Esteban Gutierrez nimmt seine Arbeit als Ferrari-Reservefahrer sehr ernst, denn das Ziel des Mexikaners ist klar: Er möchte zurück ins Cockpit. Nach zwei Jahren als Stammpilot bei Sauber, ist der 23-Jährige seit dieser Saison als Reservepilot bei der Scuderia engagiert.

"Ich bin zu Ferrari gekommen als dritter Fahrer. Es ist das Ziel und meine Vision. Aber es war natürlich ein großes Risiko, denn sein Stammcockpit aufzugeben bringt immer ein gewisses Risiko mit sich", weiß Gutierrez. 2013 und 2014 fuhr der Mexikaner noch für Sauber. Seine Ausbeute im Schweizer Rennstall: 6 WM-Punkte und Rang 16 in der Debütsaison, null Zähler und Platz 20 in der Zweiten.

Erste Einsätze absolviert

Für 2015 entschied sich der Mexikaner einen neuen Weg einzuschlagen. Als Reservefahrer bei der Scuderia arbeitet Gutierrez an einem Stammcockpit in Rot. "Es würde mir so viel bedeuten", schwärmt der 23-Jährige gegenüber ESPN über sein erklärtes Ziel.

Immerhin - Einsätze im Ferrari konnte Gutierrez bereits absolvieren, wenn auch noch bei keinem Rennen. Bei den beiden Midseason-Testfahrten in Barcelona und Spielberg ließ man den 23-Jährigen Testrunden abspulen. "Ich versuche so viel wie möglich beizusteuern, und gebe alles. Es soll mir neue Möglichkeiten in der Zukunft verschaffen", arbeitet der Reservefahrer verbissen an seinem Stammcockpit-Wunsch.

Mitte Juni absolvierte der Mexikaner einen Testtag in Spielberg für die Scuderia, Foto: Ferrari
Mitte Juni absolvierte der Mexikaner einen Testtag in Spielberg für die Scuderia, Foto: Ferrari

Platzmangel in der Scuderia

Doch ein Cockpit bei den Roten wird wohl so schnell nicht verfügbar sein. Sebastian Vettel ist fest im Traditionsrennstall aus Maranello verankert. Kimi Räikkönens Platz hinterm Steuer wackelt zwar gewaltig, doch die Liste möglicher Anwärter wird ebenfalls von Tag zu Tag länger. Ein freier Sitz scheint zumindest im Moment aussichtslos.

Dennoch gibt sich der Mexikaner hoffnungsvoll. "Es ist schon nicht leicht, sich in der Formel 1 zu etablieren, dann ist es noch schwerer wenn man schon mal dabei war, wieder ein Cockpit zu erlangen", weiß er. "Aber glücklicherweise entwickelt sich die Zusammenarbeit mit Ferrari sehr gut", bleibt Gutierrez an seinem Ziel dran.

Damit die Zeit bis zum nächsten Einsatz schneller vergeht, wird Gutierrez bereits am Sonntag wieder in einen Ferrari steigen dürfen. Im Zuge eines Showruns wird der Mexikaner das Rennauto aus der Saison 2009, den F60, in seinem Heimatland präsentieren. Ab 10:00 Uhr Ortszeit können Schaulustige das Spektakel in der Paseo de la Reforma in Mexikos Hauptstadt verfolgen.