Die Zukunft von Red Bull Racing - und damit auch jene von Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat - steht in den Sternen. Sollte es dem vierfachen Weltmeister-Team nicht gelingen, mit Ferrari einen Motoren-Deal für 2016 abzuschließen, droht der Ausstieg aus der Formel 1, wie Konzernchef Dietrich Mateschitz und Motorsportberater Dr. Helmut Marko zuletzt unterstrichen. Nach der Trennung von Renault und der Absage von Mercedes sind die Italiener die einzige realistische Option.

Sollte sich Red Bull mit Ende der Saison 2015 tatsächlich aus der Königsklasse zurückziehen, stünden Ricciardo und Kvyat plötzlich ohne Cockpit da. Ein bedrohliches Szenario, das dem Duo allerdings zumindest vorläufig nicht allzu viele Kopfschmerzen bereitet. "Derzeit bin ich ehrlich gesagt nicht besorgt, sondern mehr gespannt, was passiert", sagte Ricciardo im Vorfeld des Großen Preises von Japan.

"Es ist erst September. Je schneller wir eine Antwort bekommen, desto besser, aber versteht mich nicht falsch, wir sind noch nicht im November oder Dezember", sieht der Australier keinen Grund zur Panik. "Wenn man diesen Teil des Jahres erreicht, entscheidet man, was passieren wird. Es ist noch immer früh. Ich bin zuversichtlich, dass wir bekommen, was wir wollen."

Vertrauen in das Team

Ricciardo traf sich zuletzt mit Teamchef Christian Horner und Marko, um über die aktuelle Situation zu sprechen. "Sie sind zuversichtlich, dass sie auf die eine oder andere Art eine Lösung finden werden", betonte der Red-Bull-Pilot. "Es ist natürlich in unserem Interesse zu versuchen, das bestmögliche zu bekommen. Wir wollen gewinnen und das ist, was wir versuchen zu erreichen." Nachsatz: "Ich habe Vertrauen in sie. Sie versprechen nichts, aber ich habe Zuversicht, dass es sich selbst lösen wird."

Ricciardo verfügt bei Red Bull über einen langfristigen Vertrag, den er im nächsten Jahr in der Formel 1 naturgemäß erfüllen möchte, zumal bereits alle anderen attraktiven Cockpits vergeben sind. "Wenn es später im Jahr werden sollte und sich noch immer nichts tut, werde ich vielleicht ein bisschen Wirbel machen, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es dazu kommen wird", nimmt der 26-Jährige die derzeit kursierenden Spekulationen um einen möglichen Red-Bull-Ausstieg relativ gelassen hin.

Kommt es auch 2016 zum Parallelflug bei Red Bull?, Foto: Sutton
Kommt es auch 2016 zum Parallelflug bei Red Bull?, Foto: Sutton

Kvyats Vertrag noch nicht verlängert

Eine ähnliche Sicht der Dinge vertritt auch Daniil Kvayt, der vor Saisonbeginn von Toro Rosso zu Red Bull aufgestiegen ist. "Red Bull ist erst seit kurzer Zeit in der Formel 1, hat aber schon eine lange Geschichte und viele Erfolge", so der Russe. "Natürlich ist es mein Traum, eines Tages für Red Bull Racing zu gewinnen, daher will ich klarerweise, dass sie bleiben. Das Team besteht aus Kämpfern und wir werden bis zum Ende kämpfen, egal was passiert." Auch Kvyat glaubt, dass sich alle Probleme letzten Endes in Wohlgefallen auflösen werden.

Noch steht allerdings gar nicht fest, ob Kvyat von Red Bull verlängert wird, denn das Team verfügt zwar über eine Vertragsoption auf ihn, die bislang aber nicht gezogen wurde. "Wir sprechen darüber, ob Red Bull bleibt oder nicht. Warten wir das einmal ab, bevor wir über mich sprechen", antwortete Kvyat in Suzuka auf die Frage, ob sein Cockpit sicher sei. "Momentan gebe ich von Rennen zu Rennen mein Bestes. Wir warten, bis die Dinge feststehen, und treffen dann die nächsten Entscheidungen."