Beim elften Rennen der Formel-1-Saison 2015 erlitten sowohl Sebastian Vettel als auch Nico Rosberg bei Geschwindigkeiten jenseits der 300 km/h Reifenschäden. Pirelli führte diese Schäden auf Schnitte durch Trümmer zurück. In Monza wurden dann plötzlich auch die Vorgaben für Sturz und Druck vom italienischen Reifenlieferanten geändert. Viele Experten waren ratlos.

In Singapur konnte Paul Hembery dann den genauen Grund für die Änderungen erklären: "Wir hatten bereits vor Spa über Änderungen nachgedacht, da die Autos deutlich schneller geworden sind." Damit sind natürlich auch die Belastungen gestiegen. Er ging sogar noch weiter ins Detail. "Bevor wir zu einem Rennen reisen, bekommen wir Simulationsdaten von den Teams und simulieren die Belastung auf den Reifen", erklärt Pirellis Motorsport-Direktor.

Bei den Reifen von Monza gab es nur wenige Cuts, Foto: Sutton
Bei den Reifen von Monza gab es nur wenige Cuts, Foto: Sutton

Bei dem Rennen in Belgien hatte es jedoch Unregelmäßigkeiten gegeben, weshalb Pirelli nachträglich reagieren musste. "Es gab große Unterschiede zwischen den Simulationen und den echten Renndaten", fügte Hembery hinzu. Die Entwicklung habe sich das Team jedoch bereits länger angeschaut. "Wir haben Daten von zehn Autos und keine statische Situation, denn die Teams verfolgen unterschiedliche Richtungen und wir müssen uns auf den schlimmsten Fall einstellen."

Weiter betonte Hembery, dass die Entscheidung über die Änderungen der Druck- und Sturzvorgaben nur zufällig mit dem Rennwochenende in Spa-Francorchamps zusammenfiel: "Es war das erste Rennen nach der Sommerpause und die Unterschiede bei den Daten fielen stärker aus als erwartet."

Auf Nachfrage sprach er auch über die Cuts, die beim Italien GP erneut in Thema waren: "In Monza gab es nur wenige Schnitte. Am Freitag waren es ein paar mehr, fünf oder sechs. Danach fiel es auf das Niveau eines normalen Wochenendes. Die Streckenposten haben in Monza gute Arbeit geleistet und teils bis in den späten Nachmittag die Teile der Strecke gereinigt, an denen es Zwischenfälle gab." Für eine standartisierte Reinigung auf allen Kursen setzt sich der Brite jedoch weiter ein.