"Ich habe in den letzten Minuten des Rennens in meinen Motor hineingehorcht und jedes kleine Geräusch aus dem Heck des Autos hat mich nervös gemacht, selbst wenn es gar keines gab."

Solche oder ähnliche Worte hat fast jeder Rennfahrer schon einmal zu Protokoll gegeben. Und zwar egal ob er auf dem Weg zu seinem ersten Grand Prix Sieg, seinem ersten Podestplatz, seiner ersten Punkteplatzierung oder seinem ersten WM-Titel war.

Seit diesem Jahr werden diese Worte allerdings noch bedeutender. Denn für Giancarlo Fisichella galt nach der Überquerung der Ziellinie im Albert Park zu Melbourne nicht der bisherige Grundsatz: "Ziel erreicht, gewonnen, alles überstanden." Stattdessen muss der Renault-V10 im Heck von Fisicos R25 noch ein gesamtes weiteres Rennwochenende überstehen, wenn der Römer ohne Bestrafung bleiben und einen weiteren Erfolg feiern möchte.

Entsprechend stark richtet sich das Interesse an diesem ersten zweiten Rennwochenende des Jahres auf die Triebwerke der 20 F1-Boliden. Schließlich gehen diese mit unterschiedlichen Voraussetzungen in ihr zweites Lebenswochenende.

So dürfen Takuma Sato und Jenson Button bekanntermaßen aufgrund des mittlerweile kurzfristig 'geschlossenen' Motorenregelschlupfloches in Malaysia mit einem frischen Honda-Aggregat in ihren 007 antreten. Und auch Nick Heidfeld wird nach seinem Unfall mit Michael Schumacher und dem damit einhergehenden Ausfall mit einem neuen BMW-Triebwerk in das zweite Rennwochenende starten.

Michael Schumacher bleibt unterdessen seinem Ferrari-V10 vom Typ 053 treu. Allerdings nicht ganz uneigennützig: Schließlich müsste der Deutsche nach einem straffreien Wechsel vor Malaysia sowohl das Hitzerennen in Sepang als auch das nicht minder heiße Rennen in der Wüste von Bahrain mit ein und demselben V10-Herz bestreiten. Und das möchte man dem verstärkten Vorjahrestriebwerk nicht zumuten. Besonderes nicht, da Schumacher in Bahrain womöglich mit dem neuen F2005 und dessen 055er Motor ins Rennen gehen könnte. Bei einem Motorwechsel vor Malaysia, würde dies eine Strafe nach sich ziehen. Ansonsten nicht.

Aber auch jene Piloten die mit den gleichen Motoren ins zweite Wochenende gehen, sehen sich unterschiedlichen Voraussetzungen gegenüber. So starb Kimi Räikkönens Triebwerk am Start ab und musste dann in der Box neu gestartet werden, während Rubens Barrichello und Fernando Alonso wilde Aufholjagden durch das halbe Feld hinter sich haben. Giancarlo Fisichella konnte derweil entspannt zum Sieg cruisen und sein Triebwerk schonen. Vor dem zweiten Saisonlauf gibt es also jede Menge Punkte zu beachten.