Unfälle im Motorsport sind unvermeidbar, sei es im Zweikampf, beim Rennstart oder einfach ein Material- oder Fahrerfehler. Bei den hohen Geschwindigkeiten können auch die höchsten Sicherheitsvorkehrungen nicht ausschließen, dass ein schlimmerer Personen- oder Sachschaden entsteht.

Dessen ist sich auch FIA-Präsident Jean Todt bewusst: "Unfälle lassen sich im Motorsport nicht vermeiden, wenn es mehrere Teilnehmer auf der Strecke gibt, die ihre Grenzen ausloten. Das Hauptziel der FIA ist es, den Schaden, der bei einem Unfall auftritt, soweit es geht zu minimieren."

Aus diesem Grund hat die FIA eine Datenbank eingerichtet, die sämtliche Informationen über Unfälle enthalten wird. Auf die FIA World Accident Database (WADB) werden sämtliche nationale Rennserien im Rennstreckensport, Rallye, Rallye Cross, Off-Road und Hill Climb zugreifen und mit Daten füllen. "Die Datenbank ist der nächste wichtige Schritt in der Entwicklung von Sicherheitsverbesserungen", sagte Jean Todt, Präsident der FIA.

Neue Datenbank soll Rennserien helfen, aus Unfällen zu lernen, Foto: Sutton
Neue Datenbank soll Rennserien helfen, aus Unfällen zu lernen, Foto: Sutton

Eine Vielzahl an Sicherheitsmaßnahmen im Motorsport gründeten auf schweren und tödlichen Unfällen. "Es ist schwierig, rein hypothetisch über ein bestimmtes Ereignis oder wechselnde Sicherheitsprozeduren und -technologien zu diskutieren", so Todt. "Eine einfachere Herangehensweise ist es, die Prozeduren und Technologien basierend auf echten Daten herauszuarbeiten."

Derzeit kommt in weltweit 25 Meisterschaften ein Unfalldatenschreiber zum Einsatz, der Unfalldaten in Echtzeit liefert. Der FIA-Präsident ist sich sicher, dass die WADB der Motorsportwelt die Möglichkeit eröffnen wird, sie mit detaillierten Informationen über jeden schweren Unfall zu versorgen. "Das wiederum eröffnet uns die Möglichkeit, die Daten zu nutzen, um die Sicherheitsvorschriften weiter zu entwickeln", sagt Todt.

Zugang zur webbasierten Datenbank werden die teilnehmenden Motorsportbünde (ASN) und ihre nationalen Rennserien haben. Dabei werden die Teilnehmer Messungen zu Beschleunigung und Geschwindigkeit, Beschreibungen zum Unfallhergang und den medizinischen Auswirkungen in die Datenbank einpflegen.

Ein Pilotprojekt unter acht teilnehmenden ASN wurde von der FIA bereits vor zwei Jahren eingeführt. Das Feedback dazu ist positiv.