon die Vorentscheidung: "Die Startphase an sich sah gut aus. Beide kamen gut weg. Doch dann hatte Nico Wheelspin. Ich habe mit ihm noch nicht gesprochen, warum. Aber er hatte Probleme mit dem dritten oder vierten Gang." Dass während des Rennens nicht alles so glatt lief, wie es den Anschein hatte, berichtete Lauda: "Wir hatten relativ hohe Temperaturen bei beiden Motoren, deswegen haben die Techniker den Fahrern angeordnet, mit mehr Kühlluft zu fahren. Die Reaktion war die richtige."