Sebastian Vettel: Der Ferrari-Pilot zeigte ein grandioses und fehlerfreies Rennen und gewann den Ungarn GP. Am Start katapultierte sich Vettel vom dritten Platz gleich an die Spitze und setzte sich konstant vom Feld ab. Als dann auch noch der einzige echte Verfolger Kimi Räikkönen aufgrund technischer Probleme ausfiel, war der Weg zum Sieg frei. Daran konnte auch die Safety-Car-Phase etwa 20 Runden vor Schluss nichts mehr ändern. Vettel dominierte wie zu besten Zeiten.
Note: 1

Daniil Kvyat: Großer Erfolg für den jungen Russen: am Ende eines chaotischen Rennens fand sich der Red-Bull-Pilot auf Platz zwei wider und durfte das erste Podium seiner Karriere bejubeln. Trotz eines schwierigen Rennbeginns, der ihn ein wenig zurückwarf, konnte er sich im Laufe der 69 Runden auch dank diverser Strafen nach vorne arbeiten. Auf Platz vier liegend profitierte er schlussendlich von der Kollision zwischen seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo und Nico Rosberg. Einziger Wehrmutstropfen: Kvyat erhielt eine 10-Sekunden-Zeitstrafe, weil er sich in Kurve vier abseits der Strecke einen unerlaubten Vorteil erarbeitet hatte.
Note: 2

Daniel Ricciardo: Der Australier erlebte ein extrem aufregendes Rennen. Vor allem mit den Mercedes beharkte er sich gleich mehrfach. Anfang des zweiten Stints biss sich Lewis Hamilton trotz weicher Reifen lange die Zähne am Red Bull aus, nach der Safety-Car-Phase - die Fahrer absolvierten während dieser ihre zweiten Stopps - hatte der Australier als einziger aus der Spitzengruppe weiche Reifen. Gleich nach dem Re-Start kam es zu einer Kollision mit Hamilton, für die der Brite bestraft wurde. Kurz vor Rennende dann schlitzte Ricciardo Nico Rosbergs Reifen auf, was auch seinen Frontflügel derart beschädigte, dass er selbst nochmals in die Box musste. Am Ende wurde es der dritte Rang für Ricciardo.
Note: 2

Daniel Ricciardo fuhr in Ungarn auf das Podest, Foto: Sutton
Daniel Ricciardo fuhr in Ungarn auf das Podest, Foto: Sutton

Max Verstappen: Wirklich auffällig war Max Verstappen während des gesamten Rennens nicht. Dass dennoch am Ende mit Platz vier die bislang mit Abstand beste Platzierung seiner jungen Karriere zu Buche stand, spricht eindeutig für den Niederländer. Er hielt sich aus allen Duellen heraus und erbte fleißig die Positionen, die ihm Räikkönen, Hamilton, Rosberg & Co. (unfreiwillig) überließen. Eine klasse Reaktion nach zuletzt eher durchwachsenen Leistungen des 17-Jährigen. Doch auch er kassierte eine Strafe: Hinter dem Safety Car hielt er sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung und musste entsprechend einmal durch die Box fahren.
Note: 2

Fernando Alonso: Auch der Spanier zeigte wie Verstappen ein eher unauffälliges Rennen, doch der fünfte Platz macht ihn wahrscheinlich ungleich glücklicher. Der McLaren-Honda hielt eine komplette Renndistanz, die anderen Fahrer brachten sich um alle Chancen und Alonso zeigte eine Wiederauferstehung. Zehn Punkte auf einen Schlag waren für den Asturier bislang nicht im Entferntesten möglich.
Note: 1

Lewis Hamilton: Es war ein gebrauchter Tag für Lewis Hamilton. Am Start von Platz eins auf vier durchgereicht, nach einem Ausritt in der Schikane war er gar nur noch Zehnter. In der Folge kämpfte er sich wieder nach vorne und kam sogar bis auf fünf Sekunden an Teamkollege Nico Rosberg heran, nach der Safety-Car-Phase jedoch krachte er in Daniel Ricciardo und zerstörte sich damit nicht nur seinen Frontflügel, sondern musste auch noch eine Drive-Through-Penalty antreten. Mit frischen Reifen schaffte er es immerhin noch auf Rang sechs.
Note: 4

