Auf der Suche nach dem wahren Kräfteverhältnis der Teams kamen wir auch am zweiten Trainingsfreitag der neuen Saison nicht sehr viel weiter. Denn dank Motorenschonen und begrenzten Rundenanzahlen präsentieren sich die Zeitenlisten auch in Malaysia noch ohne Aussagekraft.

Der Rundengeiz. Wie schon in der ersten Session hielt sich der Fahrbetrieb auch in der zweiten Trainingseinheit in Grenzen. Am geizigsten zeigten sich hierbei Williams und Renault, die erst nach einer knappen halben Stunde erstmals auf die Strecke gingen und bereits am Morgen nur wenige Umläufe absolviert hatten. Das Motto lautete also auch in Session zwei: Motorenschonen und Rundensparen.

Die Zwischenfälle. Nach der ereignislosen ersten Trainingssession begann die zweite Sitzung mit einem Dreher von Kimi Räikkönen, der seinen MP4-20 im Kiesbett abstellen musste. Nicht besser erging es wenig später Rubens Barrichello, der seinen F2004 M ebenfalls nach einem Dreher im malaysischen Kies stehen lassen musste, später aber wieder eingreifen konnte. Als Dritter im Bunde versenkte auch Tonio Liuzzi, wie schon in Melbourne, seinen RB1 in einem der weitläufigen Kiesbetten des Sepang International Circuit. Die Schlusspunkte der Dreherorgie setzen Christian Klien, der erst einen vergleichsweise unspektakulären Dreher auf dem 56 Grad heißen Asphalt fabrizierte und dann nach einem weiteren Dreher auf der Strecke stehen blieb, sowie Takuma Sato und Michael Schumacher, die beide in den Schlussminuten durch die Auslaufzonen rodelten..

Die Motoren. Auch die zweite Session überstanden alle Aggregate ohne sichtbare Rauchzeichen. Allerdings legte der Rundengeiz erneut seine schützende Hand über die V10-Triebwerke. Das einzige erkennbare (Getriebe-)Problem gab es an Mark Webbers FW27, der keine gezeitete Runde in Angriff nehmen konnte.

Die Reifen. Über das Kräfteverhältnis bei den Reifen kann nach dem ersten Tag in der Gluthitze von Sepang noch genauso wenig wie über das allgemeine Kräfteverhältnis der Teams ausgesagt werden.

Die Platzierungen. An der Spitze der Zeitenliste zeigt sich nach der zweiten Trainingsstunde ein buntes Bild. So konnte zwar niemand an die Top-Zeit von Ricardo Zonta aus dem ersten Training herankommen, doch finden sich auf den ersten drei Plätzen drei verschiedene Teams wieder. Die Bestzeit holte sich dabei Sauber-Mann Felipe Massa beim Petronas-Heimspiel der Schweizer vor Juan Pablo Montoya und Ricardo Zonta. Viertschnellster war Kimi Räikkönen vor Ralf Schumacher und Giancarlo Fisichella. Der beste Bridgestone-Pilot landete mit Rubens Barrichello auf Rang sieben. Michael Schumacher wurde nach 23 absolvierten Runden hinter Nick Heidfeld Sechzehnter.

Die Analyse. Für das große Gesamtbild bedeutet all dies jedoch nicht viel, weswegen wir auch weiterhin auf eine erste richtige Offenbarung des wahren Kräfteverhältnisses der Teams warten müssen.