Denis, wie habt ihr reagiert, als der RS25 seine geplante Laufleistung nicht nur ohne Probleme absolvierte, sondern auch noch mit einem Sieg abschloss?

Denis Chevrier: Ohne euphorisch zu werden, können wir sagen, dass wir extrem zufrieden sind, dass der RS25 zwei Rennen ohne das geringste Problem bewältigt hat. Dieser Erfolg spiegelt die harte Arbeit des Motorenteams über den Winter wider. Er ist die verdiente Belohnung für die großen Anstrengungen, die die Konstrukteure, die Teams an den Prüfstanden und das Testteam erbracht haben. Wir haben Laufzeit und Leistung in Melbourne und Malaysia sehr geschickt gemanagt. Deswegen überstanden die V10-Triebwerke beide Renndistanzen ohne Probleme. Im Vorfeld kannst du nie hundertprozentig wissen, was wirklich passieren wird. Wenn du aber dann diese Herausforderung tatsächlich bewältigt hast, ist es ungemein befriedigend, wenn sich deine Vorhersagen als akkurat erwiesen haben.

Waren Sie überrascht über die hohe Zuverlässigkeit fast aller Triebwerke?

Denis Chevrier: Wir haben mit nichts anderem gerechnet, denn wir wissen, wie professionell unsere Wettbewerber arbeiten. Schon in 2004 mussten die Hersteller in puncto Zuverlässigkeit einen Riesenschritt unternehmen, was allen hervorragend gelang. Diesen Erfolg haben sie nun mit der Verdoppelung der Motorenlaufzeiten wiederholt. Offen bleibt natürlich die Frage, welche Leistungseinbußen sie dafür in Kauf nehmen mussten. Wir bei Renault haben offenbar einen sehr guten Kompromiss gefunden, denn unsere Triebwerke sind nicht nur standfest, sie haben auch die ersten beiden Rennen gewonnen und sorgten für ausgezeichnete Topspeeds.

Heißt das, Sie haben alle Anforderungen des neuen Reglements im Griff?

Denis Chevrier: Das sollte man nie glauben. Die Zuverlässigkeit wird immer Priorität haben, aber sie ist bei weitem nicht der einzige Parameter, an dem wir die Qualität eines Triebwerks messen. Wir dürfen uns nicht ausruhen und werden in keinem Bereich nachlassen, sondern weiter nach Verbesserungen suchen.