Lewis Hamilton erlebte einen Tag zum Vergessen, Foto: Sutton
Lewis Hamilton erlebte einen Tag zum Vergessen, Foto: Sutton

Romain Grosjean: Nach dem Qualifying gab sich der Franzose keinen Illusionen hin, daher ist Platz sieben wohl mehr als zufriedenstellend für den Lotus-Piloten. Dabei musste Grosjean eine Fünf-Sekunden-Strafe hinnehmen, nachdem ihm sein Team beim ersten Boxenstopp eine unsichere Freigabe zum Losfahren erteilt hatte. Danach jedoch geriet seine Leistung angesichts der chaotischen Umstände an der Spitze etwas in den Hintergrund.
Note: 1

Nico Rosberg: Das Rennen in Ungarn endete für Nico Rosberg, wie das ganze Wochenende verlaufen ist: ernüchternd. Lange Zeit sah der Deutsche wie der Gewinner im WM-Kampf aus. Er lag auf Podiumskurs, während sein Teamkollege Hamilton um ein paar Zähler kämpfte. Doch die Kollision mit Daniel Ricciardo kurz vor Schluss ließ ihn noch hinter den Weltmeister zurückfallen. Rosberg machte keine Fehler, konnte jedoch auch nicht mit den Ferraris mithalten. Das Auto gab einfach nicht mehr her. Ein gebrauchter Tag.
Note: 2

Jenson Button: Zum ersten Mal in diesem Jahr schafften es beide McLaren-Hondas in die Punkte. Auch Jenson Button durfte sich in Ungarn freuen. Mit Platz neun hatte er gegenüber seinem Teamkollegen jedoch das Nachsehen. Grund dafür war auch eine falsche Strategie - der Brite ging während der Safety-Car-Phase nicht an die Box. Ansonsten zeigte Button eine solide und fehlerfreie Vorstellung.
Note: 2

Jenson Button durfte sich über zwei WM-Punkte freuen, Foto: Sutton
Jenson Button durfte sich über zwei WM-Punkte freuen, Foto: Sutton

Marcus Ericsson: Dass Sauber am Ende des Ungarn GPs mit Punkten nach Hause geht, hätte man nach dem Qualifying nicht erwarten können. Doch dank des Chaos' während des Rennens und einer eigenen konzentrierten Vorstellung konnte Marcus Ericsson einen Zähler mitnehmen. Für ihn war es das zweite Punkteresultat nach Australien und China. Dass er den Teamkollegen geschlagen hat, rundet das gelungene Bild für Ericsson ab.
Note: 1

Felipe Nasr: Der Brasilianer musste sich dem seltenen Gefühl aussetzen, vom Teamkollegen geschlagen worden zu sein. Zwar machte auch Nasr keine Fehler, doch die Punkteränge verpasste er. Somit fällt die Bewertung leicht schlechter aus, als bei seinem Teamkollegen.
Note: 2

Felipe Massa: Bereits vor dem eigentlichen Beginn des Rennens unterlief Felipe Massa ein folgenschwerer Fehler. Er reihte sich nach der Einführungsrunde in der falschen Startbox ein und kassierte eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe. Diese saß er beim Boxenstopp ab, doch dadurch kam er mit den frischen Reifen im Verkehr wieder raus. Von da an ging nicht mehr viel bei Massa. Nur Platz 12 wurde es am Ende.
Note: 4

Felipe Massa versaute sich das Rennen bereits vor dem Start, Foto: Sutton
Felipe Massa versaute sich das Rennen bereits vor dem Start, Foto: Sutton

Valtteri Bottas: Bitterer Rennverlauf für Valtteri Bottas: Nach dem Chaos in Runde 1 lag er tief in den Punkten, doch dann trug der Finne im Getümmel einen Reifenschaden davon. Dieser kostete wertvolle Zeit, die er im weiteren Verlauf des Rennens nicht mehr aufholen konnte.
Note: 2

