"Ja, im Training war es…" - Kimi Räikkönen muss lachen, zuckt mit den Achseln. Dann sagt er: "Im Training lief es gut. Ja und danach lief es unglücklich für uns, mit dem Qualifying und dem Wetter. Und dann habe ich beim Start den Motor abgewürgt, was auch nicht hilfreich war." Die Pace seines McLaren sei aber "pretty good" und daher ist der Finne auch zuversichtlich, was das kommende Rennwochenende betrifft.

Neben Räikkönen sitzt Jacques Villeneuve beim zweiten Teil der FIA-Pressekonferenz. Klar, dass er auf die Gerüchte angesprochen wird, Sauber würde bereits einen Ersatzmann für den Ex-Weltmeister suchen. JV: "Ich bin das gewohnt. Man lernt mit der Zeit, nicht zu lesen…"

Villeneuve sagt, man habe im Winter nicht ausreichend testen können, man sei unvorbereitet nach Melbourne gekommen. Und dann habe man in Down Under beim Set Up den "falschen Weg" gewählt. Und das habe sich natürlich auch im Rennen ausgewirkt. Ob er jetzt in Sepang eine komplette Änderung hin zum Besseren erwarte, wird JV gefragt. Er sagt: "Komplett? Das würde bedeuten, dass wir ganz vorne sein müssten. Ich glaube aber nicht, dass wir dermaßen konkurrenzfähig sind. Aber wir werden besser sein als in Melbourne und hoffentlich wird uns die Hitze dabei helfen."

Wieder einmal wird Kimi Räikkönen zu seinem neuen Teamkollegen Juan Pablo Montoya gefragt und wieder einmal sagt Räikkönen, dass das egal sei. Am Ende des Tages müsse man einfach einen guten Job geleistet haben und so weiter - aber das Verhältnis zu Montoya sei gut und: "Hoffentlich werden wir sehen, wer von uns der Schnellere ist."

Der "Iceman" wird auf seine Humor-Vorlieben angesprochen, welche er laut Ron Dennis mit Montoya teilen solle - Räikkönen antwortet, ohne eine Kostprobe seines Humors abzugeben: "Keine Ahnung. Wir sind verschiedene Personen. Wir sind vielleicht ähnlicher als es David und ich waren." Aber das würde keinen Unterschied ausmachen. Auch zur Hitze kann Räikkönen in etwa nur sagen, dass es eben heiß ist, heißer als in Melbourne, und eine Belastung für das Material.

From the Floor verdächtigt man Kimi, beim Start in Down Under den falschen Knopf gedrückt zu haben. Aber: "Ich habe keinerlei falsche Knöpfe gedrückt, ich hab einfach nur die Kupplung ein bisschen zu viel losgelassen und der Wagen blieb stehen."

JV: Es geht um das Bremsen!

Jacques Villeneuve attestiert die Journalisten-Runde ein Problem mit dem Bremsen und das bestätigt der Kanadier: "Ja, es geht ums Bremsen. Die Formel 1 hat sich in den letzten Jahren stark weiter entwickelt, vor allem auf dem elektronischen Bereich und es dauert eine Zeit lang, bis man sich wieder an alles gewöhnt hat. Man wurde in den letzten Jahren ein wenig zum Passagier im Rennwagen und das entspricht nicht dem, was ich gewöhnt bin."

Ein Journalist sagt, dass JV die letzten sieben Jahre kein gutes Auto mehr zur Verfügung hatte und möchte wissen, ob das einen Einfluss haben könnte. Villeneuve sagt: "Ich hatte ein gutes Training darin, hart zu fahrende Autos zu steuern. Aber der Sauber ist kein schwieriges Auto, da gibt es nichts Schlimmes zu berichten. Wir waren in Melbourne einfach nicht schnell genug.

Und noch ein Gerücht wird JV aufgetischt - er dürfe bei Sauber nicht jenes Set Up montieren, welches er gerne haben möchte. Geduldig erklärt der Kanadier, dass es lediglich darum gehe, dass man bei den Wintertests nicht ausreichend Zeit zum Arbeiten an einem Set Up hatte und man daher diesbezüglich im Dunkeln tappen würde: "Daher haben wir bislang eigentlich nicht an dem Set Up arbeiten können. Und mit der neuen Motorenregel wird am Freitag und am Samstag praktisch nicht mehr gefahren, man fährt nur noch ein Minimum an Runden, um die Reifenmischung auszuwählen. Und daher wird es eine Zeit lang an gemeinsamer Arbeit brauchen, um weiter zu kommen. Das ist alles." Ein dritter Fahrer wäre für Sauber eine große Hilfe, fügt Villeneuve hinzu - eben wegen der "limitierten Anzahl an Runden". Max Mosley's "Racing Light"-Formel 1 mit Rundengeiz und Materialschonung - nicht nur für einen Jacques Villeneuve muss das wie eine Verhöhnung sein…