Ausgerüstet mit Daten, die das Team beim Debüt des Grossen Preises von Bahrain im vergangenen Jahr sammeln konnte, zieht Sauber zum zweiten Mal zum Bahrain International Circuit, wo gleichzeitig der 200. Grand Prix des Schweizer Teams stattfinden wird. Nach dem enttäuschenden Saisonstart, stehen die Chancen für ein überraschend starkes Abschneiden zum Jubiläumsrennen allerdings eher schlecht.

Jacques Villeneuve:
Ich bin zum ersten Mal in Sakhir. Ich kenne die Strecke noch nicht, doch ich weiß, dass sie trocken, sonnig und sandig ist - rein visuell also sehr interessant. Von den anderen Piloten habe ich gehört, dass es Spaß macht, dort zu fahren. Letztes Jahr hatte ich das Rennen nicht am Fernseher verfolgt, also weiß ich noch nicht so recht, was mich erwartet. Es wird allerdings garantiert eine interessante Reise, da ich noch nie zuvor in Bahrain gewesen bin. Außerdem werde ich versuchen, mit einem F1-Videospiel, welches auch diesen Kurs beinhaltet, das Streckenlayout kennen zu lernen. Doch letztlich kann ich mich erst vor Ort richtig damit vertraut machen. Vor diesem Rennen werden wir nicht mehr testen, aber ich hoffe, dass wir das Beste aus dem Auto herausholen werden. In Malaysia hatten wir bezüglich Setup gute Fortschritte gemacht und daher bin ich zuversichtlich, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen.

Felipe Massa:
Bahrain ist etwas kühler und die Luftfeuchtigkeit ist geringer als in Sepang. Aus dieser Sicht war dieses Rennen im vergangenen Jahr daher mit den anderen Grands Prix vergleichbar. Es ist eine gute Strecke mit einigen schnellen, aber auch mit vielen langsamen und mittelschnellen Kurven. Daher müssen wir den maximalen Anpressdruck nutzen. Ich fahre gern dort, denn an einigen Stellen bieten sich gute Überholmöglichkeiten. Das ist zwar nicht einfach, aber durchaus möglich, besonders wenn man aus dem Windschatten kommt. Im letzten Jahr hatten wir zu diesem Zeitpunkt den C23 noch nicht da, wo wir ihn haben wollten. Das Rennen gehörte daher nicht gerade zu unseren besten. Allerdings bin ich optimistisch, dass dieser Kurs dem C24 mit Michelin-Reifen liegt.

Willy Rampf, Technischer Direktor:
Beim Debüt des Grossen Preises von Bahrain im vergangenen Jahr konnten wir viel über die Strecke bei Sakhir lernen. Unser größtes Augenmerk lag damals auf den hohen Luft- und Asphalttemperaturen sowie auf dem Sand auf der Strecke. Daher hatten wir in unseren Vorbereitungen entsprechende Vorkehrungen getroffen. Wir werden voraussichtlich auch dieses Jahr mit maximaler Kühlung arbeiten und zusätzliche Filter und Schutzvorrichtungen für Aufhangungspunkte und Radlager einsetzen. Allerdings war das Problem mit dem Sand nicht so groß wie wir es ursprünglich angenommen hatten. Jedoch müssen wir aufgrund des neuen Reglements und dem damit vorgeschriebenen Einsatz desselben Motors an zwei Rennwochenenden dennoch vorsichtig sein. Außerdem werden wir aufgrund der 2005er Aerodynamikvorschriften abermals mit maximalem Abtrieb fahren. Sakhir verfügt über eine Vielzahl an Kurven. Die enge Kehre am Ende der Start-/Zielgeraden erfordert gute Traktion, um die Geschwindigkeit für die darauf folgende Kurve aufzubauen. Der zweite Streckenabschnitt ist mit seinen Hochgeschwindigkeitskurven für die Fahrer recht anspruchsvoll. Für das Bremsen beim Einlenken wird eine Fahrzeugabstimmung benötigt, die ein hohes Maß an Stabilität ergibt. Die Strecke besitzt viele Auslaufzonen, daher ist es dem Fahrer bei einem Ausritt ins Kiesbett möglich, ohne große Schwierigkeiten und Schaden am Auto wieder auf die Piste zurückzukehren. Das ist nicht schlecht, denn die außergewöhnliche Breite der Strecke ermutigt die Fahrer, zu überholen.