Pastor Maldonado: Der Venezolaner ist bekannt für gleich mehrere Gesichter, die er während eines Rennens zeigen kann. In Ungarn war es eine katastrophale Vorstellung des Lotus-Piloten. Gleich drei Strafen verhängten die Stewards gegen Maldonado. Zuerst kollidierte er mit Sergio Perez, was ihm eine Durchfahrtsstrafe einbrachte. Dann fuhr er beim Boxenstopp zu schnell durch die Boxengasse und kassierte eine abermalige Drive-Through-Penalty. Und schlussendlich überholte er Will Stevens am Ende der Safety-Car-Phase vor der SC-Linie, was eine Zehn-Sekunden-Strafe nach sich zog.
Note: 6

Roberto Merhi: Wie bereits im Qualifying hatte Merhi seinen Teamkollegen Will Stevens im Griff und zeigte im Rennen 1 nach dem Tod Jules Bianchis eine fehlerlose Vorstellung. Aufgrund des unterlegenen Materials blieb jedoch nur der Kampf in der eigenen Manor-Welt.
Note: 1

Will Stevens: Der Brite lieferte sich einige Duelle mit seinem Teamkollegen, schlussendlich jedoch hatte er das Nachsehen. Nach dem dominanten Saisonauftakt sieht er sich seit einigen Rennen stärkerer Gegenwehr Merhis ausgesetzt.
Note: 2

Erneut hatte Will Stevens das Nachsehen gegenüber seinem Teamkollegen, Foto: Sutton
Erneut hatte Will Stevens das Nachsehen gegenüber seinem Teamkollegen, Foto: Sutton

Nico Hülkenberg: Nach der ersten Runde lag Hülkenberg auf dem fünften Rang, und auch als Daniel Ricciardo am Force-India-Fahrer vorbeiging, schienen Punkte für Hülkenberg auf dem Präsentierteller. Doch in Runde 41 klappte der Frontflügel ohne Fremdkontakt einfach nach unten und klemmte sich unter das Auto, wodurch Hülkenberg nur noch Passagier war. Er krachte frontal in die Streckenbegrenzung, konnte sein Auto jedoch unbeschadet verlassen. Nach dem Aufhängungsbruch am Auto von Sergio Perez am Freitag war es der zweite mysteriöse Materialfehler im britisch-indischen Team.
Note: -

Carlos Sainz Jr.: Während sich Max Verstappen im Glanze des vierten Platzes sonnen konnte, musste Carlos Sainz Jr. seinen Toro Rosso neun Runden vor Schluss abstellen. Eine gebrochene Schlauchschelle zwang ihn zur Aufgabe. Bis dahin zeigte auch der Spanier eine tolle Vorstellung und hätte sich wohl über einige Punkte freuen dürfen.
Note: -

Sergio Perez: Das vollkommen verkorkste Wochenende für Force India wurde durch den Bremsdefekt am Boliden von Sergio Perez gekrönt. Nach einem guten Start lag er in den Punkten, die Kollision mit Pastor Maldonado brachte ihn jedoch komplett aus dem Rhythmus. Als er sein Auto abstellen musste, lag er weit entfernt von Rang zehn.
Note: -

Erneut hatte Kimi Räikkönen großes Pech, Foto: Sutton
Erneut hatte Kimi Räikkönen großes Pech, Foto: Sutton

Kimi Räikkönen: Wollte man das Pech des Finnen aufwiegen, es würde wohl jede Waage sprengen. Nach einem fulminanten Start lag er auf Rang zwei, sicher und ohne Probleme. Doch im letzten Drittel des Rennens beklagte sich Räikkönen über einen Leistungsverlust, dieser stellte sich als Problem mit der Energierückgewinnung heraus. Ohne das Safety Car hätte sich Räikkönen vermutlich ins Ziel schleppen können, doch so war er ein gefundenes Fressen für das Feld. In Runde 55 gab er nach einem versuchten, aber gescheiterten Re-Start des Systems entnervt auf.
Note: -