Die Gemüter haben sich am Sonntag nach dem Rennen recht schnell wieder beruhigt, doch die mögliche Bestrafung von Lewis Hamilton nach seinem überzeugenden Sieg in Monza lag eine Zeitlang wie ein Damoklesschwert über dem Fahrerlager. Journalisten bereiteten bereits die nächste Negativ-Schlagzeile der Formel 1 vor, doch es konnte noch einmal abgewendet werden, Hamilton ging straffrei aus. Im hohen Norden verfolgte ein Ex-Weltmeister die Ereignisse mit Argusaugen: Mika Häkkinen hält die Maßnahme von Pirelli, nach den zwei Reifenschäden in Spa-Francorchamps genaue Vorgaben zu machen, für eine überfällige Sicherheitsmaßnahme.

Der heute 46-Jährige erinnert sich an seine aktive Zeit zurück, in der er das Risiko mit dem Reifendruck am eigenen Leib zu spüren bekam: "Ich erinnere mich, wie radikal die Entscheidungen hinsichtlich des Reifendrucks manchmal ausfielen", schwelgt der zweifache Weltmeister gegenüber Ilta Sanomat in der Vergangenheit. "Das Team wollte die Performance verbessern, so dass wir Risiken eingegangen sind, die selbst den Reifenhersteller beunruhigt haben."

Erst 14 Jahre nach seinem Karriereende in der Formel 1 gelten in dieser nun fest vorgegebene Mindest-Parameter. "Das ist interessant", lautet Häkkinens Kommentar. Er hält das für eine sinnvolle Maßnahme. "In Monza wurden die Drücke wegen der Reifenexplosionen des Rennens in Spa zwangsweise erhöht. Sicherheit sollte immer über allem stehen." Häkkinen hatte 1995 einen Horror-Unfall in Adelaide, der ihn um ein Haar das Leben gekostet hätte.