Zwei Siege aus zwei Rennen, dazu ein dritter Platz und die Führung in beiden WM-Wertungen. Renault hätte sich "keinen besseren Start" in die neue Saison wünschen können. Und obwohl dies für den Technischen Direktor der Franzosen, Bob Bell, etwas "überraschend" kam, hält er den Erfolg für "absolut verdient".

"Das Team hat derzeit eindeutig ein Hoch", stimmt auch Fernando Alonso seinem Technikchef zu. "Deshalb werden wir auch sehr optimistisch nach Bahrain reisen." Neben dem R25 geben auch die Michelin-Reifen dem Spanier ein gutes Gefühl, da diese in der Wüste ebenso "konkurrenzfähig" sein sollten, wie im Glutofen von Sepang.

"Was das Auto angeht, so waren wir bei den ersten beiden Rennen die Messlatte und ich glaube, dass dies auch in Bahrain so sein wird", verleiht Alonso seiner Zuversicht weiteren Ausdruck. Und dies obwohl die Gelb-Blauen im letzten Jahr dort nicht sehr stark waren.

Ähnlich "enttäuschend" verlief der Malaysia GP für Giancarlo Fisichella, allerdings nicht weil sein Auto nicht konkurrenzfähig gewesen wäre, sondern weil er nach einer Kollision mit Mark Webber ausfiel. "Aber ich bin immer noch Zweiter in der Fahrerwertung und wir wissen, dass unser Auto schnell ist und noch mehr Entwicklungsschritte vor uns liegen."

Das beste Auto

Da der R25 bei den Wintertests auf nahezu allen Streckentypen glänzen konnte und er sich zudem nicht nur gut ausbalanciert, sondern auch einfach zu fahren und sehr Reifen schonend präsentierte, rechnet der Italiener fest damit, dass Renault auch in Bahrain "konkurrenzfähig" sein wird.

"Wir haben in Malaysia gesehen, dass der R25 das schnellste Auto im Feld war und ich hoffe, dass dies auch in Bahrain so sein wird."

Die große Herausforderung auf dem Wüstenkurs sieht Bob Bell, wie schon im letzten Jahr, in der Beanspruchung der Bremsen. "Wir mussten genau auf die Abnutzung der Bremsen aufpassen, aber unsere Hitco-Bremsen lieferten eine gute Leistung", erinnert sich Bell an das Vorjahr zurück. "Also werden die Bremsen auch an diesem Wochenende ein Schlüsselfaktor sein."

McLaren & Ferrari als Hauptgegner

Trotz all der guten Ergebnisse der vergangenen Wochen, "unterschätzt" Fisichella die "Konkurrenz nicht": "Wir werden alle Hände voll zu tun haben gegen sie zu kämpfen", so die Vorhersage des Römers. "Aber unser Auto hat eine gute Traktion, gute Bremsen und der Topspeed war bei den ersten beiden Rennen ebenfalls konkurrenzfähig. Wir sollten also ein Auto haben, mit welchem wir um Podestplätze kämpfen können."

Und auch Fernando Alonso sieht das "große Fragezeichen" des Bahrain GP über der Konkurrenz schweben. "Bislang waren bei jedem Rennen andere Teams unsere Gegner", betont der Spanier. "Ich halte McLaren immer noch für sehr stark und Ferrari wird das neue Auto haben. Dennoch werden wir uns nicht auf die anderen Teams konzentrieren." Stattdessen möchte man sich auf die eigenen Stärken und Vorgehensweisen konzentrieren. "Wenn wir dies schaffen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir wieder vorne dabei sein werden."

"Unser Erfolg in den ersten Rennen hat natürlich die Erwartungshaltung an uns erhöht, aber wir nehmen nichts als gegeben hin", versucht Bell den Druck etwas zu senken. "Sobald McLaren ein Zwischenfallfreies Wochenende hinbekommt, werden sie unser Hauptkonkurrent unter den Michelin-Teams sein. Ferrari hatte zudem in Malaysia Reifenprobleme, was aber kein Grund ist sie abzuschreiben - und dann kommt auch noch ihr neues Auto. Williams hat zwischen Australien und Malaysia einen großen Fortschritt erzielt und bei Toyota müssen wir abwarten, ob sie ihren Speed bestätigen können."

Dennoch weist Bell darauf hin, dass erst zwei von insgesamt neunzehn Rennen absolviert wurden, weshalb die Franzosen noch immer damit beschäftigt sind zuverlässige Schlüsse aus den bisherigen Rennen zu ziehen. "Ich glaube, dass wir erst Mitte der Saison den wahren Leistungsstand sehen werden."