Nach seinem dritten Platz im Qualifying wusste Sebastian Vettel offensichtlich selbst nicht so ganz, ob er nun glücklich oder angesichts fast einer Sekunde Rückstands auf die Silberpfeile eher Trübsal blasen sollte. "Wir können sehr zufrieden sein. Der dritte Platz war heute das Maximium", sagte Vettel zunächst. "Ich hätte mir aber mehr gewünscht, vor allem dass der Abstand nicht so groß ist. Für heute müssen wir es akzeptieren", ergänzte der Ferrari-Mann jedoch.

Der Rückstand auf Mercedes scheine sogar größer zu sein als bei den vergangenen Rennen, merkte Vettel an. "Ich kann aber nicht sagen, ob sie einen größeren Schritt gemacht haben. Hier haben ja alle ein bisschen nachgerüstet, aber ist einfach schwieriger hier mit dem tückischen Wind und den Böe, die das Auto hin und her schmeißen. Hinzu kommt, dass die Reifen nicht wirklich funktionieren, weil sie ein bisschen zu hart sind. Es sieht so aus, als würde Mercedes da am wenigsten zu kämpfen haben, deshalb ist der Abstand wohl bisschen größer", vermutet Vettel.

Ferrari hingegen habe sich schwer getan überhaupt die richtige Balance und das richtige Gefühl für das Auto zu finden. "Wir waren heute immer noch fleißig am rutschen", sagt Vettel. Für das Rennen habe Ferrari sich hoffentlich noch mehr als einen Pfeil im Köcher aufgehoben. "Idealerweise können wir sie unter Druck setzen. Sie haben an diesem Wochenende auch viel Druck gemacht und dabei ein paar Fehler. Aber sie sind auf jeden Fall die Favoriten. Sie haben eine sehr, sehr starke Rennpace gezeigt", sagt Vettel.

Ferrari rutschte bei heftigem Wind ziemlich wild herum, Foto: Sutton
Ferrari rutschte bei heftigem Wind ziemlich wild herum, Foto: Sutton

Langer Weg zur ersten Kurve

Die größte Chance, die Silberpfeile zu attackieren, biete natürgemäß der Start. "Der Weg zur ersten Kurve ist sehr lang hier. Da kann man sicher normalerweise bei dem Auto davor etwas Windschatten holen. Vielleicht geht dann ja schon was in der ersten Kurve. Sonst werden wir versuchen aufzuholen und dran zu bleiben", sagt Vettel.

Selbst sein zweiter Saisonsieg sei nicht kategorisch ausgeschlossen: "Der Sieg ist immer ein realistisches Ziel. Wir fahren ja nicht von P20 los, sondern von P3. Wir können den Erstplatzierten auf jeden Fall sehen und ich hoffe, das bleibt auch lange so. Schwer wird es natürlich. Hoffentlich können wir mit einer guten Strategie nach vorne kommen. Wie Mercedes haben wir uns einen Satz frische Reifen gespart", sagt Vettel.